Edelsteine & Perlen
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Diamant Report am konkreten Beispiel

 
AlexHier
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AlexHier

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich plane demnächst einen größeren Verlobungsring in Auftrag zu geben und wollte mich vorab in das Thema Diamanten "einarbeiten". Da ich bisher leider nur äußerst vertrieblich eingestellte Juwelieren und auch Goldschmieden gefunden habe, dachte ich mir kauf dir einfach einen Stein und lass ihn ganz in Ruhe zu Hause wirken um dann irgendwann mit genug Expertise den perfekten Stein zu finden. Klingt ein bisschen merkwürdig aber so lerne ich am schnellsten ;)
Zum Stein: ich habe mir einen gefassten 1.11 Carat in VS2 J gekauft, hoffentlich nicht zu viel bezahlt, zur Not lasse ich ihn ausfassen oder umarbeiten, die Fassung ist so etwas zu langweilig (Freundin mag eher aufwändige Designs). Dem Stein liegt ein GIA-Report bei und da habe ich auch schon die ersten Fragen:

1. Scheinbar sind nicht alle "Makel" im Plot zu sehen, welche Gründe hat das. Der größte für mich sichtbare Fehler ist bei dem Stein ein "Etch Channel" dieser ist im Plot als kleiner Punkt zu sehen. Bei Vergleichen mit anderen Reports, werden dort die Channel auch in der Länge angezeigt, hier offensichtlich nicht. Wie wird das denn grundsätzlich gehandhabt? Findet ihr diesen Channel bei dem Stein sehr störend?

Bild ist unten angehängt.

2. Dieser Stein ist z.B. gefasst. Kann ich irgendwie erkennen ob der Stein bei den Krampen beschädigt ist ohne ihn auszufassen? Ich habe mal ein Video von dem Stein angefügt (die Musik musste sein, da ich irgendwie nicht Stumm stellen konnte). Wie findet ihr ansonsten die "Clarity"? Bei Sek 15 scheint auch ein Makel zu sein, oder wie seht ihr das?:



3. Der Stein weißt laut Report keine Fluoreszenz auf und hat die Farbe J, im Sonnenlicht hingegen erscheint er im Vergleich zu anderen Diamanten (leider kein Report oder ähnlich) eher bläulich, wie kann das sein?



Ich hoffe es sind nicht zu viel Fragen, aber ich möchte wirklich gerne besser die Unterschiede in der Qualität verstehen.

Besten Gruß
Alex
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
es gibt für die Wirkung von Brillanten deutlich wichtigere Punkte als die genaue Lage und Größe von Einschlüssen der Vs und Si--Kategorie
z.B. die Proportionen und vielleicht auch die Politur (wobei die Punkte ja bei dem Stein, wenn das Zerti dazugehört, schon ordentlich sind)
AlexHier
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AlexHier

 ·  #3
Weil man die ohnehin nicht sieht oder warum? Ist die Proportion gleich dem Cut Grade der Cut gibt dem Stein ja die Form.
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Diamant Report am konkreten Beispiel
Tilo
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Tilo

 ·  #4
mal sehn, was die beiden Diamantexperten in diesem Forum meinen
mich überrascht der Vergleich im Sonnenlicht
mit was für einer Kamera (logisch mit Lupenhilfe) hast du den Einschluß fotografiert? (gibt ja keine xifdaten, sonst müßte ich nicht fragen)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Fehler unter den Krappen kann man erst sehen wenn die Krappen entfernt sind. UV-Fluoreszenz wird im langwelligen UV-Bereich gemessen, vielleicht reagiert Deiner im kurzwelligen UV-Bereich. Müsste/könnte man prüfen.

Die Punkte bei Sekunde 15 würde ich in Ruhe und nicht in hektischer Bewegung im Mikroskop mit einer Nadel berühren um zu prüfen ob es oberflächlich Staubanhaftungen oder innere Einschlüsse oder oberflächliche Kerben sind.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Übrigens ist Deine Methode schon die richtige, gilt auch in anderen Fachbereichen. Lange suchen, viel sehen und sich auch danach damit beschäftigen.

Stelle doch mal das ganze Zertifikat ein. Sonst sehe ich es wie durch ein Schlüsselloch.

Insgesamt ist der Stein nicht schlecht, auch dass er gut über 1 Karat hat finde ich positiv, da hat man Reserven falls er nachgeschliffen werden müsste.
...
 
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...

