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Oma & Opa°s alte Eheringe umarbeiten

 
Nico9699
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Nico9699

 ·  #1
Hallo, wir Heiraten Ende des Jahres und haben uns überlegt die Eheringe der Großeltern überarbeiten zu lassen.

Da diese aus dem Erbe sind, wollten wir sie nicht einfach zum Goldpreis verkaufen.

Problem ist das sie aus 585 Gelbgold + Armband usw. auch Gelbgold sind.

Hätten die Ringe aber gerne in Weißgold oder was in der Richtung.

Kann man dieses Einschmelzen und anders zusammensetzten so das diese einen größeren Silberanteil bekommen?

Hoffe es ist halbwegs verständlich, welches anliegen ich habe. :o)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Kann man machen
Tilo
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Tilo

 ·  #3
das Anliegen ist verständlich, aber nicht so leicht umsetzbar
ich bin ja Spezialist für solche Sachen und habe das auch schon gemacht (darauf bezieht sich tatze)
man muß da 20%Palladium zugeben, denn Silber entfärbt nicht genug

jetzt kommt aber ein gewaltiges ABER: manchmal wird dieses Weißgold dann so hart, daß es nicht schmiedbar ist
gut, könnte man in die Endgröße gießen, aber das hat andere Probleme: man braucht bei dieser Art Guß vorübergehend deutlich mehr Material, das sich mit dem ideell wertvollen vermischt und am Ende halt in den Ringen nur die Hälfte des gewünschten Materials ist und im Gußkopf der Rest

der Gußkopf besteht dann aus Materialzusammensetzung, die man für nichts anderes brauchen kann

wirtschaftlich also recht unvernünftig, Ringe zu fertigen, die sich wegen bedenklicher Materialeigenschaften nicht in der Größe ändern lassen und zugleich mit "Frischgold-und -palladium"zugabe eine Menge aufzuarbeitendes Altgold zu produzieren, weil das ja mit "krummen" Feingehalt und schlechter Verarbeitungseigenschaften zu nichts taugt

2 Lösungen: bicolorringe: innen am Finger gelb aus den alten , außen weiß frisches Weißgold

oder aus euren Ringen das Feingold extrahieren lassen, um danach mit bewährter Mischung(Zugabe) an Silber, Palladium und nur wenig Kupfer Weißgold zu machen und die Ringe herzustellen

es gibt nur wenige Goldaufbereitungsfirmen, die diese Art Kleinstmenge halbwegs wirtschaftlich aufarbeiten und das originale Gold zurückzugeben versprechen

normal kommen viele kilogramm in den Prozeß und das Feingold am Ende ist keinem konkreten Einlieferer zuzuordnen
Nico9699
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Nico9699

 ·  #4
Danke Tilo für die super Erklärung.
Rammler
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Rammler

 ·  #5
Mein Vorschlag wäre es, die Trauringe auf eure Größe anpassen lassen und dann rhodinieren. Dann sind sie zumindest Weiß. Das macht aber nur Sinn wenn die Ringe kaum getragen werden. Die Rhodinierung hält sonst nicht lange.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
och nöö
das geht so schnell ab grad weil mindestens der Damentrauring ja wirklich immer getragen wird

(mal davon abgesehn, daß das dazu die Ringe auf die neuen Größen geändert werden müssen und Design vielleicht anders sein soll)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Falls das ein Goldschmied selbst machen will und dazu eingerichtet ist, wäre die Quartscheidung hier zu empfehlen.
Kundengelbgold mit Kupfer oder Silber einschmelzen bis der Feingehalt unter 25% gesunken ist. Dann dünn auswalzen, zusammenrollen und in 50%iger Salpetersäure unter einem guten Abzug auflösen. Den Bodenschlamm auswaschen und einschmelzen. In der Regel hat man dann 98%iges bis 99%iges Feingold das man neu in Weißgold um legieren kann.

Habe ich früher oft gemacht wenn ich Reste nicht zur Scheideanstalt schicken wollte.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
obwohl wir ja zu DDR-Zeiten extrem viel improvisieren und selbermachen mußten zählte ausgerechnet das Scheiden halt nicht dazu, denn unsere einzige Scheideanstalt hat auch Kleinstmengen einzelner Kunden angenommen, sodaß Selberscheiden nicht (bzw. nur rein theoretisch erwäühnt) auf meinem Ausbildungsprogramm stand

ich hätte so gar keine Ahnung, wie viel Säure ich zur vollständigen Auflösung einer bestimmten Menge Scheidgut brauche (also besorgen und später entsorgen muß)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Ich habe es zwar mal ausgerechnet aber dann später in der Praxis nur immer wieder etwas zugegeben bis es nicht mehr gesprudelt hat.
Entsorgung entweder stark verdünnt (muss man die Stadtwerke fragen, das variiert) oder mit Natronlauge neutralisiert und dann verdünnt in der Ausguss (das ist dann nur ein Salz). Vorher könnte man noch das gelöste Silber ausfällen, bei Kleinstmengen oft unwirtschaftlich.
Tilo
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Tilo

 ·  #10
bis es nicht mehr sprudelt ist mir klar
trotzdem müßte ich doch erstmal ungefähr wissen, ob ich nun 1, 2 oder gar 10l beschaffen müßte
ich würde ja nicht ohne Bedarf unnütz viele Liter Säure rumstehen haben wollen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Für 100 Gramm 25%iges Gold wird wahrscheinlich ein viertel Liter bis ein halber Liter reichen. Ich wusste ja nicht, dass Du ernsthaft daran denkst.
Sei vorsichtig und fange Löffelweise an, denn das schäumt ganz schön auf wie überkochende Milch mit etwas zeitlicher Verzögerung und dann hast Du Deine Werkstatt versaut.
Handschuhe und Schutzbrille ist Pflicht, denn kleine Spritzer in den Augen können blind machen. Hände könnte man waschen und wenn sie gut eingecremt sind, perlt das auch ab.

Das Lehrbuch sagt, man soll Silber zugeben. Wahrscheinlich ist dann die Reaktion langsamer und harmloser. Mir war Silber zu teuer und Kupfer reagiert eben heftiger.

Ich habe auch auf 20% Gold runter legiert und dann auch höhere Feingehalte erhalten.
Tilo
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Tilo

 ·  #12
ich fange erstmal nicht an
ich wills einfach nur wissen ;-)

deine Angaben wären ja durchaus weniger als ich erwartet habe
ich dachte, ein Literchen wirds schon brauchen für ein paar Schmucksachen, die ein ordentliches Paar Trauringe ergeben sollen

in der Werkstatt würde ich das wohl eh eher nicht machen wollen, sondern an der frischen Luft vor der Werkstatt
ok, der bis dahin frischen Luft ;-)
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