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Kegelfibel 1und Ring ca. 11 Jhd.

 
Patrizier
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Patrizier

 ·  #1
Moin liebes Team,

ich habe hier mal 2 Schmuckstücke, die Ihr auch sicherlich nicht jeden Tag seht. Zum einen handelt es sich um eine so genannte Kegelfibel (unrestauriert) und einen zum anderen um einen kleinen Ring aus dem 11 Jhd. n.C. , somit also Anfang des Hochmittelalter.

Wie komme ich an die seltenen Stücke ? Ich bin Sondengänger (Metalldetektor) und laufe mit einer offiziellen Genehmigung (NFG) im Norden Niedersachsen. Die beiden Stücke habe ich auf einem Acker ausgegraben. Durch die zuständige Archäologie (Landesdenkmalamt) ist mir die Echtheit bestätigt worden und beide Schmuckstücke befinden sich derzeit in der wissenschaftlichen Auswertung im Amt. Es wird seitens des Amtes darüber nachgedacht, ob das Schatzregal (einbehalten der Fundstücke) in Frage kommt. Da sich der Betrag meines Finderlohnes nach dem Wert der Objekte richtet, würde mich schon eine neutrale Einschätzung interessieren, nicht das ich dem Denkmalamt nicht vertrauen würde.

Hier ein paar Eckdaten :

Gold Kegelfibel Durchmesser ca. 2,5 cm , Stein fehlt, unrestauriert, 6,67 Gramm schwer

Gold Ring mit Stein (?) ca. 1,8 cm Innendurchmesser, Kopf 5 x 5 mm

Fotos hänge ich ran. Wäre klasse , wenn mir jemand eine ungefähre Werteinschätzung im jetzigen Zustand UND eine ungefähren Kostenvoranschlag für die Restaurierung der Fibel (ohne Stein) geen könnte.

Danke erstmal, beste Grüße Pat
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Kegelfibel 1und Ring ca. 11 Jhd.
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Patrizier
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Patrizier

 ·  #2
Ring ist 1, 3 Gramm schwer, Stein derzeit noch nicht bekannt, sorry wegen der queren Bilder, habe die anders geladen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Wie kommst Du zu der Datierung? Solche Arbeiten wie die Fibel habe ich auch aus dem frühen 19ten Jahrhundert als Replikas derMode der Ägyptologie gesehen. Der Ring scheint älter im Stil. Solche Ringe habe ich auf Gemälden des 14ten bis 16ten Jahrhunderts gesehen.

Das muss ja nicht Deiner Datierung widersprechen, nur gab es solche Arbeiten auch später.

Die Fibel kann man ja auftiefen und etwas strecken, das kann nicht so teuer sein, auch wenn ein Kegel dafür erst zugeschliffen werden müsste. Die Frage beim restaurieren ist ja immer, wie weit will man gehen und wie neu soll es zum Schluss aussehen.

Das Strecken wird dem Gold wahrscheinlich nicht schaden, denn es scheint ein sehr hochlegiertes und daher gut schmiedbares Material zu sein.

Der Stein im Ring wird wohl kein Diamant sein, denn die Kanten sind sehr stark abgetragen und das lässt einen weicheren Stein vermuten.

Nun zum Wert:
Bei solchen Stücken kann sich der Wert extrem verändern in Abhängigkeit des Anbieters und der Expertisen. Wenn ich mich jetzt auf den Wert in Deinen Händen beschränke und mit den bisherigen Informationen, dann werfe ich mal für den Ring und für die Fibel jeweils 2-5 tausend Euro in die Luft.
Das kann sich natürlich auch ändern, wenn die Datierung nicht stimmt oder ein Anbieter, der darauf spezialisiert ist, das anbietet. Davon bekommst Du aber nichts ab.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Nur mal eine Frage interessehalber: Wie bererchnet sich denn der Finderlohn prozentual(?) nach dem Fundwert? Den reinen Goldwert sollte er doch in jedem Fall übersteigen? Ist das Bundesland-abhängig? Irgendwo hab ich mal gehört, die Finder des Goldhutes hätten so gut wie gar nichts bekommen?
Caitiff
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Caitiff

 ·  #6
Ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Teilweise bekommst Du nichts und kannst sogar froh sein, wenn nicht noch eine Anzeige ins Haus flattert. Ich glaube am Schwierigsten ist hier BaWü und am Besten sucht es sich noch in Bayern.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Na denn, wo doch Etzelsdorf gleich nebenan ist.

