Schmuckversicherung Versicherungswert

Von meinen früheren Versicherungsvertreter haben ich zwei Leitsätze gelernt.

1. Wenn Du ein Haus hast, musst Du (unter anderem) eine Glasbruchversicherung abschließen, wenn Du 100 Häuser hast, dann nicht, denn es ist dann billiger die sicher auftretenden Schäden selbst regelmäßig zu bezahlen. Das lässt sich auf andere Bereiche übertragen. So ist es billiger sich sein Schnupfenmittel selbst zu kaufen und einen Vertrag mit Selbstbeteiligung abzuschließen, statt sich jede Kleinigkeit erstatten zu lassen.

2. Entweder sicher oder versichert. Beides ist Unsinn und Geldverschwendung.

Ich meine Schmuck im Banksafe ist ausreichend sicher.

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Bezogen auf die Gesamtmenge an existierenden Schließfächern dürfte die Quote geringer sein als ein Lottohauptgewinn. Deshalb schrieb ich ja ausreichend sicher.
100% sicher ist gar nichts ausser dem Tod. Und darüber hinaus kann man eh nichts behalten. Und ein GAU ist es ja auch nicht wenn etwas weg ist was man nicht mal im Urlaub vermisst hat. Dann kauft man mit Freude wieder neues. Wenn das Einkommen vorher für Schmuckkauf gereicht hat wird es nachher auch reichen.

Ich meine man kann ja auch dann nach Pleiten von Versicherungsgesellschaften recherchieren und die Chance ausrechnen dass das genau zu dem Zeitpunkt passiert wenn die Erstattung des Schadens des versichert aufgebrochenen Schließfaches ansteht.
Museen und Pinakotheken versichern zum Beispiel Ihre Läger auch nicht.
Eine einfache Rechnung zeigt warum nicht. Bei einem günstigen Kurs von 1,2% Prämie pro Jahr wäre der Gesamtbestand alle 80 Jahre jeweils neu zu bezahlen. Wenn nun Kunst über Jahrhunderte aufgehoben wird, wäre das ein enormes Verlustgeschäft.

Ich kannte nur die Valorenversicherungen für Juweliere, wenn die Schließfachversicherung so billig ist, dann rechnet sich das.

Da bohren aber ständig die Panzerknacker dran rum....

Tick Trick und Track werden ja auch nicht älter.

Wer sich etwas intensiver mit den Themenkomplex Wertaufbewahrung, Sicherheit, Versicherungsschutz, Bankschließfächer usw. beschäftigt, weiß, dass das weder Unsinn noch Geldverschwendung ist.

Zu Sicher oder versichert:
Alle Versicherungsgesellschaften haben in ihren Bedingungen für Sachversicherungen, die über die "normale Hausratversicherung mit Schmuck- und/oder Bargeldeinschluss von bspw. 5000 Euro" hinausgehen, feste Vorschriften, was beim Thema Sicherheit (Art der Aufbewahrung, Schlösser, Schließzylinder, Türen, Fenster, Tresorgewicht, /-Typ, /-verankerung, eventuell Alarmanalge, machmal sogar mit Aufschaltung usw) vorhanden sein muss, damit der abgeschlossene Versicherungsschutz im Schadenfall auch gilt!

D.h., es kann gut sein, dass man jahrelang fleissig seine Prämien bezahlt und im Schadenfall keine Entschädigung/Versicherungsleistung erhält, nur weil bspw. der Safe nicht den Vorschriften entsprach usw.

Andersherum wird eher ein Schuh daraus, nämlich "sicher und versichert" denn Versicherungsgesellschaften scheuen bekanntermaßen das Risiko bzw. gehen es nur ein, wenn Sie 1. gut dafür bezahlt werden und 2. die Wahrscheinlicheit, dass es zum Schadensereignis kommt, sehr gering ist, da der VN "alles zumutbare" getan hat, um den Schaden abzuwenden.

Zu Schmuck im Banksafe ist ausreichend sicher:
Mir sind alleine in den letzten fünf Jahren und dies allein in Berlin schon drei Fälle bekannt, wo Bankschließfächer in großem Stil ausgeraubt wurden! Darunter auch der große und wegen seines gegrabenen 45 Meter langen Tunnels, spektakuläre Raub bei der Volksbank, eine weitere Volksbankfiliale und eine Sparkasse.

https://www.goldreporter.de/er…nks/64203/

https://www.morgenpost.de/berl…weigt.html

https://www.welt.de/finanzen/a…arten.html

https://www.focus.de/panorama/…23701.html

Beim Tunnelraub war sogar einer unserer Kunden betroffen. Weiterhin kenne ich einen Bankmitarbeiter der Volksbank sehr gut, der in der nur dafür eröffneten Zweigstelle, abgestellt war, sich neben anderen Kollegen, um die Abwicklung der Schadenfälle zu kümmern. Es spielten sich fast täglich Dramen ab. Viele Menschen, die alles, was sie über Jahrzehnte angespart hatten, verloren. Eine Security war vor Ort, um auf die aufgebrachten Kunden einzuwirken bzw. die Bankmitarbeiter zu schützen! Mehrfach musste die Polizei anrücken!

Wer wirklich der Meinung ist, dass es sich nicht lohnt, sein Bankschließfach zu versichern, "weil es so selten wie ein Lottohauptgewinn ist, dass da etwas passiert", sollte mal die Google-Suche mit einschlägigen Begriffen füttern und sehen, was und wie oft bundesweit passiert!

Berlin scheint da ja ein Hotspot zu sein.

Marion:
das kommt drauf an
man mietet eine Aufbewahrungsmöglichkeit
manchmal ist gar keine Versicherung includiert, manchmal eine geringe, manchmal eine ausreichende
kommt ganz auf die Bedingungen der jeweiligen Bank an und ist nicht verallgemeinerbar
das Thema wird normalerweise seitens der Bank beim Anmieten angesprochen
wenn nicht, muß man eben selbst nachfragen