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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #31
Toll Heidi, das wird ja richtig spannend - wie ein
Fortsetzungs-Roman - und lehrreich noch dazu......
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #32
Schön, dass mal wieder Leben in die Bude kommt.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #33
Zitat geschrieben von Silberfrau

Schön, dass mal wieder Leben in die Bude kommt.


Oooch, deine Berichte und Ärgernisse sind doch
auch sehr lebhaft :D
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #34
Dann werde ich mal an dieser Stelle weiter machen, ich freue mich über Euer Interesse. :)
Das Motiv wird mit diesem fetthaltigen Bleistift auf dem Porzellan vorgezeichnet. Mit der recht fettig aufgespachtelten und daher hellen Porzellanfarbe wird das Motiv mittels Stahlfeder gezeichnet. Dezente Schattierungen werden mit einem dünnen Fehhaarpinsel ebenfalls schon angelegt. Danach erfolgt der 1. Farbbrand bei 850°C; dabei verschmilzt die Porzellanfarbe mit der Glasur auf dem Porzellan, während die Bleistiftzeichnung rückstandslos wegbrennt. Diese Maltechnik heißt Aufglasurmalerei. Ein Brennprozess dauert ca. 8 Stunden.
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #35
Cool
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #36
... bereits jetzt schon als Vorzeichnung: Chic, chic :-)

Und sehr interessant sowieso.
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #37
Und so gehts weiter:
Jedes der Farbpulver muss einzeln mit Terpentin, Mittelöl und Dicköl in die richtige Malfähigkeit aufgespachtelt werden. Danach werden die einzelnen Farbtöne mit einem Fehhaarpinsel auf das Porzellan gemalt. Hier muss man streng darauf achten, dass sich manche Farben nicht mit einer anderen vertragen, das heißt, es kommt zu unerwünschten Farbergebnissen während des Brennprozesses, wenn man solche Farben miteinander mischt. Jeder Farbauftrag sollte gut antrocknen, bevor man mit einer anderen Farbe weitermalt, denn sonst fließen die Konturen ineinander und die Malerei verschwimmt. So wird jede einzelne Farbe mit Bedacht aufgetragen und hierbei muss man auch wissen, dass sich die Farben während des Brennens bei 850°C verändern. Genau das macht das Malen auf Porzellan so schwierig, ganz genau weiß man nie, ob das Ergebnis so aus dem Ofen kommt, wie man sich das vorgestellt hat; auch nach jahrelanger Berufserfahrung ist das Öffnen des Brennofens immer wieder recht spannend. Deshalb ist das Malen mit Öl oder Acryl auf Leinwand wesentlich leichter, denn da sieht man das Ergebnis sofort und kann immer entsprechend korrigieren. Bei der Malerei auf Porzellan geht das leider nicht mehr, denn eingebrannt ist eingebrannt. Vor dem Brand kann man eine Malerei gegebenenfalls noch ein wenig korrigieren und wenn alles misslingt, hilft Spiritus, damit bekommt das Porzellan seine blütenweiße Reinheit garantiert zurück ;)
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #38
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #39
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #40
das wird ja immer besser, super Kontrast und Farbsättigung :-)
Sparkle
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Sparkle

 ·  #41
Von mir auch mal ein Dankeschön fürs Teilen des Wissens und der Erfahrung an Dich, Heidi.
Das ist wirklich interessant und lehrreich. :-)
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #42
An dieser Stelle möchte ich mich erstmal bei Euch allen ganz herzlich für das Interesse an dieser Dokumentation bedanken. Das freut mich sehr :)

