@ charly46
Wenn unter dem Stein ein Boden, also Metall ist, dann sind die Steine unten flach geschliffen, also nur geschliffen poliert. Oben kann ein facettierter Teil sein und/oder auch, daß es nur gemugelt geschliffen ist wie ein Cabochon. Im vorliegenden Fall nennt man die kleinen Steine dann Cabochon facettiert bzw. in der Fachsprache Flat Backs. Es handelt sich bei den kleinen Steinen um citrinfarbene Glassteine.
Glassteine werden aus einem ursprünglich flüssigem Werkstoff, bei dem die farbgebenden Substanzen eingemischt werden hergestellt. Erst danach wird die Glasschmelze (in Platten) gegossen und dann geschnitten. Das Schneiden ist eine Vorbereitung zum "auf Maß machen" und dann wird geschliffen, poliert und/oder facettiert.
"Simili" (in meinem vorherigen Beitrag erwähnt) nennt man, ich erkläre es kurz, in der Fachbranche folierte (similisierte) Glassteine. In der Branche hat sich der Begriff auch allgemein für Glassteine behauptet, egal ob unten foliert / similisiert und/oder nicht. Auch Glassteine, die unten einen Körper haben, können foliert / similisiert sein, müssen aber nicht. das machte man früher, um sie besser kleben zu können und damit durch die Beschichtung "mehr" Brillanz durchkommt. Da es schon seit geraumer Zeit auch andere gute Kleber gibt, wird oft auf die Folierung / Similisierung verzichtet und normal geklebt. Steine, die unten einen facettierten Körper haben, können dann (ohne Folierung / Similisierung) dann auch gefasst werden. Fassen und Kleben ist zweierlei. Letzteres ist die einfachere und günstigere Variante.
Die blau-grünlichen Steine sind künstliche Türkise. Das Material kann Kunststoff oder ähnliches sein.
Da werden die farbgebenden Substanzen gleich in den (flüssigen) Werkstoff miteingemischt, damit sie sich homogen verteilen, die Masse wird dann gehärtet und die sind dann nicht nur außen sondern auch innen farblich. Diese Steine sind als Cabochon eingearbeitet, also unten flach geschliffen poliert und oben ausgeprägt gemugelt = Cabochonschliff.
Ob die blaugrünentürkisähnlichen Steine nun aus Kunststoff sind, oder sogar türkisfarbenes intransparentes Glas kann man auf dem Foto nicht erkennen. Zur Bewertung ist das bei Modenschmuck auch nicht sehr relevant. Es gäbe theoretisch auch rekonstruierten Türkis, das wäre echter billiger Türkis gemahlen und mit Kunstharz stabilisiert; dann gäbe es nioch stabilsierte Türkise, das sind echte Türkise wo man die Löcher mit Kunstharz auffüllt. Dann gibt es noch Howlith oder Magnesit, die man türkisfarben färbt und und und. Auch, wie Tilo erwähnt, ist Porzellan eine gängige Türkisimitaion. Synthetische Türkise gibt es auch, aber hier auszuholen würde zu fachspezifisch werden ....
Künstliche Türkise kann man unter dem Mikroskop erkennen, da Glas, Keramik und Kunststoff produktionsbedingt Bläschen, Vertiefungen und Schlieren auf der Oberfläche aufweist.
Deswegen schreiben wir bei der Bewertung / Fotoferndiagnose meist allgemein "künstlich".
Nachtrag:: rein theoretisch könnten die türkisfarbenen Steine auch Amazonit oder Variscit o.ä. sein. Wenn aber die Faktoren unedles Metall in Kombi mit Glassteinen auftreten, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß mit Amazonit oder Variscit echte Edelsteinarten mit verarbeitet wurden.