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Silber: Feingehalt prüfen?

 
bobyg
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bobyg

 ·  #16
ich dachte dass silber so zu sagen von der stempelpflicht "befreit" ist - v.a. im ausland?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Goldie
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Goldie

 ·  #18
hier nun der link zu unserem journalbeitrag über edelmetalltests mit prüfsäure sowie dem praxistest vom test-stift: journal/beitraege/2007/1179934379.html

fragen zum beitrag und den testergebnissen werden wir hier gerne beantworten. spekulationen über die funktionsweise des stifts können ebenfalls gerne angestellt werden :mrgreen:

an dieser stelle nochmals herzlichen dank an oswald für die durchführung des tests :)

liebe grüsse
martin
pitbum
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pitbum

 ·  #19
Hallo bobbyg,
ich glaube, bis hinein ins 18.Jh. stand in England Todesstrafe auf Stempelfälschung. Man darf nicht vergessen, das Punzen, Stempel auch gleichzeitig Steuermarken sind. Vater Staat verdient daran mir. Aus diesem Grund, gab es häufig einen staatlich bestellten Beschaumeister, wie in Dänemark z.B., der den Feingehalt prüfte und bestätigte. Nicht stempeln, oder Stempel fälschen ist ein Straftatbestand, im leichten Fall, Steuerhinterziehung. Bei Gold kam es jedoch häufig vor, das Kunden sich ein Schmuckstück anfertigen liessen und dieses Stück nie in den freien Verkauf gelangte. Und wer zahlt schon gerne Steuer. Capice?
Seit Beginn des 20.Jh.s jedoch sehr selten, bis 1850 fast Gang und Gäbe. Soll heissen, man kann durchaus ungestempelten Biedermeierschmuck kaufen, sich den Feingehalt bestätigen lassen und trotzdem sicher sein, das alles seine Richtigkeit hat. Bei Silber so gut wie nie. Daher Vorsicht!
Grüsse
pitbum
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Guestuser

 ·  #20
Hallo,
nachdem ich vor etwa einem halben Jahr angefangen habe, auf Flohmärkten,ebay und Antikmärkten Silberschmuck zu kaufen, ist mir zwischenzeitlich leider klar, dass ich oft betrogen worden bin.
Mit Prüfsäure für Silber habe ich angefangen, alle "nicht punzierten" Stücke zu testen, leider oftmals ohne irgendeine Rotfärbung.
Hat jemand von Euch Erfahrung, ab welchem Silbergehalt der Test überhaupt anschlägt?
Ärgerlich war für mich, dass z.B. angeblich 500 Jahre alter Silberschmuck aus dem Jemen keine Rotfärbung gab, dito 100 Jahre alter tibetischer Schmuck.
Gibt es Literatur über den Silbergehalt von altem Silberschmuck? Ich habe nämlich mal gelesen, dass gerade bei tibetischem Schmuck der Silbergehalt mit höherem Alter steigen solle.
Mich interessiert nämlich neben der Frage, wie hoch der Silbergehalt ist, insbesondere das tatsächliche Alter dieser Stücke. Wie kann man sich hier informieren?
Danke für jede Hilfe
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Schmuck mit niedrigen Silbergehalt ist nicht üblich. Und bei hohem Gehalt schlägt der Test an. Das ist ganz einfach, schlägt der Test nicht an, ist es kein Silber.
Der Silbergehalt ändert sich nicht mit dem Alter, das ist Quatsch.

Um das Alter von Silberschmuck zu bestimmen ist ein Studium der Geschichte und der Kunstgeschichte der Region Voraussetzung. Und selbst da gibt es noch Unsicherheiten.
Goldie
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Goldie

 ·  #22
kann mich irren, aber ich hätte das jetzt so verstanden, dass "um so älter um so feinsilber" und "um so jüger um so niedriger legiert"... die sachen aus tibet.
oder hab ich die frage falsch verstanden?

übrigens, @ silbersammler:
herzlich willkommen im schmuckforum :)

liebe grüsse
martin
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Guestuser

 ·  #23
Danke für den freundlichen Empfang.

Ich habe im Internet gelesen, dass das "Coin Silver", welches in Tibet oft für Schmuck verwendet wird, bei etwa 100 Jahre alten Gegenständen einen relativ hohen Silberanteil hatte, während die Gegenstände der letzten 20 Jahre manchmal nur 2 % Silber hätten.

Mit der Silber-Prüfsäure habe ich zwischenzeitlich etwa 50 erworbene Silbergegenstände getestet.
Erfreulich war: alles mit Stempel war tatsächlich Silber, auch wenn es aus Libyen, Persien, Russland oder Thailand stammte.
Auf den kanarischen Inseln gekauftes ungepunztes Silber war durchweg Beschiss, hätte ich mir bei dem Preis denken können, hier der Rat: Finger weg :?
Praktisch alle ungepunzten tibetischen Schmuckstücke und Silbergegenstände ergaben keine Rotfärbung mit der Prüfsäure :( (von der handwerklichen Fertigkeit sind die Stücke teilweise sehr schön).

