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Kleinmengen Zink gießen

 
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #31
... damit kann ich meiner Kreativität auf jeden Fall noch eine coole Gestaltungsmöglichkeit mehr geben.

Wenn ich das mit dem forcierten blaugrau über eine dauerhafte Patinierung noch hinbekomme ...
Kenmare
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Kenmare

 ·  #32
Tilo
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Tilo

 ·  #33
super, dann fehlt ihm ja nur noch ein geschlossenes elektrisches Gießsystem, das er damit unter Vakuum setzen kann
Kenmare
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Kenmare

 ·  #34
Hallo Tilo,

Warum elektrisch? Warum nicht so wie er es gemacht hat:

" Tiegel: aus Edelstahl

Energiequelle: Lötlampe, Flamme ausschliesslich von unten an den Boden des in der Zange gehaltenen Tiegels gehalten."

eine abschliessbare Glocke für den Tiegel sollte doch machbar sein, weiß nur nicht wie dann das geschmolzene Material auf den O2, beim Giessen reagiert. Das müsste man ausprobieren.

grüße Kenmare
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #35
Danke, Danke, Danke kenmare und Tilo :-)

Titanzink werde ich nur als Blech verwenden. Das mit dem geschützten Gießen ist mir mit meinen häuslichen Mitteln zu aufwendig und mit zu viel Unwägbarkeiten verbunden.

Ist ja auch nicht nötig, da Zamak ja bestens klappt.

Mischen ist nicht wegen Zinkpestgefahr beim Stören der feinstoptimierten Zusammensetzung der Zamaklegierung.

Hauptaugenmerk möchte ich in diesem Entwicklungs-Thread jetzt auf die Patinierung des Zamak liegen.

Mittlerweile habe ich recherchieren können, daß der Hauptbestandteil einer nachhaltigen Patina für Zink tatsächlich Zinkcarbonat ist. Das ist von Hause aus farblos, wird nur bläulich, wenn farbgebende entsprechende Schwermetallionen mit eingebaut sind.

Rheinzink spricht in seiner Umwelterklärung des Herstellungsprozesses von seinen vorbewitterten Titanzinkblechen von Chromspuren in der Beize, Wiki sagt Kupfer färbt das Zinkcarbonat auch blaugrün (ist auch eine der Farben, wie Smithsonit in der Natur auftreten kann...).

Kupferionen aus Kupfersulfat scheiden aus, weil das Titanzink mit dem Schwefel aus dem Salz bevorzugt reagiert. (Siehe Patinierversuch 3, weiter oben).

Möglicher Ansatz: Eine Beize, die das Entstehen einer stabilen Patina ermöglicht, wo freie Kupferionen eine blaugrüne Farbe sicherstellen können.

Ob ich da als Grundrezeptur eine Säuremischung gemäss Rheinzink oder wieder eine Natronbeize nehme muss ich noch sehen. Ich denke ich werde erstmal die Natronbeize mit Kupferionen aus Kupferacetat, Kupferhydroxid oder Kupferoxid austesten ...

Bis dann :-)

Was ich als
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #36
Patinierversuche mit Natronbeize und Kupferioneneinbringung:

Cu über CuCl2 eingebracht: Augenscheinlich nicht sicher, letztendlich scheint mehr schwarzes Kupferoxid als Patina zu entstehen.

Cu über Cu(NO3)2 eingebracht: Schwärzungseffekt noch stärker ausgeprägt, als bei CuCl2.

Natronbeize scheint eher ungeeignet, weil die mit Kupferionen angereicherte blaue Zinkcarbonatentstehung anscheinend zu Ungunsten der Niederschlagung von schwarzem Kupferoxid bei CuCl2 - Zugabe teilweise CuCl2 und bei Cu(NO3)2 ganz auszubleiben scheint.

Nächster Schritt: Saure Beize (H2S04 + HNO3 stark verdünnt) unter Anwesenheit von Cu (aus Cu(NO3)2) versuchen ...
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #37
Kupfer scheint als farbgebendes Schwermetallion für das patinabildende Zinkcarbonat ungeeignet. Auch in saurer Beize (stark verdünnte Schwefel - und Salpetersäure mit Kupfernitrat als Kupferquelle und Natronzugabe als CO2 - Quelle) entsteht wieder schwarzes Kupferoxid als "Patina" anstatt des gewünschten blaugefärbten Zinkcarbonates. :-(

Schwierig, vielleicht frage ich dich mal ganz frech die Firma Rheinzink ...

Nicht um Preisgabe der Beizenrezeptur, sondern ob es die Möglichkeit gibt - gewissermaßen als interessanten Seitenaspekt - diese Technik auch mal im Schmuckbereich an Teilen von mir zu probieren. Mal schauen ...

Im Hobbyistenthread geht es dann bald weiter mit diversen Gießversuchen in Zamak und Feinzink von mir ... :-)
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #38
Noch einen letzten Patinierversuch mit Natronbeize und Cu-Ionen über CuCl:

Chemikalien sehr hoher Reinheit verwendet, Wasser z. Bsp.: destilliertes Wasser usw.

Ergebnis dazu dann später :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #39
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #40
Hallo Ingo,
vielleicht kann man Zinkkarbonat auch wie Bleikarbonat (Bleiweiß) herstellen. Ich kann mich finster erinnern, dass man das früher so gemacht hat: man füllt einen Topf mit Essig, gibt das Metall dazu und vergräbt es für einige Tage oder Wochen unter einem Misthaufen.
Aber wo kriegt man den Misthaufen her?
uhu
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #41
... es kommt zwar nicht mehr zu einer Schwärzung, allerdings auch zu keiner Blaufärbung. Stattdessen entsteht eine unansehnliche fast helloliv bis khakifarbene kreidige Schicht.

