Schmuck-Themen allgemein
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Auch nur arme Schweine ...

 
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #1
Verzeiht meinen lachsen Titel, aber eben las ich einen Artikel über die Firma "Tiffany & Co." (http://derstandard.at/?url=/?id=2865886) Hier wird ein klein wenig vom Innenleben der berühmten Firma wiedergegeben.
Die Kollegen (Goldschmiede) dort arbeiten fast (oder ausschließlich?) nach den Vorgaben der Disigner. Sicher hantieren sie dort mit außergewöhnlichen Werten, aber eben nach Vorlage. Das erinnerte mich an ein Posting von Heinrich, in dem er die Dienstleistungsbereitschaft mancher Kolegen bemängelte.
Vieleicht auch interessant für Verbraucher oder Schmuckinteressierte zu erfahren, dass eine Selbstverwirklichung des einzelnen Schmuckherstellenden nur ganz selten voll zum Tragen kommt. In der Regel wird nach Vorgaben garbeitet ...

Gruß, Mario.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ein Bekannter von mir war dort etwas mehr als 10 Jahre Werkstattleiter, ein Knochenjob, aber mit enem sehr hohen Prestige. Danach wurde er handverlesen mit wirklich guten Wochenlöhnen weitergereicht. Er hat immer von dieser Zeit geschwärmt.

Er hat in der Zeit unter anderem ein äusserst ausgeklügeltes Verfahren (mit meiner technischen Unterstüzung in einem Teilbereich) entwickelt um komplexe Formen in Serie auf ein Zehntel genau, im Gewicht, zu giessen.

Aber zu Deinem Thema:
"Der Goldschmied als Designer"

Solche Firmen muss man sehen wie eine Fabrik oder ein Schiff. Da kann niemand vom Personal seine Kreativität im Job ausleben. Stelle Dir das vor, wenn der Heizer oder der Lotse kreativ werden wollten. :-(

Und die Verantwortung für das Design neuer Kollektionen wird man auch nicht einem Goldschmied übertragen wollen weil er bisher so gut gefasst, gelötet oder gesägt hat.
Auch die Designer stehen unter hohem Erfolgsdruck und leben bestimmt nicht wie ein Künstler Ihr Innerstes aus, sondern versuchen den Trend der Zeit und die Wünsche der Kunden zu erspüren und in Ihre Kollektionen einfließen zu lassen.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Stefan bemängelt immer mal wieder die kunden- statt designorientierung
Goldie
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Goldie

 ·  #4
stefan
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stefan

 ·  #5
Zitat geschrieben von Tilo
Stefan bemängelt immer mal wieder die kunden- statt designorientierung


hallo tilo,
ich bemängle das nicht, jeder muß es selbst wissen. ... nur weiter kommt man, wenn man sich nicht an der masse orientiert. (weiter meine ich im sinne von entfernung- finanziell ist`s was anderes!)
stefan
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
stefan
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stefan

 ·  #7
das wäre ja noch schöner, wenn die welt nur aus individualisten bestehen würde. die menschliche gemeinschaft funktioniert nur, weil man aufeinander angewisen ist. das was wir ohne auftrag gestalten, muß erst von jemandem, der es doch noch gebrauchen kann gefunden werden (wenn wir nicht vorher verhungert sind!)
stefan
Fridolin
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Fridolin

 ·  #8
Sie werden zu diesem Job nicht gezwungen und wenn der Scheck stimmt. Jedenfalls hat man als nicht selbstständig arbeitender Goldschmied um einiges weniger Sorgen an der Backe.
Gesellen2007
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Gesellen2007

 ·  #9
hallo fridolin,
das mit dem scheck verstehe ich sehr gut, aber ein wenig idealismus tut unserem gewerk auch nicht schlecht.
stefan

ps. ups! entschuldigung! auch hier habe ich mich falsch eingelogt.
der stefan hats zu verantworten , nicht die junggesellen!
Goldie
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Goldie

 ·  #10
man muss halt beim job ganz klar unterscheiden zwischen "geld verdienen" und "selbst verwirklichen". beides zusammen klappt nur bei den wenigsten so richtig gut 😉

lg
martin
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #11
Zitat geschrieben von Stefan
..., aber ein wenig idealismus tut unserem gewerk auch nicht schlecht.

Das ist gut! Wenn ich meinen Lohn, mein späteres Gehalt aus heutiger Sicht betrachte, dann war ich immer Idealist (wie so viele unter uns ;-) ).

Darüber hinaus war es meine Absicht, dem Schmuckinteressierten und jenen, welche dieses Handwerk eventuell erlernen wollen, vor Augen zu führen, dass auch ein/e Top-Goldschmied/in in erster Linie Dienstleister ist. So lässt sich die gewünschte Südseeperle nicht so einfach durch eine Conch Perle austauschen, nur weil Goldschmied findet, sie passe besser zur Trägerin.

Deine Schilderung der Tatsachen, lieber Heinrich, ist mir wohl bekannt (vielleicht sollte ich mein Profil durch die Angabe meine Berufsjahre ergänzen?).

Zitat geschrieben von Goldie
man muss halt beim job ganz klar unterscheiden zwischen "geld verdienen" und "selbst verwirklichen". beides zusammen klappt nur bei den wenigsten so richtig gut

Ich denke, hier kommt es ganz auf die persöhnlichen Ansprüche und Bedürfnisse an. So gönne ich mir, so oft es eben geht, Auszeiten, in denen ich Stücke verwirkliche, die mir seit längerem durch den Kopf gehen und die mir gefallen. Das diese "Töpfe" dann viele "Deckel" finden, ist natürlich Balsam für das Ego :P

In diesem Sinne und mit den besten Wünschen für die Pfingsttage
Mario
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Guestuser

 ·  #12
Hallo Mario,
ich kann Dich gut verstehen. Goldschmied / Selbständigkeit / Künstler - das sind immer noch Begriffe die eng miteinander verknüpft sind.

So ein "armes Schwein" muss vielleicht trotzdem nicht immer so arm sein - wenn ich mir die Probleme, die der Berufsstand hat, so anschaue ist ein ruhiger Schlaf ja auch was Wert, nicht jeder hat Power, Nerven und die finanzielle Basis oder sogar Kreativität, Kampfgeist und Können um sich in seinem Beruf selbständig zu verwirklichen.

Eine persönliche Auszeit nehmen zu können - das bleibt letztlich jedem.
stefan
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stefan

 ·  #13
hallo zusammen,
ich finde es interessant wie unterschiedlich wir luxus interpretieren! für mich als lehrer ist das , seit fast 10 jahren, mal wieder zeit zu haben etwas neues zu machen (arbeiten). für meine frau als selbständige schmuckgestalterin ist luxus, gestalterisch machen zu können was sie möchte. das geld, was wir verdienen stecken wir meistens wieder in die arbeit. und das nur um ... noch mehr und besser arbeiten zu können. das laserschweißgerät z.b. (wir machen kaum reparaturen!) dient eigentlich nur dazu, sich möglichst wenig mit fragen über die machbarkeit zu bescheftigen.
gruß stefan
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