Hier würde mich interessieren: ab welchem Silbergehalt wird der Test mit Salpetersäure/Dichromat positiv (deutliche Rotfärbung?).
Ich hab mir schon überlegt, hier mit Salpetersäure/Chlorid einen noch empfindlicheren Nachweis zu führen, aber das hilft auch nicht weiter, was die Quantität angeht (es sei denn, man titriert klassisch, dann müßte man aber auch ordentlich was abfeilen).
Habt Ihr noch weitere Test, die zum Silbergehalt Anhaltspunkte geben?
Ich habe nämlich von einigen Verkäufern die Adressen und will die Sachen zurückgeben, wenn nachweislich sehr wenig Silber drin ist, das ist dann m.E. Betrug.


Ach, eine Frage zum Abschied hätte ich noch: ich bin auf einem Flohmarkt von einem seltsamen Typen angesprochen worden, als ich gerade Silber kaufte.
Er meinte, er habe eine einmalige Schale zum Verkauf und die sah wirklich fantastisch aus.
Entgegen aller Vernunft habe ich das Ding gekauft und zuhause auf Silber getestet, die Schale scheint tatsächlich aus reinstem Silber zu bestehen, nicht mal 925er gab eine dermaßen rote Farbe mit Prüfsäure :D .
Die Punze hintendrauf ist ein schlecht zu lesendes AR, wohl für Argentum (daneben sind von einer zweiten Punze noch 4 Pfoten zu erkennen, war wohl irgendein Tier).
Hat jemand Ahnung, zu welcher Zeit man mit AR gepunzt hat?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
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Guestuser

 ·  #25
Danke für den Tipp mit dem Anfeilen, aber die Schale ist tatsächlich massives Silber.
Habe es am Wochenende einem "Experten" gezeigt, der meinte, ggf. Mexiko Anfang 20. Jahrhundert. Aber sicher war er nicht.
Gibt es Literatur zu Punzen solch "exotischer Länder". In meinem Buch ist nur Europa drin und ich habe auch etliches aus Persien/Asien, wo die Punzen für mich ein Buch mit sieben Siegeln sind.
Aber so fängt man eben als Sammer an. :D


Noch zum ursprünglichen Thema Silbernachweis.
Ich habe mir mal Salpetersäure und Kaliumdichromat organisiert und werde analysieren, ob man die Empfindlichkeit des Tests durch unterschiedliche Zusammensetzung des Reagenz steuern kann.
Wenn was Brauchbares dabei rauskommt, teile ich es mit.
stella
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stella

 ·  #26
Hallo Silbersammler :)

Mach doch einmal ein Foto von der Schale, vielleicht fällt ja jemand was dazu ein ?

Interessant wäre es allemal, zumindest für mich.

MfG
Stella
stella
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stella

 ·  #27
Hallo, war mal wieder zu schnell :oops:

also für mich bedeutet der Begriff "Coin Silver" eigentlich 800er Silber, wohl weil Silbermünzen meisten aus 800er Silber waren. Zumindest dachte ich so bisher.

Vielleicht weiß jemand mehr ?

Außerdem kenne ich eigentlich keine Silberlegierung unter 800 ?? (Also ich meine, daß man dann noch von Silber spricht.....)

Lasse mich gerne eines besseren belehren :)

MfG
Stella
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #28
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Guestuser

 ·  #29
Hallo,
ich mache gerne ein Bild und stelle es hier rein, heute aber leider keine Zeit mehr, wahrscheinlich morgen.
Was das "Coin Silver" angeht, habe ich bei einem Verkäufer im ebay für tibetische Kunst gelesen, dass es zwischen 2 und 50 % Silber enthalten könne. Stellt sich die Frage, ob ein Metall mit 2 % Silber noch als "Coin Silver" verkauft werden darf, irgendwo fängt hier der Betrug an.
Wenn ich den Beitrag finde (irgendein Powerseller), stelle ich es hier rein.
Erhard Brepohl
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Erhard Brepohl

 ·  #30
Lieber Silbersammler,
ich kenne zwar wunderschöne Schmuckstücke aus Tibet, habe mir aber bisher nie Gedanken über deren Feingehalt gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Goldschmiede das ganz normale Silbergeld eingeschmolzen hatten, genauso wie wir es in der Nachkriegszeit auch gemacht hatten. Woher sollten sie sonst das Edelmetall bekommen?Betrachtet man die historische Situation Tibets, kann ich mir gut vorstellen, dass es vor 100 Jahren noch einen bescheinen Wohlstand gab, der solide Münzen mit hohem Silbergehalt rechtfertigte. Mit der Annexion durch die VR China im Jahre 1950 verschlechterten sich die Lebensverhältnisse drastisch, und das wirkt sich zuerst auf den Wert des Geldes aus: Es wurde immer weniger Silber zulegiert. Die Goldschmiede mussten sich also auf das minderwertigere Material einstellen - ihre Kunstfertigkeit bewahrten sie sich aber trotz dieser Erschwernisse!

So erkläre ich mir die Feingehaltsunterschiede zwischen älteren und neueren Silberprodukten.

Mit besten Grüssen

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