Goldschmiedeforum
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Golddouble einschmelzen

 
Louise
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Louise

 ·  #1
Warum eigentlich nicht ??? Wenn ich 1 Kilo Modeschmuck aus 10/000 Double einschmelze, erhalte ich 10 Gramm Gold. Das entspricht ohne Nebenkosten einem Wert von ca. 350 Euro. Warum macht das Keiner? Sind die Schmelzkosten zu hoch oder ist es zu aufwändig? Gerade Doubleschmuck aus den 60ern gibt es zuHauf und keiner will den Kram haben, weil es immer heisst "nur Double, nichts wert. Aber das stimmt doch eigentlich garnicht, oder? Ich freue mich auf Meinungen
Louise
Tilo
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Tilo

 ·  #2
also wenn ICH das einschmelze, erhalte ich ca. 970g kupferlegierung (30g Zink und Zinn usw. werden wohl verdampfen) mit immer noch nur max. 10g Goldanteil fest gebunden, der mir darin immer noch genau gar nichts nutzt

wenn das eine große Scheideanstalt >>scheidet<<, also die paar g Gold aufwändig herauslöst, kostet mich das leider genausoviel, wie wenn ich das Gold aus einem Gemisch von 1kg lauter Goldlegierungen herauslösen lasse
was bei letzterem natürlich rentabel ist, wird unsinnig bei Double
zwar kostet das Scheiden nicht ganz so viel wie der Goldinhalt wert ist, aber wenn man die zeit rechnet, die man damit verbringt, 1kg Double von diversen Kunden anzukaufen und die notwendigen gesetzlichen Ankaufsformalitäten zu erfüllen und jedesmal zu erklären, daß die Kosten der Aufarbeitung leider nicht viel geringer sind als der Wert des Goldes und man darum nur kleine centbeträge/g auszahlen kann, wird das echt zum Zuschußgeschäft

wenn DU auf einen Rutsch ein kilo Doubleschmuck auftreiben kannst, dann kann es rentabel sein, das scheiden zu lassen

mit SCHMELZEN ist es ja leider nicht getan, das wäre ja zu schön

aber irgendwo habe ich mal einen Goldankäufer im Netz gesehn, der wohl 10c/g oder so zahlte
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
10/000 bedeutet, nicht dass von einem Kilo 10 Gramm Goldanteil dabei ist. Es ist ein Maß für die Schichtdicke und bedeutet, dass eine Goldlegierung, meist 585 Gold in der Dicke von 10 tausendstel Millimeter aufgetragen wurde.

Man müsste also die Oberfläche ausrechnen und zum Volumen zu kommen und dann mit der Dichte von 14 Karat Gold das Gewicht errechnen und dann mit 0,585 multiplizieren um auf den Feingoldanteil zu kommen.
Louise
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Louise

 ·  #4
Zitat Woelk Warenkunde:
Milliemes (sprich “miljäm”), ()
bezeichnen 1/1000 einer Gewichtseinheit und drücken den gewichtsmäßigen Anteil von Feingold im Schmuckstück aus (wieder in 1000 Teilen) d.h.: bei einer Double-Qualität von 10 Milliemes befinden sich auf einem Kilogramm unechtem Unterlagematerial 1 Gramm Feingold als Auflage. In einem Kilogramm Double müssen also mindestens 10 Gramm Feingold enthalten sein.
Es ist zu beachten, daß der Gold-Feingehalt der Massengehalt von Feingold für die Auflage einschließlich der Unterlage ist, d.h. eine Ware mit der Gold-Feingehaltsangabe 10 %o mit einem Gesamtgewicht von 1 kg enthält 10 Gramm. Ein so angegebener Gold-Feingehalt wird branchenüblich mit ,,Millieme" bezeichnet. Der Zahlenwert für Millieme und Tausendstel oder Promille ist gleich.
Das stimmt also nicht ? Sorry, dann war ich falsch informiert.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
in anderen Quellen wird Double über die Schichtstärke definiert
http://www.beyars.com/de_tabellen-abkuerzungszeichen.html
insofern ist nun die Frage, welche Quelle richtig liegt

aber eigentlich ist es egal:
ob am Ende nun 9g oder 15g im Kilo sind: bei den üblichen Abgebemengen pro Kunde dauert es insgesamt zu lang, das kilo anzukaufen im Vergleich zu anderer Arbeit
teils ist ja bei vielgetragenen Duobleketten das Gold zu einem nennenswerten teil schon abgewetzt, was die rentabilität des Scheidens erst recht fraglich macht

(ein Ankäufer mit Zinn im namen bietet 6cent/g
ist das für Kunden wirklich interessant? )
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