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EU Richtlinie Urheberrechtschutz

 
Sparkle
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Sparkle

 ·  #1
Oha, mich erreichte eine Petition von Change.org wegen der morgigen Abstimmung im EU Parlament über den Richtlinienentwurf zum Schutze des Urheberrechts.
Es geht darum, ob Inhalte VOR dem Posten bzw. Hochladen automatisiert ausgefiltert und vor Veröffentlichung im Netz gar gelöscht werden müssen. Dagegen richtet sich die Petition.
Was gut klingt, Urheberrechte zu schützen, scheint nicht so harmlos zu sein. Ich mache darauf aufmerksam weil auch Plattformen dazu verpflichtet werden sollen, diese Richtlinie, sollte sie durchkommen, umzusetzen und für Inhalte haftbar gemacht werden. Bislang wurde gelöscht, nachdem auf einem Portal Hinweise zu Urheberrechtsverletzungen eingingen. Also danach wenn es aufgefallen ist.
Mit der neuen Richtlinie soll dies im Voraus geprüft werden und gleich gelöscht werden.

Dass dafür Algorithmen nötig sind um der Menge an Postings Herr zu werden und zu filtern, ist klar. Kleine Portale und Seiten haben dann ein Problem. Martin dürfte davon also genauso betroffen sein wie facebook oder youtube.

Fragwürdig ist die Herangehensweise.
Solange ich also noch darf, hier der link zur Petition
https://www.change.org/p/stopp…erm=358618
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Das sind dann die moderierten Foren, wo jeder Post freigegeben werden muß von einem Vor-Leser.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #3
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #4
Das geht laut Admin in einem anderen Forum inzwischen so weit, dass Foreninhaber haftbar gemacht werden, wenn gesetzte, anklickbare Links auf Seiten führen, auf denen das Urheberrecht verletzt wird. In diesem Forum gibt es keine anklickbaren Links mehr, sondern man muss sie kopieren und in die Browserzeile einfügen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Ich habe jetzt mal nur den Text in dem Link gelesen der Gegner dieses Gesetzes. (Vorher hatte ich schon über die Versuche das Urheberrecht um viele Jahrzehnte zu verlängern gelesen, aber das waren amerikanische Ideen) und auf den ersten Blick scheint es mir eher, sodass professionelle Contentklauer, die sich fremden Content zu einer eigenen Newsseite zusammen stellen, getroffen werden sollen.

Könnte jedoch sein, dass auch andere, mit getroffen werden. - ist ja fast immer so, nennt sich Kollateralschaden.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ja, mit den moderierten foren hat das nichts zu tun
sondern um angemessene Vergütung für Ersteller von echten Nachrichten von deren Verwertern

das erste gesetz dazu ist ja schonmal gründlich vergeigt worden und hat mehr Kosten als Einnahmen erzeugt

komplex
ich denke, wir haben genug eigene komplizierte Baustellen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Tilo
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Tilo

 ·  #8
ich kenne jetzt den gesetzeswortlaut nicht, aber selbst für Youtube usw ist es äußerst schwer, sämtliche unzulässigen Inhalte VOR der Veröffentlichung herauszufiltern

die politiker überschätzen die Möglichkeiten der technik
das wäre ja nicht so schlimm, wenn sie wenigstens einsichtsfähig wären
aber davon ist nichts zu sehen
ich meine, es haben sich genug ernstzunehmende Branchenfachkräfte dagegen ausgesprochen
auf die Ansicht von Laien kommts den Politern gleich gar nicht an, denn laien sind sie selbst, aber leider mit der Macht, mit viel Aufwand auch den größten Blödsinn durchzusetzen
die aktuellen sind halt das kleinste Übel, denn wer weiß, was die anderen erst anstellen würden? (das immer zu den Vorwürfen, man wäre ja selbst Schuld, weil man diese politiker gewählt hat)
Sparkle
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Sparkle

