Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Rapaport ist eine Liste für den Großhandel, nicht für den Endverbraucher. Die Empfehlung ist falsch.
Völlig richtig!
@Rammler
Ich bin sicher, du wirst es gut gemeint haben, aber deine Aussagen bzgl. des Rapaport sind nicht nur falsch sondern auch unsinnig. Du schreibst ja selbst
"Wenn dein Stein laut Rapaport 6000 US Dollar wert ist, dann heißt das aber noch lange nicht das du jemanden findest der dir so viel dafür bezahlt". Abgesehen davon, kann man nur anhand des Rapaports keinen "Wert oder Preis" ermitteln (siehe unten).
Ich habe an anderer Stelle schon öfter über den Sinn bzw. besser Unsinn als Verbraucher relativ viel Geld für den Rapaport auszugeben, geschrieben. Aus aktuellem Anlass
fasse ich hier noch einmal zusammen:
Fakten zur Rapaport-Liste:
- die Einzelausgabe der Rapaport-Liste (erscheint wöchentlich) kostet 50 USD. Im Jaresabo 250 USD.
- es gibt zwei Listen. Eine für runde Diamanten und eine für andere Schliffformen. Für fancyfarbene Diamanten gibt es keine Liste.
- sie basiert auf
GIA-zertifizierten Diamanten in der
Spezifikation "Rapaport A3" oder besser. Für anders zertifizierte Diamanten (@Rammler: DPL ist nicht relevant) oder solchen, die schlechter oder besser als "A3" sind, müssen komplizierte Anpassungen vorgenommen werden.
- die Rapaportliste ist
keine Preisliste im üblichen Sinne. Man kann ihr keine (Markt)-Preise für Diamanten direkt entnehmen. Sie dient dem professionellen Diamantenhandel ausschließlich als grobe Orientierung, als Benchmark. Man kann durch sie ersehen, wohin sich die Preise gerade entwickeln. Und sie dient - für den professionellen Diamantenhandel - als Preisbasis,
quasi als Währung. Der Diamantenhandel unter Profis (Importeuren, Händler, Schleifer usw.) geschieht bei (farblosen) Diamanten nämlich als Preisauf- oder Preisabschlag von der Rapaport-Liste. Je nachdem, wie die Nachfrage- und Angebotsituation und die Details (die Spezifikationen (A3 usw.)) für den jeweiligen Diamanten gerade ist, wird er zwischen
einem Aufschlag von bis zu 300% und einem Abschlag von bis zu 50% auf den Rapaport-Preis gehandelt!
Anhand dieser Informationen und ganz besonders
dieser extremen Spanne, die man als Käufer der Rapaportliste ja gar nicht kennt, wird hoffentlich nun etwas klarer, warum es für einen Endverbraucher keinen besonderen Sinn macht, sein Geld für die Liste auszugeben. Man kann es auch vergleichen, mit einem Buch in einer fremden Sprache, die man nicht versteht.
Wir (und die anderen seriösen Diamantenhändler) stehen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.