Der Versuch lief sinngemäß folgendermaßen ab:

CuCl2 - Vorlage
Zugabe von ein wenig hochreinem Essig (Merck Suprapur) verdünnt mit frisch gezapftem dest. Wasser (über Ionentauscher gefiltert).
Einlegen der blanken Zamakprobe.
Zugabe von Dinatriumcarbonat, Analysenqualität, als festes Salz.

Langsames recht langes Schäumen.

Belagbildung ca eine Stunde laufen lassen.

So, das wars mit meinen Patinierversuchen. Schade, kein Erfolg.

Dadurch schwindet leider auch meine Motivation aus Zamak was zu gießen, so schön und unkompliziert es sich auch giessen läßt. Ohne Patinierung macht das für mich wenig Sinn, leider. Denn ohne die bläuliche Oberfläche, welche nun mal Zamak so ohne weiteres nicht hat, fehlt es mir echt an Ideen, was ich daraus überhaupt gestalten kann.

Aber mit Feinzink kann man wenigstens noch Formen mit interessanten kristallinen Gussoberflächen wagen, mal schauen :-)

Nicht alles führt zum Erfolg, auch nicht, wenn man beruflich - zumindest was die Chemie betrifft - hier gar nicht mal so verkehrt liegt.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #42
Dieser süße linsenförmige Knuddel hier (ca 20 mm Durchmesser und ca 8 mm Dicke) besteht zu ca 70 % aus Zamak und ca 30 % Titanzink.

Die beiden lassen sich in dem Verhältnis einwandfrei zusammenschmelzen :-)

Also doch Mischung ?!?

Nun ja das Bläuliche kommt da mit rüber.

Bild 1: Gusshautseite mit Abriß-"Nabel"
Bild 2: Aufgußseite auf Edelstahllöffelinnenfläche.

Diese Probe gefällt mir super. Die macht auch einen sehr kompakten Eindruck.

Ich glaube nicht, daß die Zinkpest da eine Gefahr darstellen wird.

Mal schauen, vielleicht kann man das Verhältnis noch mehr in Richtung Titanzink verschieben, damit das Blau und vielleicht auch die Zähigkeit vom Titanzink noch besser nutzbar wird.

Reines Zamak bricht kristallin und verhält sich dabei spröde. Das habe ich beim Absägen vom Barren festgestellt. Kein Wunder, daß Modeschmuck bisweilen mal bricht. Da muss ich auf meine Zamakringe sehr aufpassen ! Das kann ich aber nun wirklich nicht für meine nun wieder geplanten Güsse brauchen !

Ich sehe wieder Hoffnung, wer hätte das gedacht, und das Patinieren rückt auch in den Hintergrund, das "Bläuliche" vom Titanzink reicht mir bereits. :-) :-) :-)
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #43
Farbe und Struktur sind doch super;-))
Hat so 'was von:
https://www.youtube.com/watch?v=CvFH_6DNRCY
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #44
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #45
Gießversuch 2: 1 Massenteil Zamak und ein Massenteil Titanzink gewogen (Graduation 0,01 g) ließen sich nicht zur homogenen Schmelze vereinigen, was zu einem inhomogrnen Gießling mit großem "Krätzeanteil" auf der Oberfläche führte. Nuschungsverhältnis ungeeignet, offenbar zu viel Titanzink !

Gießversuch 3: 2 Masseteile Zamak und ein Masseteil Titanzink gewogen (Graduatin 0,01 g) ließen sich, wie beim qualitativen (geschätzt 2 + 1; m + m) Gießversuch 1 einwandfrei zusammenschmelzen. Beim Gießen ist versehentlich der Hautanteil auf der Schmelze diesmal mit auf die Oberfläche des ansonsten homogenen gelungenen Gießlings gekommen.

Damit ist das Ergebnis von Gießversuch 1 prinzipiell bestätigt: 2 Massenteile Zamak und 1 Massenanteil Titanzink sind offensichtlich ein machbares Mischungsverhältnis.

Der Gießling von Versuch 3 wird nachbearbeitet, um zu sehen, wie er handgeschliffen ausschaut. Als Form bietet sich ein Herz an.

Gießling 1 bleibt wie er ist.

Gießling 2 ist fehlgeschlagen.

Weiter dann im Hobbyistenthread.

Als Legierung werde ich dann das Mischungsverhältnis 2 Teile Zamak und 1 Teil Titanzink m + m verwenden.

Das Patinieren werde ich vorerst nicht weiter verfolgen, die Oberfläche von dieser Legierung gefällt mir hinreichend so wie sie ist.

Jetzt werde ich mir "Sand" für den Sandguß besorgen. Auch als "Gusskelle" muss ich mir noch was Sinnvolles zulegen. Hartholz für das Schnitzen von reliefartigen Formen, sowie entsprechendes Schnitzwerkzeug habe ich schon.

Das ist ein bisschen wie die Sache mit den Big wave - Ecken: Da hatte ich kenmare für die letztendliche Glasarbeit dazu zum Abformen auch Posirive aus Holz angefertigt. :-)

Bis dann :-)

Unten von oben nach unten jeweils:

Bild 1: Güsse 1 bis 3, Gusshautseite:
Guss 1
Guss 2
Guss 3

Bild 2: Güsse 1 bis 3, Aufguss-Seite:
Guss 1
Guss 2
Guss 3
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