 ·  #9
Die Frage ist dann: dürfen Zitate dann weiterverbreitet werden? Was ist mit links, die ja auf anderen Content führen? Theoretisch(!) sind die dann kostenpflichtig bzw. dessen Verfasser soll für die Nutzung entlohnt werden. Im Prinzip ja richtig. Aber es wäre dann sinnvoller, der jeweilige Verfasser macht entweder frei zugänglich oder sperrt seine Inhalte bzw. macht nach Bezahlung zugänglich. Wie es manche Printmedien online schon tun.
Filterung:
Soll man es wirklich "Maschinen" überlassen, was veröffentlicht wird? Schon wenn ich Laie an die Umsetzung denke, wird mir schwummrig. Es profitieren nur die, die das know how haben, entsprechende Algorithmen zu schreiben (und dann zu verkaufen). Sind die Algorithmen fehlerfrei? Wie wird gewichtet? Wer kontrolliert die? Ist es wirklich erstrebenswert, solch weitgreifende Macht der Filterung, je nachdem in wessen Händen die dann liegt, privaten Unternehmen zu überlassen? Oder, wer weiß in die Hände einer Regierung, die irgendwann mal kommen könnte und ihre Befugnisse und Kontrolle ausdehnt über erträgliches Maß hinaus? Wie soll bitte festgestellt werden, wer an welchen Inhalten die Rechte besitzt? Bei Musiktiteln oder Filmen, bekannten Werken wird man es sich noch denken können. Was ist aber mit den Massen an Daten, die täglich irgendwelche Leute produzieren?
Ich finde eine Verlagerung an außergerichtliche Stellen, dazu noch Unternehmen, äußerst bedenklich wenn es darum geht, strafrechtliche Relevanz oder noch schwammiger, wann ist etwas eine Hassrede? zu beurteilen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Da in dem Artikel steht es explizit "GoogelNews" ist bedroht. Das ist sowieso ein parasitäres Geschäftsmodell (auch wenn ich es selbst gerne lese) da wird aus den Zitaten anderer eine eigene Newsseite gebaut. Auch die neue Googel Bildersuche ist eigentlich eine Schweinerei. Man muss sich über mehrere Klicks zu der Originalseite durchkämpfen und wenn man zu einem Thema Bilder sucht und verlinken will dann kann man diese Bilderanzeige verlinken. Den Originalseiten werden so die Besucher gestohlen.
Ich finde es gut wenn dagegen ein Riegel vorgeschoben werden soll. Fraglich ist nur wie gut das Gesetz wird und ob es funktioniert wie gewünscht.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #13
Zitat geschrieben von tatze-1


Ja, in den Kommentaren dazu finden sich teilweise noch einige gute Argumente. Es ist eben so: da wird Hauruck etwas, ein Gesetz, ausgedacht und die Folgenabschätzung findet entweder nicht statt oder die "Kollateralschäden" werden bewusst in Kauf genommen. Wie etwas umgesetzt und angewendet werden soll in der Breite, da wird sich kein Kopf gemacht. Typisch.
Die Umdrehung des Gebots, nicht Verursacher sind für ihr Handeln haftbar, sondern die Plattformen, ist bedenklich. Das ist so, als ob ein Platz für die Öffentlichkeit gesperrt wird weil dort ein Verbrechen stattfand und die Sicherheit aller anderen ist dort gefährdet weil der Verbrecher nicht belangt wird. So ungefähr.

Ich kritisiere ja nicht, daß Nachrichtenportale Geld verdienen wollen und müssen. Aber das ist wohl nicht die Lösung des Problems.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Zitat:

"In Spanien entschied sich Google 2014 übrigens zu einem drastischen Schritt: Dort schaltete die Suchmaschine den Dienst "Google News" im Streit mit den Verlagen ums Leistungsschutzrecht kurzerhand ab.

Die Folge: Zehn bis 15 Prozent weniger Menschen besuchten die Internetseiten der Verlage. Die Werbeeinnahmen gingen prompt zurück, während Google auf der anderen Seite mit "Google News" gar kein Geld verdient."
https://www.tagesschau.de/inla…m-101.html

Finde ich interessant. Vorher wurde ohne Einverständnis geklaut und Geld verdient und die Verlage haben auch profitiert. Mit dem neuen Gesetz sind die Verlage mit Google News auf Augenhöhe. Sie können aber müssen nicht zulassen das Google News Kurzzitate übernimmt und können in Verhandlungen Preise und Zitatlängen vereinbaren.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #15
Tja, für alle, die es noch nicht wissen: Dem Gesetzesvorschlag hat das Parlament gestern zugestimmt und Einwände dagegen blieben frucht,- und folgenlos. Mal sehen, wie es weitergeht....
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