 ·  #7
Interessant wäre zu wissen was Du dafür bezahlt hast.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Da hab ich drauf gewartet
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #9
Hallo Alex,

verstehe ich richtig, dass du dir diesen Stein nur gekauft hast um dich ersteinmal mit dem Thema Diamanten zu beschäftigen und dir dann "den richtigen" kaufen willst?

Das ist zwar sehr ungewöhnlich, schaden tut es mit Sicherheit nicht. Denn desto mehr du weißt, desto weniger kann dir "vorgemacht werden" ;).

Wobei es auch nicht immer böse ("vertriebsorientiert" wie du es formulierst) gemeint ist, sondern sehr oft mangelt es auch an fachlicher Ausbildung bzw. an Kenntnissen. "Juwelier" setzt keinerlei, erst Recht keine Diamantenfachliche Ausbildung voraus. Und bei den Goldschmieden wird dies auch eher nur rudimentär gelehrt. Ein Teil unserer Kunden sind Juweliere und Goldschmiede, du glaubst nicht, was da manchmal für Fragen aufkommen.

Und Spaß macht die Beschäftigung mit Diamanten ja auch sehr!

Also los zum fachlichen Teil:

Beim GIA werden "Etch Channels" generell nur an der Oberfläche gekennzeichnet. Eben dort, wo der Kanal/Hohlraum die Oberfläche trifft. Wenn du in den Diagrammen etwas anderes gesehen hast, wirst du es mit anderen Einschlussarten verwechselt haben.

In Natura werden Etch Channels auch sehr leicht mit Laserbohrungen verwechselt. Die Ähnlichkeit ist manchmal sehr verblüffend.

Etch Channels können (müssen nicht) die Stabilität des Steines negativ beeinflussen, je nachdem wie groß (und häufig) sie sind, wo sie liegen und welche anderen Einschlüsse sonst noch in der Nähe sind.

Zu berücksichtigen ist auch, dass durch die Öffnung (es ist immer ein Loch an der Oberfläche vorhanden!) Schmutz in den Stein eindringen kann, was den Einschluss sichtbarer machen kann.

Generell sollte man nicht von "Makel" sprechen. Besser ist "natürliche Merkmale".

Das GIA zeichnet in den Diagrammen nicht immer alle Merkmale ein. Wenn es zur Identifikation nicht nötig ist oder einen falschen Eindruck erwecken würde, werden nur die wichtigsten/auffälligsten eingezeichnet und die anderen werden dann textlich erwähnt.

Schaue dir den Stein mal unter verschiedenen Lichtbedingungen an, auch verschiedenen Sonnenständen. Wenn Du die Möglichkeit hast, ihn zusätzlich unter LW UV und eventuell auch KW UV (Vorsicht, kann den Augen und der Haut schaden), dann hast du Gewissheit, wie der Stein unter den verschiedenen Situationen ausschaut.

Gerne berate ich dich auch individuell, um den "richtigen Stein" für dich zu finden.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Zitat geschrieben von diamantenimport

Und bei den Goldschmieden wird dies auch eher nur rudimentär gelehrt.

Es gibt da einen sehr richtigen Spruch: Jeder Lehrling ist nur so gut wie sein Meister.

WAS ein Goldschmied weiß (oder nicht weiß) hängt von der Qualität seiner Ausbildung ab (mal Interesse seitens des Schülers vorausgesetzt). Sprich, wenn ein Azubi bzw. Meisterschüler nicht nur körperlich anwesend ist, sondern auch geistig, und nicht nur 1 Schulstunde (45 Min) wöchentlich mit einem mäßig fähigen Lehrer Edelsteinkunde hat, sondern 3-4 INKLUSIVE Laborarbeit an allen verfügbaren Prüfgeräten incl. Mikroskop, DANN ist die Chance auf mehr als rudimentär gegeben. Meinste nicht auch?
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #11
Durchaus Tatzilein ;)

Aber du schreibst ja völlig richtig, dass es sehr von der Qualität seiner Ausbildung, dem Meister und dem Auszubildenden selbst abhängt.

Also im Endeffekt sehr "variabel".
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #13
Zitat geschrieben von AlexHier

Ist die Proportion gleich dem Cut Grade der Cut gibt dem Stein ja die Form.


Nein, nicht der Cut gibt dem Stein seine Form, dafür steht der "Shape" (z.B. Round Brilliant in diesem Fall oder auch Oval, Pear, Cushion usw.).
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