Aber konkret?
Patrizier
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Patrizier

 ·  #8
In Niedersachsen ist es so geregelt: Bei Schatzregalfunden, das heisst, das Amt erklärt, daß das Fundstück von ausserordentlichem wissenschaftlichen oder kulturellen Wert ist und somit in den Besitz des Landes geht, gibt es einen Finderlohn im Rahmen der gesetzlichen Regelung für Fundsachen, also 3 -5 %. Es ist aber noch nicht entschieden ob meine Funde ins Schatzregal fallen, im Herbst steht noch eine Grabung an im Fundgebiet, um ein eventuelles Grab zu finden.

Das mein Fund aus der von mir angegeben Zeit stammt ist vom Denkmalamt bestätigt worden. Ein sehr ähnliches Stück ist im Katalog zur Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz "Das Reich der Salier 1024-1125" auf Seite 273/74 zu sehen. Guck Du hier : http://prntscr.com/o3rokm (hoffe mal das ist erlaubt)

Ich betone hier noch mal, das ich die beiden Schmuckstücke völlig legal gefunden und natürlich sofort meinem zuständigen Archäologen gemeldet habe.

Sollte das Schatzregal nicht greifen, gehören mir die Schmuckstücke zu 50%, die andere Hälfte den Grundeigner (Landwirt), die so genannte Hadreanische Teilung.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Das ist ein interessantes Thema.

Links sind erlaubt

Zitat geschrieben von Patrizier

Sollte das Schatzregal nicht greifen, gehören mir die Schmuckstücke zu 50%, die andere Hälfte den Grundeigner (Landwirt), die so genannte Hadreanische Teilung.

Ok. Und wie ist das in dem Fall dann? Zahlt der eine den anderen aus oder freut man sich gemeinsam an der Fundsache oder findet man sich dann im schlechtesten Fall vor Gericht wieder wegen Eigentumsstreitigkeiten? Wie wird das gehandhabt?
Patrizier
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Patrizier

 ·  #10
#Tatze: In meinem Suchgebiet habe ich es mit vielen Grundeignern zu tun, zum Teil sind große Äcker nur ein Stückewerk aus vielen einzelnen Flurstücken, die dann auch noch mehrere Eigentümer haben. Nur der Eigentümer ist an den Funden beteiligt (bei Anwendung des SChatzregal geht der Grundeigner leer aus, nur der Finder erhällt einen Finderlohn).

In meinem Fall habe ich Glück gehabt , das der Bauer der das Feld bestellt auch Eigentümer ist. Zu dem habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu den Landwirten, laufe dort ja schon seit Jahren und habe auch schon einige spannende Funde gemacht, vornehmlich aus der Bronzezeit (mein Spezialgebiet).

In dem Fall, das die Funde nicht Schatzregal würdig sind, würde ich den Landwirt auszahlen, dazu benötige ich dann natürlich eine aussagekräftige Wertfindung
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Danke, ein interessanter Artikel, zwar wird hier auch erwähnt, dass über die Zuordnung kontrovers debattiert wird, aber die Ähnlichkeit ist schon hoch. Besonders nach einer Restaurierung wird die Ähnlichkeit oder Andersartigkeit zum referenzierten Objekt besser zu beurteilen zu sein.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Zitat geschrieben von Patrizier
In dem Fall, das die Funde nicht Schatzregal würdig sind, würde ich den Landwirt auszahlen, dazu benötige ich dann natürlich eine aussagekräftige Wertfindung

Danke für die Aufklärung. Ist halt ein Gebiet, mit dem man definitiv nicht täglich zu tun hat. Daher finde ich das hier auch spannend zu lesen und zu lernen.
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