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Muschel im Ring verarbeiten

 
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Flolene
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Flolene

 ·  #1
Hallo zusammen,
ich habe einen speziellen Wunsch und suche daher nach Antworten hier bei euch im Forum. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Und zwar habe ich eine kleine Muschel, die ich gerne in einen Ring eingearbeitet haben möchte. Anbei zwei Fotos der Muschel mit Maßen. [img][img][/img][/img]

Der Ring soll schlicht und einfach gehalten werden, anbei ein Beispielfoto für die Optik des Ringes https://www.etsy.com/de/listin…ep_click=1

Nun war ich schon bei ein paar Goldschmieden, die die unterschiedlichsten Preise für die Anfertigung des Ringes genannt haben von 80-500 €.

Meine Fragen dazu:

1) Hat jemand Erfahrungen im Verarbeiten von Muscheln in einem filigranen Ring? Denn mir wurde gesagt es ist ein sehr empfindliches Material...etc. und sie wissen nicht, wie viel man von der Muschel als Material für den Ring nutzen kann, wegen der Wandstärke der Muschel. Jedoch hatte keiner den ich gefragt habe schon mal mit dem Material gearbeitet. Ich habe zwar zwei ähnliche Muscheln als "Probematerial" jedoch darf DIE EINE Muschel (hat eine besondere Bedeutung für mich) nicht zerstört werden ohne, dass ein Ring dabei entsteht, den ich mag. Also ich hoffe auf eure erfahrenen Einschätzungen.

2) Des Weiteren soll der Ring natürlich auch so lange wie möglich halten. Was kann ich da erwarten? Hat jemand Erfahrungen? Lohnt es sich überhaupt die Muschel in einen Ring zu fassen oder würde das Material schnell "platzen, reißen...etc."?

3) Da die bisherigen Preisangebote so weit auseinander liegen, möchte ich ein Preislimit von 250€ anpeilen. Meine Frage an euch: ist das ein realistischer Preis. Und wenn ja, welches Material käme bei meiner Preisvorstellung für die Ringschiene-/fassung in Frage, das immer noch eine gewisse Langlebigkeit aufweist?

Danke schonmal für hilfreiche Tipps.

Liebe Grüße
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
die Muschel ist doch im Vergleich zu dem verlinkten Ring monströs
wie soll mit der Muschel ein zarter Ring entstehen können?

oder kleine Teile der Ansichtsseite der Muschel?

wie lang die Muschel hält, kann nur experimentell herausgefunden
und du bist die Studie dazu, die du allerdings auch finanzieren mußt
denn es würde eh nichts nutzen, jemand anders ausprobieren zu lassen, denn es geht um deine konkrete beanspruchung

der verlinkte Ring ist zwar Gold, aber alles andere als stabil
der "Kollege" hat ihn deshalb der Einfachheit halber gleich gar nicht exakt gearbeitet, weils schneller geht und damit spätere verwerfungen nicht so dolle auffallen
ist halt von Anfang an krumm
den Preis kann man also nicht als relevant annehmen, wenns um einen stabilen Ring geht

ich fasse mal zusammen:
Budget 250,-
es soll haltbares Material verwendet werden (das wäre an sich Gold, aber auch Silber ist, wenn nicht zu filigran, durchaus langlebig)

es soll filigran werden
UND haltbar

gegeben ist aber eine empfindliche große Muschel

der Widerspruch ist schon heftig

meine Idee wäre: unten etwas abschleifen, bis der Innenraum über das Loch gut zugänglich ist, diesen dann mit Kunstharz auffüllen/stabilisieren (und hat den weiteren Vorteil, flacher zu werden)
und dann in Silber einfassen

aber genaugenommen sollte man als ausführender Handwerker die Finger davon lassen, wenn der Kunde Haltbarkeit mit einer zerbrechlichen Muschel als Fingerring erwartet und auch die weiteren Randbedingungen sehr widersprüchlich sind: filigran als Ziel gegen sperrig und haltbar
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Zumindest sollte die Kaurischnecke erstmal mit Kunstharz ausgegossen werden, damit sie wenigstens eine gewisse Zeit überlebt. Fassen alleine, ähnlich wie im gezeigten Ring, hielte ich aber aber auch dann schon zu strapaziös, also sollte die Fassung relativ hoch über die Muschel aufragen, um Schläge von ihr abzuhalten, das Gehäuse selbst jedoch nur eingeklebt werden. Das hat dann allerdings nicht mehr viel mit deinen ursprünglichen Designvorstellungen zu tun. Gerade Ringe werden z.B. viel stärker strapaziert als z.B. Anhänger, vielleicht überdenkst du deine Vorstellungen noch mal.
In Gold sicher nicht finanzierbar, in Silber hättest du Chancen, nur sinnvoll ist das ganze so eh nicht.
Tilo
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Tilo

