Hallo,
ich bin ein unerfahrener Schmuckkäufer und habe sehr schlechte Erfahrungen mit einem Juwelier gemacht, ich hoffe es kennt jemand rechtliche Regelungen oder Experteninformationen, wie wir uns zur wehr setzen können. Danke fürs lesen!
Teil 1: Qualität
Ich habe beim Juwelier für meine jetzige Verlobte einen Verlobungsring in Weißgold mit Saphir und Diamanten gekauft. Der Verkäufer und seine Kollegin meinten beide wortwörtlich, dass "die Diamanten keine Einschlüsse haben". Die Bezeichnung H-VS-si (siehe Zertifikat) war mir unbekannt, aber mir wurde mehrfach versichert, dass das die besten Diamanten sind, die man bekommen kann, eine wundervolle Qualität.
Ich habe auf diese Aussagen vertraut und, nachdem online die Ringe mit Diamanten mit Einschlüssen nicht viel billiger waren, habe ich den Ring ohne Preisnachlass (nur inkl. Größenanpassung) für 989 Euro erworben.
Zuhause habe ich nachgelesen und gemerkt, dass Diamanten nach dem Grad der Einschlüsse kategorisiert werden und es sich um Diamanten mittlerer Qualität mit Einschlüssen handelt.
Bei der Abholung habe ich den selben Verkäufer auf die Kategorisierung von Diamanten angesprochen und er meinte, dass diese Tabelle nur für große Diamanten gelte, was natürlich nicht stimmt. Ich habe ihn gefragt, ob es stimmt, dass er und seine Kollegin gesagt haben, dass die Diamanten keine Einschlüsse aufweisen. Er hat dies bestätigt, "aber bei kleinen Diamanten könne man die Einschlüsse ja nicht sehen".
Ich fühle mich belogen und betrogen. Der Verkäufer wollte mich nur loswerden und wurde laut und aggressiv. Er war nicht bereit, mir die Kontaktdaten eines Vorgesetzten oder seinen Namen zu nennen. Ich habe erst die Annahme verweigert, aber das hat der nicht zugelassen und es erschien dann besser wenigstens den Ring zu haben.
Teil 2: Größe
Ich hatte zwei Ringe von meiner Partnerin dabei. Sie hatten die Größen 48,5 und 50, ihre anderen Ringe hat sie nie abgelegt, also musste ich mich auf eine gewünschte Größe festlegen. Nach intensivem Austausch mit den Verkäufern habe ich mich für 49,5 entschieden. Der Ring war einiges größer und ich habe mehrfach gefragt, ob die Ringgrößenanpassung wegen den Diamanten in der Ringschiene Probleme bereiten könnte. Dies wurde ausgeschlossen "man kann den Ring 10.000 Mal hoch und runter ändern, kein Problem".
Jetzt hat sich ergeben, dass der Ring meiner Verlobten viel zu groß ist. Wir sind heute zu einem seriösen Juwelier gegangen und dort wurde festgestellt:
- Ringgröße 52
- Der Ring kann nicht einfach auf die gewünschte Größe geändert werden
Wir sind zum Verkäufer gefahren. Dort wurde aggressiv festgestellt, dass alles richtig sein muss. Zum Beweis wollten sie den Auftragsschein heraussuchen. Uns war klar, dass sie den verschwinden lassen. Wir wurden dann angerufen und natürlich gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Im persönlichen Gespräch hatte sich die Verkäuferin noch an die mitgebrachten Ringe erinnert, jetzt wollte sie zu deren Größe nichts mehr wissen. Der Juwelier hat alles richtig gemacht, würde aber zum halben Preis eine Ringgrößenanpassung vornehmen, natürlich ohne Gewähr ob die Steine dann rausfallen. Ich schätze, dass der Ring gar nicht geändert wurde. Eine Ersatzlieferung in richtiger Größe wurde kategorisch ausgeschlossen.
Was tun?
Ich bzw. wir wurden so viel belogen, betrogen und beleidigt, dass wir das nicht so auf uns sitzen lassen können, wir sind einfach traurig und wütend. Die beiden Verkäufer sind ein Ehepaar und sich natürlich einig (Aussage gegen Aussage..). Eine Onlinerecherche hat eine Vielzahl verschiedener ähnlicher Erfahrungen ergeben.
Unsere Fragen an die Experten:
- Gibt es Aufbewahrungsfristen für Aufträge oder andere erforderliche Aufzeichnungen?
- Kann man erkennen, ob ein Ring verkleinert wurde?
- Kann man herausfinden, in welcher Größe(n) der Ring produziert wird bzw. auch von wem?
- Müsste der Juwelier auf Basis seiner Auftragsbücher auch nachweisen können, in welcher Größe der Ring vom Hersteller gekauft wurde?
- Macht es Sinn rechtliche Schritte einzuleiten und wo würden Sie Ansatzpunkte sehen?
Danke an jeden, der sich diese umfangreiche Geschichte gelesen hat. Vielen Dank für jeden Tipp und Hinweis!