Der 2. Brand ist gelungen, es ist nichts schief gegangen. Die Farben brennen während des Brandes bei 850°C zurück, das heißt, sie werden wieder blasser. Das ist normal. Deshalb werden einzelne Farben an bestimmten Stellen nochmal stärker aufgetragen, um den Kontrast und die Konturen vor dem abschließenden 3. Brand wieder zu verstärken. Hier muss man wissen, dass Porzellanfarben, wenn sie zu dick aufgetragen werden, abplatzen können. Der Grund dafür ist, dass das Porzellan üblicherweise mit einer dünnen Glasur überzogen ist. Wie der Name schon sagt, besteht diese Schicht aus Glas. Fälschlicherweise sagen manche dazu Lasur, das ist Unsinn, es heißt Glasur. Nun bestehen aber auch die Porzellanfarben aus ganz fein vermahlenem Glas, welches durch Metalloxide seine unterschiedlichen Färbungen bekommt. Durch das Verschmelzen des Glases während des Farbbrandes bei 850°C - das aus den Farben und das der Glasur - wird diese Handmalerei auf der Oberfläche des Porzellans fest eingebrannt (Aufglasurmalerei). Wenn die Porzellanfarbe also zu dick, zu massiv, aufgemalt wird, kommt es zu Spannungen in dieser Glasschicht, die Glasur bekommt Risse und die Farbe platzt ab. Deshalb muss man sehr darauf achten, die Farbschichten nie zu dick aufzumalen.
Nach den hier gezeigten Arbeitsschritten folgt nun noch der abschließende 3. Farbbrand, der meine Dokumentation dann vorerst beenden wird.
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Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #43
ich weiss echt nicht, was ich dazu sagen soll, ausser:

Suuuuuuuuuper :-)
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #44
Danke Ingo, das freut mich. Ich werde das fertige Ergebnis nach dem 3. Brand fotografieren und morgen als Abschluss hier zeigen :)
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #45
Wie versprochen, habe ich das fertige Porzellanplättchen fotografiert. Ich habe verschiedene Positionen für die möglichst realistische Abbildung der Farben ausprobiert und so einfach mal eine Bildcollage für Euch zusammengestellt. Am besten kommen die Malereien auf Porzellan erfahrungsgemäß bei einem guten Tageslicht zur Geltung, deshalb fotografiere ich sehr gern draußen. Dafür habe ich auf eine Spiegelfliese 5 cm hohe Abstandshalter gestellt, habe darauf eine Glasscheibe gelegt und das Plättchen auf dieser Glasscheibe fotografiert. Der Spiegel reflektiert das Grün der Bäume oder mich ;) in unscharfen Konturen. Ja, Schmuck zu fotografieren ist eben bekanntermaßen nicht so ganz einfach. Ein gutes Ergebnis kann man auch erreichen, wenn man den Schmuck in Wasser liegend fotografiert, weil das unerwünschte Lichtreflektionen verhindern kann.
Nun gut. Es wäre noch zu sagen, dass man Porzellanschmuck IMMER auf einem Teppich o.ä. stehend, sitzend, wie auch immer, an- oder ablegen sollte. Will damit sagen, ein harter Boden, wie z.B. die Fliesen im Badezimmer, sind dafür absolut tabu. Pflegen kann man Porzellanschmuck mit warmen Wasser, dem man etwas Spüli zusetzt. Mit einem Scheuerschwamm o.ä. sollte man die bemalte Seite des Schmuckes selbstverständlich nicht behandeln. Im Extremtest habe ich ein bemaltes Porzellanplättchen auch schon mal für mehrere Tage in Aceton gelegt - es ist nichts passiert, es hat keinen Schaden genommen und die Farben haben genauso geleuchtet wie zuvor.
Es war schön, dass ich Euch einiges Wissenswertes über das Malen auf Porzellan vermitteln konnte. Mein Anliegen nach meinem Weggang aus der Meissener Porzellanmanufaktur war und ist, beim Thema Porzellan, dieses leidige Klischee von Tellern, Tassen, Kannen, Schüsseln aufzulösen. Von Anfang an habe ich meine Ideen zu einem großen Teil auf Schmuck aus Porzellan konzentriert und dafür eigene Ideen entwickelt. Für mich ist dieser Porzellanschmuck ein von Menschenhand geschaffener Stein, geformt aus irdischen Substanzen (Quarz, Kaolin und Feldspat), gebrannt bei sehr heißen Temperaturen, veredelt durch eine echte Handmalerei.
Abschließend möchte ich mich bei Euch allen für Euer Interesse bedanken und an dieser Stelle besonders bei Dir lieber Ingo, für diesen Auftrag. Alles weitere besprechen wir per PN.
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