 ·  #4
ich habe mir jetzt mal die Teile in echt angeschaut
klar: in den Tourigegenden werden die serienmäßig auch zu Ringen verarbeitet mit Silber oder Messing
aber die sind dann nicht filigran
und wenn dem Hersteller mal eine beim Fassen kaputtgeht, nimmt er die nächste
wenn sie beim Tragen kaputtgeht, ist es nur ein kleiner finanzieller Verlust und kein großer ideeller

als Anhänger wie gesagt: kein Problem
ohne den ideellen Überbau würde ich den kleinen Teilchen (ausgefüllt) sogar eine ganz gute Chance als Ring geben (sogar ohne schützende überhohe Fassung)
aber empfehlen mag man das nicht
Flolene
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Flolene

 ·  #5
Danke für eure Kommentare. Ich glaube aber, dass meine Idee falsch aufgefasst wird. Ich würde anstelle eines Edelsteins, ein Stück der Muschel in die Ringfassung verarbeiten lassen. Also es soll schon wie ein ganz normaler Ring aussehen. Nur ist der "Stein" eine in Form geschliffenes Stück Muschel in meinem Fall.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ok, das ist was anderes
dann gehts natürlich optisch wie in dem Link
und ein kleines Stück ist weit weniger zerbrechlich als die ganze hohle Schnecke

ist die Frage offen: welche konkrete Form sol das kleine Stück haben?
soll evtl was von den "Zähnen" zu sehen sein am Rand?
oder soll es wie ein kleines flaches Stück Perlmutt wirken?
rund/oval oder etwas unrund
oder eckig wie ein kleines Karo oder Dreieck?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
wenn dir die Kaurischnecke (das ist keine Muschel, sondern ein Schneckengehäuse) wichtig ist, dann würde ich sie nicht zerstören, sondern komplett erhalten. Ich habe mal ein Collier aus solchen Kaurischnecken gemacht. Wieso also einen Ring machen, wenn man auch einen Anhänger daraus machen könnte? Die 250€ langen hier nur für einen Ring aus Silber, nicht für Gold. Bei nem schlichten Anhänger sieht das mit dem Budget schon wieder anders aus.
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Flolene
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Flolene

 ·  #8
Es geht in erster Linie, darum ob jemand Erfahrung hat mit dem Schleifen und Einfassen des Schneckengehäuses in eine Ringfassung, so wie beschrieben. Als Alternative habe ich natürlich auch einen Anhänger in Betracht gezogen. Es soll jedoch in einem Ring realisiert werden, da es ein Verlobungsring sein soll (klar würde auch ein Anhänger als Symbol für die Verlobung gehen, jedoch wünsche ich mir das als Ring). Und dementsprechend würde ich mich darüber freuen, wenn jemand mit Erfahrung sagen kann, ob sich das mit der Muschel/Schnecke bei einem Ring lohnt, der lange halten soll. Ich würde auch mehr zahlen, wenn die Person die das umsetzt, Erfahrung hat und weiß, dass es den Aufwand wert ist (kennt jemand jemanden, der jemanden kennt...). Ansonsten würde ich wie viele einen Ring mit Edelstein wählen. Was Schade wäre (würde dann zusätzlich die Muschel als Anhänger fertigen lassen).
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
1. Erfahrung mit Schnecken soll vorhanden sein -> ok die ist vorhanden bei den bisherigen Postern.
2. Es soll ein Ring sein, obwohl die Menschen mit Erfahrung davon abraten.
3. Lange halten soll das auch noch, obwohl man Dir geschrieben hat, dass es nicht lange hält. Eine Möglichkeit wäre, wenn der Ring nur besonders vorsichtig zu besonderen Abendessen getragen würde und sonst in der Vitrine läge.
4. Jetzt kommt die schwierigste Frage nach dem Wert des Aufwandes. Puhh.... die bleibt bei mir offen.
5. Edelsteine haben Ihren Namen bekommen, weil sie schön und besonders hart und robust sind. Zwar nicht unkaputtbar aber doch wesentlich haltbarer als weichere Materialien. Wenn Du dem Pfad folgst, folgst Du nicht nur der Masse, sondern auch gesammelter Erfahrung. Das muss nicht unbedingt falsch sein.
Flolene
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Flolene

