Das ist genau das Problem mit dem „Wert“.
500-700 Euro ist das, was Du bekommst, wenn Du den Ring verkaufen würdest.
Du glaubst, dass allein der Stein viel mehr wert wäre. Bei gebrauchtem Schmuck ist es aber bis zu einem gewissen Grad ähnlich wie mit anderen Gebrauchtwaren. Wenn Du im Laden für 100 Euro eine Jeans kaufst, und aus welchem Grund auch immer sie -neu, ungetragen, mit Etikett- verkaufen wollen würdest, würdest Du dennoch nur vielleicht 50 Euro bekommen. Was ist nun der Wert der Jeans: 50 oder 100 Euro?
Bei Schmuck gibts ja noch den Materialwert, klar. Dennoch kannst Du als Privatverkäufer nicht den Handelswert eines „Neu-Diamanten“ ansetzen. Der Diamant ist gebraucht, verarbeitet, evtl. beschädigt, und die Graduierung kannst Du nicht garantieren, bzw. kann ein Käufer bei Dir keine Garantie und kein Rückgaberecht verlangen.
Und ja, auch Diamantenhändler müssen etwas verdienen, daher bezahlt man eben für „Neuware vom Händler“ mehr, als der „Wert“/Materialwert auf dem Gebrauchtmarkt beträgt.
Wenn an sich gut gearbeiteter Schmuck hier im Forum als „nur Goldwert“ geschätzt wird, ist das auch für Viele unberständlich: „Aber die Arbeit, die Handwerkskunst..!!!“ Die wird Second Hand aber nur bezahlt, wenn es sich um gefragte Stilrichtungen handelt. Schmuck, der nicht gefällt, kann aufwendig sein wie er will- wenn es niemand trägt, kauft es keiner ausser dem Metallhändler.
Auch wenn Du den Stein unterbewertet siehst: Die Händler hier haben Erfahrung, zu welchen Preisen solche Stücke verkauft werden.