Viele Grüße
S+G
ich bin ein unerfahrener Schmuckkäufer und habe sehr schlechte Erfahrungen mit einem Juwelier gemacht, ich hoffe es kennt jemand rechtliche Regelungen oder Experteninformationen, wie wir uns zur wehr setzen können. Danke fürs lesen!
Teil 1: Qualität
Ich habe beim Juwelier für meine jetzige Verlobte einen Verlobungsring in Weißgold mit Saphir und Diamanten gekauft. Der Verkäufer und seine Kollegin meinten beide wortwörtlich, dass "die Diamanten keine Einschlüsse haben". Die Bezeichnung H-VS-si (siehe Zertifikat) war mir unbekannt, aber mir wurde mehrfach versichert, dass das die besten Diamanten sind, die man bekommen kann, eine wundervolle Qualität.
Ich habe auf diese Aussagen vertraut und, nachdem online die Ringe mit Diamanten mit Einschlüssen nicht viel billiger waren, habe ich den Ring ohne Preisnachlass (nur inkl. Größenanpassung) für 989 Euro erworben.
Zuhause habe ich nachgelesen und gemerkt, dass Diamanten nach dem Grad der Einschlüsse kategorisiert werden und es sich um Diamanten mittlerer Qualität mit Einschlüssen handelt.
Bei der Abholung habe ich den selben Verkäufer auf die Kategorisierung von Diamanten angesprochen und er meinte, dass diese Tabelle nur für große Diamanten gelte, was natürlich nicht stimmt. Ich habe ihn gefragt, ob es stimmt, dass er und seine Kollegin gesagt haben, dass die Diamanten keine Einschlüsse aufweisen. Er hat dies bestätigt, "aber bei kleinen Diamanten könne man die Einschlüsse ja nicht sehen".
Ich fühle mich belogen und betrogen. Der Verkäufer wollte mich nur loswerden und wurde laut und aggressiv. Er war nicht bereit, mir die Kontaktdaten eines Vorgesetzten oder seinen Namen zu nennen. Ich habe erst die Annahme verweigert, aber das hat der nicht zugelassen und es erschien dann besser wenigstens den Ring zu haben.
Teil 2: Größe
Ich hatte zwei Ringe von meiner Partnerin dabei. Sie hatten die Größen 48,5 und 50, ihre anderen Ringe hat sie nie abgelegt, also musste ich mich auf eine gewünschte Größe festlegen. Nach intensivem Austausch mit den Verkäufern habe ich mich für 49,5 entschieden. Der Ring war einiges größer und ich habe mehrfach gefragt, ob die Ringgrößenanpassung wegen den Diamanten in der Ringschiene Probleme bereiten könnte. Dies wurde ausgeschlossen "man kann den Ring 10.000 Mal hoch und runter ändern, kein Problem".
Jetzt hat sich ergeben, dass der Ring meiner Verlobten viel zu groß ist. Wir sind heute zu einem seriösen Juwelier gegangen und dort wurde festgestellt:
- Ringgröße 52
- Der Ring kann nicht einfach auf die gewünschte Größe geändert werden
Wir sind zum Verkäufer gefahren. Dort wurde aggressiv festgestellt, dass alles richtig sein muss. Zum Beweis wollten sie den Auftragsschein heraussuchen. Uns war klar, dass sie den verschwinden lassen. Wir wurden dann angerufen und natürlich gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Im persönlichen Gespräch hatte sich die Verkäuferin noch an die mitgebrachten Ringe erinnert, jetzt wollte sie zu deren Größe nichts mehr wissen. Der Juwelier hat alles richtig gemacht, würde aber zum halben Preis eine Ringgrößenanpassung vornehmen, natürlich ohne Gewähr ob die Steine dann rausfallen. Ich schätze, dass der Ring gar nicht geändert wurde. Eine Ersatzlieferung in richtiger Größe wurde kategorisch ausgeschlossen.
Was tun?
Ich bzw. wir wurden so viel belogen, betrogen und beleidigt, dass wir das nicht so auf uns sitzen lassen können, wir sind einfach traurig und wütend. Die beiden Verkäufer sind ein Ehepaar und sich natürlich einig (Aussage gegen Aussage..). Eine Onlinerecherche hat eine Vielzahl verschiedener ähnlicher Erfahrungen ergeben.
Unsere Fragen an die Experten:
- Gibt es Aufbewahrungsfristen für Aufträge oder andere erforderliche Aufzeichnungen?
- Kann man erkennen, ob ein Ring verkleinert wurde?
- Kann man herausfinden, in welcher Größe(n) der Ring produziert wird bzw. auch von wem?
- Müsste der Juwelier auf Basis seiner Auftragsbücher auch nachweisen können, in welcher Größe der Ring vom Hersteller gekauft wurde?
- Macht es Sinn rechtliche Schritte einzuleiten und wo würden Sie Ansatzpunkte sehen?
Danke an jeden, der sich diese umfangreiche Geschichte gelesen hat. Vielen Dank für jeden Tipp und Hinweis!
Viele Grüße
S+G