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K.u.K Ring

 
Gaby
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Gaby

 ·  #1
Hallo, hab diesen Ring bei Omi gefunden.
Kann mir jemand einen ungefähren Wert sagen?
Ich glaube, er ist aus Silber.

Grüße aus Salzburg, Gaby
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
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 ·  #3
Hallo und guten Samstag, Gaby,

eine kleine Nachfrage: auf dem ersten Bild sieht es so aus, als habe der Ring noch eine Gravur auf der Außenkante. Sind das nur Kratzer oder kann man etwas lesen?

Jade
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 ·  #4
Dein Fundstück gehört in die Abteilung sog. "Patriotischer Ringe", von denen zu Beginn des Ersten Weltkriegs eine Menge vertrieben wurden. Ein Teil davon wurde auch "verschenkt", als Gegenleistung für Kriegsanleihen, und dann ganz besonders Eisenringe ("Gold gab ich für Eisen" - weil man selbst seine Eheringe tauschen sollte, aber nicht ohne herumlaufen wollte), denn es war eben sehr unpatriotisch, so für Hardcore-Patrioten, selbst Silber noch zu tragen, wo doch das kriegsführende Vaterland alles gebrauchen konnte. Da heute "patriotische Gefühle" wieder mal in Mode sind, gibt es von den meisten Ringen eine Menge Reproduktionen auf dem Markt, die so um die 15-25 Euro zu haben sind, meist dann aber in Silber, weil patriotische Gefühle bekanntlich nicht immer mit historischer Bildung zusammen auftreten, um es freundlich zu sagen.

Echte Ringe erkennt man an den Punzen (denn für richtige Fälschungen incl. Punzen sind die Handelspreise noch nicht hoch genug). In Deinem Ring müsste sich neben dem A (für das Hauptmünzamt Wien) wahrscheinlich ein Löwenkopf befinden (für 750), denn das wäre für Franz Joseph I. Ringe Deiner Art typisch. Je nach Größe und Zustand sind solche Originalringe so ab 50 Euro auf dem Markt. Wenn Du aber eine Geschichte (also zum Beispiel Quittungen oder Fotos, worauf jemand den Ring trägt oder eben eine Gravur) dazu hast oder sich ein Liebhaber findet, der genau die Form noch nicht hat, kann es natürlich auch mal mehr werden. Eisenringe sind heute bei Sammlern beliebter und können entsprechend teurer als Silberringe gehandelt werden.

Viele Grüße,
Jade (nicht aus Österreich)
Dragoner
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Dragoner

 ·  #5
Hallo Gaby!

Wie von Jade schon geschrieben handelt es sich um ein Patriotika des 1 .Weltkriegs. Wie unschwer erkennbar ist der österr. Kaiser Franz Joseph I. und im Hintergrund der deutsche Kaiser Wilhelm II. Die Punzierung hat ja schon Jade beschrieben, nebenbei erwähnt: wäre es ein deutsche Stück würde auch der deutsche Kaiser im Vordergrund stehen.... Der Ring soll besonders die Waffenbrüderschaft Österreichs mit dem Deutschen Reich symbiolisieren und ist aufgrund nur EINERr vorhanden Jahreszahl genau auf das Jahr 1914 leicht datierbar - ein patriotisches Stück aus den Anfängen des Krieges (in weiterer Folge des Krieges kommen auch Drei- bzw. >Vierkaiserringe dazu, die die "Waffenbrüderschaft" der Mittelmächte symbolisieren sollten, auf den Markt: mit Kaiser Franz Joseph I + Kaiser Wilhelm II. + Mehmed V. (der türk. Sultan) +/oder Ferdinand I. (der bulgarische Zar))

Silberne Ringe dieser Art haben mit der spezielle "Gold gab ich für Eisen" Aktion NICHTS gemeinsam! Diese "Gold gab ich für Eisen) Ringaktion wurde in Österreich nur vom Ö.S.K. (österr. silbernen Kreuz) betrieben und waren deren "Verkaufsschlager" (wenn auch es schon im 1. WK zu Fälschungen dieser speziellen Eisenringe kam... und in Schriften des Ö.S.K. dagegen aufgerufen wurden). Diese Ringe sind immer mit dem Satz "Gold gab ich für Eisen" und dem Kürzel der Gesellschaft vom silbernen Kreuze beschriftet! Das Ö.S.K ist NICHT die Kiregsfürsorge usw.!
siehe auch: schmuck-foren/ftopic472.html

Silberringe sind deswegen ein ganz normale Patriotika aus Kriegszeiten, einer ganzen auf das ausgelegten Patriotikaindustrie , da Silber auch in diesen nichts von seinem Reiz verloren hat. Man nehme nur die silbernen Kaiserringe die von der offiziellen k.u.k. Kriegsfürsorge heraus gegeben wurden.... Der "Hurra-Patriotikakult" nahm in den letzten Kriegsjahren rapide ab und die größte Masse der Patritikastücke stammt aus den Jahren 1914-16

Dein Ring ist aus einer der unzähligen Varianten eines patriotischen Silberrings die damals in Massen hergestellt wurden, diese Typen werden zum Glück derzeit noch nicht gefälscht, da der Marktpreis im Gegensatz zu III. Reichs Ringen (III: Reich: massenhafte Fälschungen aus dem ehem. Ostblock) extrem niedrig einzustufen ist.

Der Wert am Sammklermarkt bewegt sich zwischen 20 bis max 50 Euro, da es sich dabei NICHT um einen speziellen patriotischen Regimentsring, sondern nur um einen der schon ober erwähnten unzähligen zivilen Anfangskriegsringe handelt; wobei noch immer seltener als ein "Gold gab ich für Eisen" Eisenring, der wohl in seinen Varianten im Millionezahl aufgelegt wurde.
Preise über 50,- Euro werden in Österreich selten für so "simple" patriotische Stücke wie Deinen Ring erzielt.

lieben Gruß aus Wien

Dragoner
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