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Unbekannte Steine

 
osi1971
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osi1971

 ·  #1
Hallo, ich würde gerne wissen um welche Steine es sich hier handelt, finde sie sehr schön. Die Steine sind ein Kellerfund aus einem alten Haus.

MfG
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #2
Kann man damit Glas ritzen? Wenn ja, kann es Korund sein. Wenn nein, kann es Glas sein.
uhu
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #3
Von der Form her kann es durchaus etwas entweder sehr Feinkristallines oder aber sogar Amorphes sein.

Ersteres glaube ich eher nicht, da die Steine sowohl für Lapislazuli als auch für natürlichen feinkristallinen Blauquarz aufgrund der deutlichen Durchscheinbarkeit eher nicht in Frage kommt.

Es könnte vielleicht kleinere Stücken blaugefärbten Achates sein, allerdings Einer, wo man keine richtige Bänderstruktur erkennen kann.

Synthetischer Saphir kommt - so glaube ich - eher nicht in Frage, die Farbverläufe sehen mir einfach nicht "schmelzbirnenmässig" genug aus. Sollte damit aber Glas gut ritzbar sein könnte der synthetische Saphir durchaus schon in Frage kommen.

Ich halte Glas, als amorphe Variante für sehr wahrscheinlich.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Das sieht mir nach synthetisch Spinell aus. Bei 2 Fotos kann man die (leicht verunglückte) Birnenform noch erkennen und bei einem Foto die Anwachsstelle.

Manche Verneuilbirnen haben eine ausgeprägte graue rauhe Außenschicht.

Bei synthetisch Saphir gibt / gab es eigentlich nur Halbbirnen (sofortiges Entzweien aufgrund der hohen Spannung) und da man u.a. bei syn. Korund Saphir blau nur die Außenhaut verwenden kann, wäre die (Halb-)Birne innen eher heller und außen eher dunkler. Und da auf 2 Fotos die Außenschicht komplett zu sehen ist (und demzufolge die Birne nicht längs geschnitten wurde), tendiere ich zu Spinell und nicht zu Korund.

Aber auf jedenfall eine Kristallzüchtung.

Hatte der ehem. Besitzer des Kellers eventuell Beziehungen zur Kristallzüchtung wie beispielsweise Bitterfeld?
osi1971
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osi1971

 ·  #5
Danke für die Antworten. Glas kann der Stein ritzen. Es war auch meine Vermutung das der Stein künstlich ist, ob der ehemalige Eigentümer etwas mit Kristallzüchtung zutun hatte kann ich leider nicht sagen. Werde mal Googlen ob ich ähnliche künstliche Steine finde.
osi1971
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osi1971

 ·  #6
Auf einer Seite des großen Steins ist die Zahl 449 zusehen siehe Bild. Vielleicht Night Blue 449???
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Unbekannte Steine
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #7
... härter als Glas, wahrscheinlich Zuchtspinell, also recht gutes Rohmaterial zum Schleifen.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #8
449 ist keine internationale (Farb-)Nummer wobei man daraus aber auch keine Rückschlüsse ziehen kann.

Rubis RSA als Verneuilzüchter hat eine andere Kennzeichnung als Djeva und ob Bitterfeld damals schon die internationalen Farbnummern nahm, ist mir nicht bekannt. Rußland hat auch eine eigene Nummerierung.

Zweistellig ist üblicherweise Korund, dreistellig Spinell bei den internationalen Farbbezeichnungen.
Hier mal Beispiele, was bei int. Kennz. mit 4 und 9 in Frage käme:
119 wäre ein Blau aus dem Spinellbereich (dunkles Aquamarin)
149 wäre Turmalinfarbenes aus dem Spinellbereich
44 ist eine Lilatönung im Korundbereich (Alexandrit hell)

Irgendwo hatte ich mal die russischen Bezeichnungen, finde aber die Liste momentan nicht. Vielleicht im Keller bei den noch übrigen Rohkristallen. Kann mich aber erinnern, daß die russischen Farbbezeichnungen zumindest beim Korund nur einstellig waren und es lange nicht soviele Farbnuancen gab wie bei den andern.

