In nem anderen Beitrag hatte ich ja nach alternativen zu Nickel als Sperrschicht vor dem Vergolden gefragt. So eine sperrschicht verhindert die migration von kupfer an die darüber aufgetragene Goldschicht was dann zu problemen mit oxidation und flecken auf der goldoberfläche führt. bei Zimmertemperatur dauert dieser vorgang recht lange abhängig von der dicke der goldschicht. Heinrich hat vorgeschlagen einfach dicker zu vergolden und somit dem problem aus dem weg zu gehen. Aus nem anderen Forum hab ich die info dass 0,5-1micron hartvergoldung direkt auf kupfer gut ist für ca.2-3 Jahre -allerdings ohne abrieb durch tragen ,was wohl eher das größere problem ist bei vergoldetem schmuck.
Als altenative zu nickel als sperrschicht wird des öfteren Palladium genannt, nachdem ich aber diesen Artikel gelesen hatte war ich etwas skeptisch. Da gehts zwar um elektrische kontakte nicht um schmuck und die migration wurde stark beschleunigt indem man die testobjekte bei hoher temperatur im Vakuumofen gebacken hat (wer will schon 2 jahre auf ergebnisse warten)- aber weder palladium , ruthenium noch platin zeigten dabei irgendeine vermeidung der kupfermigration ins gold im vergleich zur kontrolle ohne sperrschicht. Nickel hingegen bilder ab ca 1 micron eine effektive sperre. Als alternative zu nickel wurde hier cobalt vorgeschlagen. Artikel : https://link.springer.com/cont…215066.pdf
Natürlich gibts sicher auch Leute die gegen cobalt allergisch sind und wie Tilo schon sagte sollte man nicht den Teufel mit dem Beezlebub austreiben...
Da ich wie gesagt keine Ringe mache, stellt sich mir das problem nicht so direkt - ich könnt auch nickel nehmen wenn alles so designt ist dass der vergoldete part keinen hautkontakt hat(anhänger mit silber grundplatte z.B.) . Bezgl. Nickel gibts aber Vorschriften und auflagen EU-seitig - gegen Cobalt gibts nix...
Mich hat das trotzdem interessiert und ich wollte mal testen ob man mit einfachen mitteln eben cobalt als alternative nutzen kann. Ein käuflich zu erwerbendes entsprechendes cobalt-bad hab ich nicht gefunden deshalb hab ich eben mal selber was ausprobiert.
Die Grundmethode basiert auf nem video von geoffrey Croker https://youtu.be/G-PtnwtOR24. Ich hab das ein bischen verändert der hauptunterschied ist dass ich nen regelbares netzteil verwende damit ich gezielt eine bestimmte stromstärke einhalten kann ( sollte man bei galvanik immer machen, gibt nicht umsonst vom hersteller angaben zum stromstätkebereich) und ich hab noch einen aus der literatur entnommenen zusatzstoff hinzugefügt der die qualität der abscheidung verbessert. Ebenfalls wurde die temperatur des elektrolyten auf 45°C angehoben.
mein elektrolyt besteht aus:
Essigessenz(25%) 1:3 mit aqua dest verdünnt und 2Tl salz.
Dazu kommen noch 45g/L der aminosäure Glycin als zusatzstoff.
Temperatur 45°C
Stromstärke 10-25mA/cm²
der kobalt bocken hängt als anode an nem titan streifen, möchte man anderes kontaktmaterial verwenden (kupfer,eisendraht etc.)muss der elektr kontakt unbedingt AU?ERHALB des elektrolyten sein! (kontamination)
anfangs befindes sich kein gelöstes metall im elektrolyten, man muss also erst mal ca 30min mit einer Dummy cathode arbeiten bis sich der elektrolyt leicht rosa verfärbt.
Dann kann man anfangen zu beschichten.
Dem Bad fehlen professionelle zusatzstoffe wie einebner glanzbildner etc, das glycin wirkt aber als kornverfeinerer. Ist also kein glanzbad per se. auf poliertem untergrund lassen sich aber dünne schichten glänzend abscheiden - je dicker die schicht desto mehr gehts in richtung matt.
Haftung und duktilität sind bei dünnen schichten recht gut. wie man sieht kann man den ca 15min beschichteten kupferstab um 180° biegen ohne dass risse auftreten oder die beschichtung abblättert. Je dicker die schicht desto mehr stress baut sich darin auf und die duktilität sinkt. als sperrschicht reicht jedoch schon ca 1 micron schichtdicke aus, der kann noch sehr gut duktil abgeschieden werden und um 180° biegt man seinen schmuck eh nicht....
