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Weggezauberter Schmuck

 
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 ·  #1
In den letzten Tagen ist doch wieder allerhand Schmuck auf die eine oder andere Weise "weggekommen". ( Mal abgesehen vom "traditionellen" ED).

Eine Frau bewahrte durch ein Schmuckopfer ihre Familie vor einer Verfluchung indem sie nacheinander ein Handtuch, ein Ei und ihren Schmuck sowie Bargeld gegen das Wohl ihrer Familie sowie Papier und Steine tauschte.

In München hat es einen Kollegen von Heinrich getroffen, dessen Juweliergeschäft in Flammen aufging. Schmuck im Wert von € 70.000 wurde zerstört - ganz schön bitter. Kennst Du den Betroffenen, Heinrich?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Mit dem Kollegen bin ich noch nicht auf dem Laufenden, aber gestern habe ich ein langes Gesoräch mit einer Hamburger Kundin gehabt, die geborene Türkin ist.
Sie hat mir erzählt wie in Istanbul und in Antalia Diamanten verschwinden. Beim Besuch eines Juweliers wird angeboten den Schmuck der Kundin kostenlos neu aufzupolieren und im Hinterzimmer wird dann der echte Diamant gegen einen Zirkonia getauscht. Ihr Onkel ein Beamter in Istanbul hat nach einer Verwarnung und einer gestellten Falle für den Juwelier das Geschäft schließen lassen, jedoch wurde nur Wochen später unter dem Namen des Bruders ein neues Geschäft aufgemacht.
Es scheint keine Möglichkeit zu geben solche Machenschaften einzudämmen.
Dumm ist nur, das solche Geschichten dann die Kunden auch den deutschen Juwelieren gegenüber misstrauisch machen.
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 ·  #3
Die Veränderung über die Jahre ist auch für mich als Kundin deutlich zu spüren. Wenn ich mir als junge Frau die Perlenkette neu knoten liess - sprich vor gut 30 Jahren - hat mein Goldschmied sie einfach genommen und ins Tütchen gelegt. Irgendwann fing er an, die Perlen zu zählen und aufzuschreiben, wieviele es sind - heute versichert sich jeder so gut er kann dagegen, ungerechtfertigt beschuldigt zu werden. Die Kunden sind offenbar misstrauisch geworden - wenn ich mir die vielen Berichte über Betrügereien bei Schmuckkäufen in Urlaubsländern und bei *bay durchlese wundert es mich nicht.

Aber um den Bogen zu der ersten der gestern gefundenen Geschichten zu spannen: der Schnack, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht den man über`s Ohr hauen kann scheint immer noch Gültigkeit zu haben.
Goldie
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Goldie

 ·  #4
das von regine angesprochene beispiel mit dem perlen ist genau das was ich auch immer wieder bei kunden höre und bestätigt den wandel der zeit.

was ich aber immer wieder auch schon in anderen threads geschrieben habe muss ich hier aber jetzt - weils gut passt - auch nochmal anbringen:

komischerweise werden beim deutschen juwelier und goldschmied erbsen gezählt und sogar schon bei kleinstbeträgen wird kräftig und nachhaltig versucht zu handeln. komischerweise wird dann aber in berühmt berüchtigten urlaubsländern vollkommen ohne misstrauen und erbsenzählen ganze vermögen für "schmuck" ausgegeben, welche oft nicht einmal einem bruchteil wert sind.

:arrow: da stimmt doch etwas nicht :roll:

lg
martin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Man muss dazu sagen, das diese Profis psychologisch äußerst geschickt und erfahren sind. Deshalb fallen ja nicht nur "Dumme" rein.
Sie bringen das Opfer schon in eine emotionale Blackoutsituation da ist fast niemand gefeit. Bei uns hätten solche Profis nur deshalb kaum Chance weil nach dem Kater die Keule des Rechtsstaates kommt und solchen Betrieben den garaus macht.

Ausnahmen waren die Telefon-Diamantanlageverkäufer, die haben in Deutschland mit unhaltbaren Gewinngarantien und ebenfalls drastisch überhöhten Preisen verkauft. Zum Teil unter abenteuerlichen Umständen unter Zeitdruck auch auf Autobahnparkplätzen, so wie man sich Geheimdienstoperationen vorstellt. Wenn mir Kunden dann diese Geschichten erzählen, habe ich den Eindruck das allein schon die Aufregung und das Abenteuer das Geld wert waren. Auch gute Bekannte von mir, waren von diesem Virus befallen und haben meine Warnungen in den Wind geschlagen. Einige Opfer haben mir aber auch wirklich Leid getan, wenn z.B. die gesamte Rentensicherheit verloren wurde. Diese Firmen mussten dann im Durchschnitt alle zwei Jahre juristisch abtauchen, sind aber häufig sogar dann unter anderem Namen in den gleichen Geschäftsräumen geblieben. Ich habe den Eindruck das derzeit diese Aktivität in Deutschland nachgelassen hat, vielleicht ist der Druck durch die Strafverfolgungsbehörden doch zu unangenehm geworden.
Derzeit werden in Deutschland eher riskante Geldanlagen im Filmgeschäft oder anderen Anlageformen die auf null reduziert sind, diskutiert, siehe ... Gruppe.

Zusammengefasst:
Menschen mit der Eröffnung eines Einstiegs in Geschäftsfelder, in denen sie sich nicht auskennen, Gewinnmöglichkeiten zu versprechen von denen sie nicht zu träumen wagten, ist auch in Deutschland ein Milliarden Markt. Mit Schmuck scheint der Markt derzeit eher in der Türkei und in Thailand zu boomen. Mit einem Spekulationsboom hat fast ganz Albanien ruiniert. In Deutschland eher mit Schneeballsystemen und mit steuergünstigen Kapitalanlagen. Der Gesetzgeber weis schon warum er versucht z.B. Lottosysteme nicht ausufern zu lassen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Hallo Heinrich,

Du schreibst ganz richtig "... habe ich den Eindruck das allein schon die Aufregung und das Abenteuer das Geld wert waren."

Der Kern so vieler unverständlicher Geschehnisse. Die Erklärung auch für einen Gutteil der Erfolge der Internetversteigerer. Mernschen sind Sammler und Jäger, die sich durch ihrer Zivilisation selbst den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Was tut ein Raubtier, dem man das Jagen verbietet? Bei der erstbesten Gelegenheit kommt der Räuber wieder zum Vorschen. Die Katze lässt das Mausen nicht!

Wo gibt es heute noch echte Abenteuer? Auf dem Flohmarkt, bei Ebi, an der Börse, Beispiele gibt es genug. Um den räuberischen Kämfer in uns zufrieden zu stellen, reicht der Sportplatz nicht immer ganz aus. Selbständig machen hilft oft, aber auch dann ist man noch längst nicht immer "an Schmitz´Backes" vorbei, wie der Kölner zu sagen pflegt.

Was der Einzelhandel daraus lernen kann? Macht die Geschäfte spannender! Ein Kauf müsste wieder ein Abenteuer sein, er müsste die Seele, also den ganzen Menschen mit seinen Veranlagungen, wie etwa Jagdinstinkt, Erwerbsstreben, Gier und was es da noch alles gibt, mit einbeziehen. Bei E-bay ist er es schon. Wenn der Einzelhandel das begreift und umsetzt, dann bekommt er auch wieder ein Bein auf die Erde.
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