Schmuckkauf allgemein

Liebe Foristen,

eine allgemeine Frage zum Schmuckkauf: wenn ich ein Schmuckstück bei einem Goldschmied anfertigen lasse, sagen wir einen 750er Gelbgoldring mit einem kleinen 0,1er Brillianten, auf was ist bei Abholung und Bezahlung zu achten? Liest man sich diverse Threads hier im Forum durch, bekommt man leider den Eindruck, dass da draußen viel Schindluder getrieben wird.
Kann ich den Schmied nach einer Rechnung fragen oder sollte ich ein Echtheitszertifikat(?) für den Stein erbitten? Oder reicht es, wenn das Schmuckstück einfach so rausgegeben wird und keine Dokumente mitgegeben werden, außer ein Kassenzettel aus dem EC-Terminal?
Ich habe mich in meiner sozialen Umgebung umgehört und auch da schon alles (Un)Mögliche gehört an Ratschlägen und Erfahrungen. Daher erhoffe ich mir hier eine etwas erfahrenere/fundierte Antwort. Der Frage liegt natürlich eine bald anstehende persönliche Kaufabsicht zu Grunde, die Details hierzu sind aber weniger wichtig. Ich will allerdings nichts falsch machen und aus falsch verstandener Gutgläubigkeit und der sorgfältigen Auswahl eines vertrauenswürdigen Juweliers/Goldschmieds, am Ende über den Tisch gezogen werden.
Lieben Dank.

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Hier im Forum schlagen natürlich fast alle Fälle auf die schief gegangen sind. Bei vielen 1000 Schmuck-Verkäufen täglich in ganz Deutschland kann man aber erkennen dass es sich bei den Problemfällen nur um einen geringen Promillesatz handelt.

Ein Schmuckpass oder eine detaillierte Rechnung haben schon im Verlustfall den Vorteil dass man einen Nachweis für eine Versicherung hat.

Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung in der direkten Zusammenarbeit mit Goldschmieden aber auch dem Feedback von Kunden, bin ich der Meinung, dass durch Goldschmiede deutlich weniger "Schindluder getrieben" wird als von anderen Handwerkern oder Berufgruppen. Klar gibt es auch hier und da mal ein "schwarzes Schaf" aber gefühlt deutlich weniger als woanders.

Da sehe ich dann schon eher eine andere Problematik. Wenn der Goldschmied einen nicht zertifizierten Diamanten verarbeitet, ist er, was die Werte betrifft, auf die korrekte Ermittlung/Angabe seines Lieferanten angewiesen. Wenn die dann nicht ganz korrekt sein sollte, werden sie vom Goldschmied dann halt (unwissentlich) auch so weitergegeben.

Daher rate ich immer zu zertifizierten (am besten von einem international anerkannten Institut oder einem Diamantengutachter) Diamanten, die es heutzutage auch in dieser kleinen Größe gibt. Damit sind alle auf der sicheren Seite.



Eine Rechnung (oder ein Kassenbeleg) ist Standard, darauf hast Du Anspruch und das macht eigentlich jeder GS auch automatisch. Ob Du für den verarbeiteten Diamanten ein Zertifikat bekommst/bekommen kannst sollte/muss vorher geklärt werden. Denn wenn der GS einen nicht zertifizierten Stein bestellt hat und Du verlangst nachträglich ein Zertifikat, gibts ein Problem. Das kostes Geld und ist nachträglich erstellt immer mit einem mehr oder weniger großen Aufwand verbunden.

Also, am besten fragst Du den GS direkt zu Beginn bei der Besprechung deiner Schmuckanfertigung nach einem Diamanten mit Zertifikat. Dann kann er es gleich einplanen. Falls der angesprochene GS keine Bezugsquellen für solche kleinen zertifizierten Steine haben sollte, wir liefern zertifizierte Diamanten bereits ab unter 0,10 Karat und können sie direkt zu deinem Goldschmied schicken.

Nein, wie kommst Du darauf?

Als wir mit unserem Betrieb einen Umzug planten, war eine Option, dies dann gleich mit einer angeschlossenen Goldschmiede-Werkstatt, eventuell sogar als Schauwerkstatt zu realisieren. Auch, ob ein/der GS dann als Angestellter, Freiberufler oder Mieter fungieren sollte, war im Gespräch.

Dies hatte ich dann hier zur Diskussion gestellt und mich dann aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschlossen.

Beziehst Du dich darauf?

Wir sind dann aber doch nur in (größere und schönere) Büroräume umgezogen.

Aber auch wenn ich einen GS eingestellt hätte, könnte ich ja nicht erwarten, dass alle nur noch zu uns kommen...