Alles in allem bin ich doch überrascht dass ein solch simples rezept so gut funktioniert, der metallgehalt ist im vergl. zu üblichen rezepten sehr niedig, man sollte eigentlich keine so gute abscheidung erreichen.... Nichts desto trotz -es funktioniert.
ob das jetzt interessant für jemand anderen ist oder ob man das verwendet sei jedem selbst überlassen, ich hatte jedenfalls Spass daran das mal auszuprobieren und werd demnächst mal cobalt als sperrschicht vor dem vergolden ausprobieren. Inwieweit das was bringt wird man leider erst in 2-3 jahren sehen können da mir der vakkumofen feht um ein paar beschleunigte tests durchzuführen.....
Als altenative zu nickel als sperrschicht wird des öfteren Palladium genannt, nachdem ich aber diesen Artikel gelesen hatte war ich etwas skeptisch. Da gehts zwar um elektrische kontakte nicht um schmuck und die migration wurde stark beschleunigt indem man die testobjekte bei hoher temperatur im Vakuumofen gebacken hat (wer will schon 2 jahre auf ergebnisse warten)- aber weder palladium , ruthenium noch platin zeigten dabei irgendeine vermeidung der kupfermigration ins gold im vergleich zur kontrolle ohne sperrschicht. Nickel hingegen bilder ab ca 1 micron eine effektive sperre. Als alternative zu nickel wurde hier cobalt vorgeschlagen. Artikel : https://link.springer.com/cont…215066.pdf
Natürlich gibts sicher auch Leute die gegen cobalt allergisch sind und wie Tilo schon sagte sollte man nicht den Teufel mit dem Beezlebub austreiben...
Da ich wie gesagt keine Ringe mache, stellt sich mir das problem nicht so direkt - ich könnt auch nickel nehmen wenn alles so designt ist dass der vergoldete part keinen hautkontakt hat(anhänger mit silber grundplatte z.B.) . Bezgl. Nickel gibts aber Vorschriften und auflagen EU-seitig - gegen Cobalt gibts nix...
Mich hat das trotzdem interessiert und ich wollte mal testen ob man mit einfachen mitteln eben cobalt als alternative nutzen kann. Ein käuflich zu erwerbendes entsprechendes cobalt-bad hab ich nicht gefunden deshalb hab ich eben mal selber was ausprobiert.
Die Grundmethode basiert auf nem video von geoffrey Croker https://youtu.be/G-PtnwtOR24. Ich hab das ein bischen verändert der hauptunterschied ist dass ich nen regelbares netzteil verwende damit ich gezielt eine bestimmte stromstärke einhalten kann ( sollte man bei galvanik immer machen, gibt nicht umsonst vom hersteller angaben zum stromstätkebereich) und ich hab noch einen aus der literatur entnommenen zusatzstoff hinzugefügt der die qualität der abscheidung verbessert. Ebenfalls wurde die temperatur des elektrolyten auf 45°C angehoben.
mein elektrolyt besteht aus:
Essigessenz(25%) 1:3 mit aqua dest verdünnt und 2Tl salz.
Dazu kommen noch 45g/L der aminosäure Glycin als zusatzstoff.
Temperatur 45°C
Stromstärke 10-25mA/cm²
der kobalt bocken hängt als anode an nem titan streifen, möchte man anderes kontaktmaterial verwenden (kupfer,eisendraht etc.)muss der elektr kontakt unbedingt AU?ERHALB des elektrolyten sein! (kontamination)
anfangs befindes sich kein gelöstes metall im elektrolyten, man muss also erst mal ca 30min mit einer Dummy cathode arbeiten bis sich der elektrolyt leicht rosa verfärbt.
Dann kann man anfangen zu beschichten.
Dem Bad fehlen professionelle zusatzstoffe wie einebner glanzbildner etc, das glycin wirkt aber als kornverfeinerer. Ist also kein glanzbad per se. auf poliertem untergrund lassen sich aber dünne schichten glänzend abscheiden - je dicker die schicht desto mehr gehts in richtung matt.
Haftung und duktilität sind bei dünnen schichten recht gut. wie man sieht kann man den ca 15min beschichteten kupferstab um 180° biegen ohne dass risse auftreten oder die beschichtung abblättert. Je dicker die schicht desto mehr stress baut sich darin auf und die duktilität sinkt. als sperrschicht reicht jedoch schon ca 1 micron schichtdicke aus, der kann noch sehr gut duktil abgeschieden werden und um 180° biegt man seinen schmuck eh nicht....
Alles in allem bin ich doch überrascht dass ein solch simples rezept so gut funktioniert, der metallgehalt ist im vergl. zu üblichen rezepten sehr niedig, man sollte eigentlich keine so gute abscheidung erreichen.... Nichts desto trotz -es funktioniert.
ob das jetzt interessant für jemand anderen ist oder ob man das verwendet sei jedem selbst überlassen, ich hatte jedenfalls Spass daran das mal auszuprobieren und werd demnächst mal cobalt als sperrschicht vor dem vergolden ausprobieren. Inwieweit das was bringt wird man leider erst in 2-3 jahren sehen können da mir der vakkumofen feht um ein paar beschleunigte tests durchzuführen.....