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Verträglichkeit von Schmuckmetallen

 
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #1
Halli hallo,

was mich schon seit langer Zeit interessiert:

Gibt es handfeste Informationen zur Verträglichkeit von Schmuckmetallen?

Insbesondere als Liebhaber auch von Kupfer; Bronze und auch teilweise Messing als Schmuckmetall für Ringe und nicht direkt auf der Haut getragenen Anhängern, da auch ganz besonders als Applikationsmaterial für bestimmte Darstellungen interessiert mich das ganz auch ganz besonders für diese Metalle bzw Legierungen.

Es wird hier immer wieder darauf hingewiesen anstatt z. Bsp.: Bronze doch Silber zu nehmen.

Nur - auch das wird hier erkannt - manchmal möchte man doch genau de Farb- bzw Patiniereffekt haben, die man eher dem Kupfer, der Bronze oder dem Messing zuschreiben kann.

Meine persönlichen Erfahrungen mit diesen drei Materialien sind für die oben genannten Zwecke langfristig sehr gut.

Sicher: Bei den Ringen habe ich anscheinend einfach nur unverschämtes Glück, dass bei meinem - aus meiner Sicht "normalen" Händewaschverhalten da keine Probleme mit Verfärbungen der Finger auftreten.

Ich möchte jedenfalls meine Ringe aus diesen Materialien nie mehr missen :-)

Stein des Anstosses auch hier:

schmuck-foren/fpost209334.html#real209334
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
https://de.wikipedia.org/wiki/…enschaften
Kupfer ist nur schwach giftig und wenn Du es gut verträgst, Deine Hände oft wäscht und darauf schwörst kann man Dich kaum davon abhalten. Zumindest ist es lange nicht so gefährlich wie Blei und wird bei gesunden Menschen auch wieder über die Galle ausgeschieden.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Messing ist aus technischer Sicht wegen des sich durch Schweiß und Kosmetika auflösenden Zinkanteils wohl schlechter als Bronze
schwarze Haut ist bei beiden nicht selten

auf Stoffschicht beides möglich, wenn man auf den look steht
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Ich zeig da grad nur mal ein Bild zum Thema Silber-Kupfer-Messing (Werk meines Vorgängers, das ich retten durfte). Die Silberlotfuge zwischen dem Messing und Kupfer stand wie eine Eins. Btw, das war mal ein komplett gleichlaufender Ring - ohne Absatz.
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Tilo
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Tilo

 ·  #5
durftest du das mit rot-und gelbgold retten bzw. neubauen oder mußtest du wieder mit Kupfer und Messing (Bronze?)
oder nur der Kupferanteil neu?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Das kennt man bei Mokume bei manchen Trägern, dass sich das Kupfer auflöst, bei anderen wieder nicht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
die Rettung: Beidseitige Krücken aus Silber. Kundinnen wollten die Unedelmetallruinen behalten, weil so ein hoch emotionaler Wert.
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Verträglichkeit von Schmuckmetallen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
@ Ingo: abgesehen von Heinrichs ausführlichem Wiki-Link keine bahnbrechenden Erkenntnisse, der Grad des Abfärbens sowie der Selbstauflösung scheint individuell vom Träger abzuhängen. Es liegt im Ermessen des Trägers, man findet ja reichlich kunsthandwerklichen Schmuck aus Kupfer und Bronze. Was ich aber finde, was echt no go ist, kupferne Ohrhaken.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #9
OK, allerbesten Dank für die wirklich ausführlichen Ausführungen aus der Profi-Ecke.

Da wir ja hier nun auch über die Nachhaltigkeit der Materialien selbst gerne sprechen (... hätte das Thema mal entsprechend weiter formulieren müssen) eine weitere Frage diesbezüglich, auch aus aktuellem Anlass, meinerseits:

Bronze ist ja über Jahrtausende erprobt ein sehr gutes und haltbares Material für Kunstgegenstände, insbesondere für diejenigen, welche nicht der Aussenwitterung ausgesetzt werden. Die dunkeln zwar mit der Zeit nach behalten aber weitestgehend ihre Feinheiten, was die Oberfläche und da auch insbesondere feine und feinste Details betrifft - immer vorausgesetzt, dass man nicht poliert.

Wie sieht das nun vergleichbar für Messing aus? Kann man da auch von ausgehen, dass feine und feinste Details auf der Oberfläche hinreichend dauerhaft haltbar sind, vorausgesetzt man meidet den Hautkontakt (Ringe nehme ich hier mal ausdrücklich aus, die sind ein eigenes anderes Thema...) und - natürlich - polieren?

Ich frage deshalb, weil ich mir dank meines gefährlichen Halbwissens nicht vorstellen kann, wie es unter diesen sehr schonenden Umständen mit dem Zinkanteil im Messing aussieht ... in der Literatur findet man mitunter so was grässliches wie Entzinkung und so ... das fände ich mal einfach nur :-(
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #10
Zitat geschrieben von Silberfrau

@ Ingo: abgesehen von Heinrichs ausführlichem Wiki-Link keine bahnbrechenden Erkenntnisse, der Grad des Abfärbens sowie der Selbstauflösung scheint individuell vom Träger abzuhängen. Es liegt im Ermessen des Trägers, man findet ja reichlich kunsthandwerklichen Schmuck aus Kupfer und Bronze. Was ich aber finde, was echt no go ist, kupferne Ohrhaken.