Die Bezeichnung "night blue" kenne ich nur von den Nanogems, aber das ist dann wiederum aus dem Glasbereich, was aber nicht zur Form / Abbildung passt. Nanocrystals / Nanogems / Nano sind Platten, bzw. im geschnittenen Fall Würfel, da es sich um eine Glasschmelze handelt. Im Nanogembereich gibt es wiederum eine eigene Farbnummerierung, die mit der aus einer anderen Züchtung wie Verneuilsynthese nichts zu tun hat.

Wobei die Farbnummer eigentlich nur für Schleifer interessant ist, wenn sie genau diese Farbe benötigen. Die nächste Farbnummer ist oftmals nur eine Nuance dunkler.

Viel googeln braucht man da nicht. Andere Synthesen haben andere Formen. Formen wie auf dem Foto nennt man Birnen und die gibt es bei der Verneuilzüchtung. Allerdings gibt es bei gleicher Züchtungsart verschiedene Kristallzüchter: Die Bitterfelder sind meist kleinere Birnen so um die 1cm dick und um die bis zu 4cm lang. Züchtungen von Rubis RSA (Dalloz Frankreich) können bis zu 2cm dick und bis zu 6-7 cm dick sein. Hrand Djevahirdjian SA (Djeva Schweiz) macht auf Wunsch und gegen Aufpreis für die Großschleifindustrie auch noch dickere und noch längere Kristallbirnen.

Unten ein Beispiel daß man manchmal von der Spinell-Außenhaut nicht ins Innere sieht und ein Beispiel einer entzweiten Korundbirne.

P.S. Die Fotos sind aus meinem Archiv, daher sorry, wenn noch die Preise draufstehen; die Birnen sind mittlerweile verkauft.
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #9
Als Nachtrag für osi1971 noch die Querschnitte der Verneuilkristallzüchtungfarben sowohl aus dem Korund- als auch aus dem Spinellbereich mit den dazugehörigen internationalen Farbbezeichnungen.
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #10
W-A-U Reinhard, was macht man/Du mit diesen Klunker-Rohlingen?
Schleifst du die noch? Oder hebst du die als Anschauungs-Material
für uns Forumlinge auf? Danke für die interessante "Nachhilfe"!
MaJa
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MaJa

 ·  #11
Vielen Dank für die Vorlesung/Stunde zum synthetischen Korund/Spinell - habe wieder viel gelernt!
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Hier noch zur Unterscheidung zu den Verneuilsynthesen eine Nanogems- bzw. Nanocrystal-Rohwarenplatte und eine Detailansicht synthetisch Korund (Farbe nur in der Außenhaut).

Eben wegen dieser Feinheit, daß beim syn. Korund Saphir nur die Außenhaut verwendet werden kann, gibt es im Verneuilbereich meist keine geschliffenen Steine größer 12-16mm mit schöner durchgehender Farbe und entsprechend guter Proportion, denn die Höhe ist wiederum eingeschränkt dadurch, daß nur Halbbirnen verwendet werden können und keine Vollbirnen.

Nur alleine anhand der Farbe kann man keine Rückschlüsse auf ein Material ziehen.

Die Nanogeschichte kann man auch hier im Forum nachlesen:
schmuck-foren/ftopic22422.html
Bei den Nanogems gibt es 300 verschiedene Farben, wogegen sich das bei den Verneuil-Synthesen dann doch deutlich in Grenzen hält, ...

@Markus & Marion: you're welcome any time
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osi1971
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osi1971

 ·  #13
Vielen Dank für die ausführlichen Infos zu dem Stein. Ich hab jetzt ein Problem, ist der Stein sammelwürdig oder gehört er, da nicht echt, in die Tonne.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #14
Für die Tonne zu schade. Daß die Leut immer alles gleich wegwerfen wollen. Laß dir doch was draus schleifen, dann kannst du dir einen schönen Schmuck darum bauen lassen. Und wenn du das Ding ganz los haben möchtest, erfreue doch einen (Hobby)Schleifer damit.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
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