 ·  #10
Meiner Auffassung nach gab es noch keinen Beitrag, indem von Erfahrung mit dem Schleifen und Einfassen mit dem Material berichtet wurde. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, vllt. gibt es ja eine Methode die Oberfläche zu versiegeln, behandeln...etwas in die Richtung um es robuster zu machen. Und ich habe nicht gesagt, dass ein Edelstein schlecht ist, ich möchte nur gerne dieses besonderen Andenken verwenden.
Gebe die Hoffnung nicht auf und freue mich auf weitere Kommentare :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #11
so ein Schnecken(plättchen)ring dürfte von der Haltbarkeit ähnlich zu sehen sein wie ein Perlring.
wird er entsprechend seiner geringen Härte und der säureempfindlichkeit behandelt/getragen, kann das schon jahrelang gutgehn
wird er nicht geschont, wird die Fläche sehr schnell stumpf wirken wegen Kratzern

trägt denn die Zukünftige Gelbgoldschmuck? oder eher weißen wie Silber oder Edelstahl (oder Weißgold)?
das zu berücksichtigen wäre schon auch gut

nahezu jeder Goldschmied hat schonmal kleine Plättchen Perlmutt für Reparaturen zurechtgeschliffen.
das ist wirklich das kleinste Problem bei der Sache und sollte von jedem Kollegen zu schaffen sein

und wenn es so harte Versiegelungen gäbe, wäre das toll
nein, alle Lacke/Epoxi usw sind viel weicher als es für Ringe sinnvoll ist

denkbar wäre, eine kleine harte "Glas"scheibe drüberzumachen
allerdings ist da die gefahr, daß sich Schmutz dazwischenzieht und es ganz dumm aussieht
Alternativ draufkleben wie bei Opaltripletten kann im Laufe der Jahre sich lösen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Zitat
Und dementsprechend würde ich mich darüber freuen, wenn jemand mit Erfahrung sagen kann, ob sich das mit der Muschel/Schnecke bei einem Ring lohnt, der lange halten soll.

NEIN!
Noch wurde uns nicht gesagt, welcher Teil des Schneckengehäuses es sein soll, die Seite mit den Zähnchen ist das Material dicker, die glatte Seite sehr dünn.
Egal wie gut verarbeitet, einmal blöd wo gegen und die Pracht könnte dahin sein. Muss nicht, aber kann.
Man könnte das ganze Teil (also das Teil von der Muschel) in Gießharz einbetten, also auch ober eine schützende Schicht drüber, nur das wäre eben ziemlich Kratzeranfällig. Na gut, gegen die Kratzer könnte man von Zeit zu Zeit mit einer frischen Lachschicht angehen. Vielleicht ein Bergkristallcabochon darüber setzten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Zitat geschrieben von Flolene

Meiner Auffassung nach gab es noch keinen Beitrag, indem von Erfahrung mit dem Schleifen und Einfassen mit dem Material berichtet wurde.
Jeder, der hier bisher geantwortet hat, hat ausreichendes Wissen über die Empfindlichkeit von Muscheln. Das wurde ja auch geschrieben.
Zitat geschrieben von Flolene
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, vllt. gibt es ja eine Methode die Oberfläche zu versiegeln, behandeln...etwas in die Richtung um es robuster zu machen
Gibt es nicht. In ein hartes Gefäß einfassen wäre eine Möglichkeit. Das treibt die Kosten jedoch.
Zitat geschrieben von Flolene
. Und ich habe nicht gesagt, dass ein Edelstein schlecht ist, ich möchte nur gerne dieses besonderen Andenken verwenden.
Das verstehe ich gut, das ist auch machbar und auch von unten etwas zu stabilisieren. Nur Deine zusätzlich Forderung nach Robustheit ist kaum erfüllbar.
Zitat geschrieben von Flolene

Gebe die Hoffnung nicht auf und freue mich auf weitere Kommentare :-)

Als Alternativen wurden empfohlen: Anhänger oder die Hinnahme, dass nach einiger Zeit die Muschel verkratzt und beschädigt wird. Letzteres wäre ja auch kein Problem, wenn dann ein neues Stück aus der Originalmuschel wieder eingeschliffen werden kann. Es soll ja nur ein kleines Stück verwendet werden. Dann bleibt ja viel Material übrig.

Wir haben hier fast wöchentlich die Hilferufe: Mein Ring ist verkratzt oder ich wünsche mir eine filigrane Fassung, aber sie soll stabil sein. Das passt eben nicht zusammen. Schmuck, insbesondere filigraner Schmuck mit empfindlichen Materialien der Oberflächen muss eben sorgsam und vorsichtig getragen werden und wird nicht gleichzeitig robust sein können.
Raustland
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Raustland

 ·  #14
Und wenn man die Muschel abformt und in Silber gießt? Dann könnte man die Muschel sozusagen als Backup aufheben und wenn was mit dem Ring passiert könnte man ihn nach der Orginalmuschel wieder rep.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

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