Naja für Ohrschmuck ist ja sogar 333 er Gold in der Regel bereits ein Wagnis,

Kupfer und Co. schätze ich in erster Linie für Schmuck, den ich nicht direkt auf der Haut trage, Ringe mal ausgenommen, da ist der Hautkontakt - zumindest bei mir - auch aufgrund des regelmässigen Händewaschens kein Problem.

Sehr interessant auch der an den Dreistoffringen deutlich sichtbare unterschiedliche Materialverlust zwischen Silber, Kupfer und Messing. Das werde ich mir merken, wenn ich mal ein vergleichbares Schmuckstück haben möchte. Da werde ich dann darauf achten, dass die Materialien parallel zur Ringschiene laufen ... Danke für die Aufklärung :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Kunstgegenstände ist ungleich Schmuck.

Als Schmuck (auf der Haut getragen) ist Bronze keineswegs seit Jahrtausenden erprobt. Dazu ist Gold und Silber seit Jahrtausenden erprobt.
Btw. Auch Bleikammern und Bleigefäße wurden in Venedig erprobt aber dann verworfen.
Tilo
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Tilo

 ·  #12
mir reichen die gruseligen Erfahrungen durch entzinkung bei 333er Schmuck
bei Messing brauchts nichtmal Hautkontakt, um über die Jahre bröselig zu werden
Beispiel: die Steck-Hülsen von 2teiligen Kajakpaddeln aus Holz wurden (werden?) aus Messing gemacht
selbst bei Nichtbenutzung reißen die irgendwann spontan
neulich hatte ich eine definitiv wenig getragene Kette mit Messingschraubschloß in der Hand, wo das Schloß zerfiel
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #13
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Kunstgegenstände ist ungleich Schmuck.

Als Schmuck (auf der Haut getragen) ist Bronze keineswegs seit Jahrtausenden erprobt. Dazu ist Gold und Silber seit Jahrtausenden erprobt.
Btw. Auch Bleikammern und Bleigefäße wurden in Venedig erprobt aber dann verworfen.


Hervorhebungen von mir:

OK, mir ist natürlich klar, dass eine Statue kein Schmuck im herkömmlichen Sinne ist. Aber aus dem Zitat erlese ich auch, dass indirekt - was die Erhaltung von feinen Details betrifft - die Chancen für Bronzeschmuck, der keinen direkten Hautkontakt hat zumindest nicht schlecht zu stehen scheint. Das deckt sich dann auch durchaus mit meinen bisherigen Erfahrungen.

@ Tilo: Das liest sich ja echt grausam. Passt überhaupt nicht zu meinen beiden täglich in Reichweite befindlichen Haushaltsgegenständen aus Messing: Ein Stövchen und ein Kaffeelot. Beide sind sehr stabil und zeigen bis auf eine Patina keinerlei anderweitige oder gar nachteilige "Beschädigungen". Kann es sein, dass man hier sehr wohl zwischen Tombak (also Messing mit hohem Kupferanteil) und "normalem" Messing mit höherem Zinkanteil unterscheiden muss? Ich denke mal, dass zumindest mein Kaffeelot aus Tombak besteht. Bei dem Stövchen bin ich mir nicht sicher.
Gibt es einen Mindestgehalt an Kupfer im Messing, ab dem eine Entzinkung eher unwahrscheinlich ist? Fragen über Fragen ...
Tilo
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Tilo

 ·  #14
ich denke, daß es da wohl zinkanteilsbedingte Unterschiede gibt
je höher, umso gefährdeter
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #15
... OK.

Sowohl die Steckverbindungen der Paddel, als auch der Kettenverschluss sind beides Teile, die bisweilen stärkeren mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Auch wenn das Paddel nicht benutzt wird: Das Holz übt möglicherweise schon einen ständigen Druck auf die Steckverbindung aus, der Kettenverschluss muss auch teilweise stärkeren mechanischen Belastungen standhalten. - keiner meiner beiden oben erwähnten Gegenstände wird ähnlichen mechanischen Belastungen ausgesetzt.

Vorhin ganz vergessen: Ich habe seit über 10 Jahren eine massive kleine Buddhastatue aus Messing. Die steht in einer Vitrine und wird nur sehr selten angefasst. Bis auf eine mir sehr gefallende ganz leicht gräulich, grünlich schwärzliche Patina sieht deren Overfläche noch genauso aus wie damals. Auch die Details haben sich nicht verändert.

Deshalb - so glaube und hoffe ich einfach - dass man das alles auch auf ein Schmuckstück aus Messing mit fein herausgearbeiteten Details, welches keinen Hautkontakt hat, übertragen kann. :-)

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