Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Goldlot in Fuge porös

 
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #1
Wie kann das sein, gestern hatte ich gleich bei 2 Ringen, 333 einmal rot, einmal gelb, das Phänomen, dass sich in den Lötfugen eine Menge Luftblasen, also Poren, gebildet hatten, so dass ich quasi ein V reinfeilen musste, dass sich dann brav mit glattem Lot aufüllen ließ. (ist klar auch nicht optimal, weiß schon) Ich hab alles gemacht wie immer, d.h. Stecklot. Gleichzeitig gab es bei 2 weiteren Ringen keine Probleme, und vorher diesbezüglich auch noch nie. Kann ja vorkommen aber gleichzeitig, und bei 2 versch. Legierungen?

Aufgefallen ist mir allerdings, dass bei dem einen zumindest das Lot (immer gleiches Lot) nur sehr spät geschmolzen ist.

Gibt es Luftblase in der Fuge, dass da kein Flussmittel hin läuft (hatte ich auch noch nie) Lot mit Fettfingern angefasst? (ich hatte keine Fettfinger) Aber vielleicht irgend ein Teilnehmer? Gibt es sowas?
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #2
Da fehlen noch Infos
Die 2 weiteren Ringe, ohne Probleme, von denen Du redest, woraus waren die? Auch 333?
Besagte Ringe: Selber legiert oder unbekannte Zusammensetzung?
Und das Lot: gelbes Lot 333? Hart? Oder rotes Lot? Rotes fließt eh schlecht, soweit ich das kenne. Ich vermute, Du hattest gelbes aber wissen tu ich das nicht.
Prinzipiell bin ich etwas ratlos weil ich sehr selten mit 333 zu tun hab und in meiner Reparaturzeit gabs dieses Problem auch nur ab und zu. Klar, mal eine Pore oder so. Die wurde zugerieben, alles nachgeglättet und gut ist. Daß die ganze Fuge porig wurde, ja, kam vielleicht auch mal vor, auch bei Silber, dann halt nochmal durchgesägt und nochmal gelötet. Ich kanns aber nicht vergleichen weil ich nicht sicher bin, ob das noch cadmiumhaltiges Lot war, damals ja vor dem Verbot. Gründe kenne ich dafür nicht weil das die unterschiedlichsten Ringe waren, teils Industrieteile, teils Montagen, ausländische Herkunft, aus Guß oder Blech...
Ähhhh, moment: haste das Lot sauber gemacht? Weil 333 Lot läuft ja genauso wie silbernes schnell an. Ich nehme dafür ne Glasfaserbürste.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #3
Zitat geschrieben von Sparkle
Da fehlen noch Infos
Die 2 weiteren Ringe, ohne Probleme, von denen Du redest, woraus waren die? Auch 333?
Besagte Ringe: Selber legiert oder unbekannte Zusammensetzung?
Und das Lot: gelbes Lot 333? Hart?
Die 2 wo es klappte wie immer waren nochmal die gleichen, 1x 333rot ein mal 333gelb, alles selber legiert, das rote 3-Stoff, das gelbe mit bisschen Messing. 333gelblot mittel, nehm ich an öh... aber das selbe wie immer. Das rote nehm ich auch nicht mehr, da sind die Ringe beim Weiten oft gerissen.
Das was an Überschuss neben die Fuge geflossen war, war auch total mit Poren durchsetzt. ( Da bekommt der Begriff "Schaumgold" eine ganz neue Bedeutung)
Das Lot war nicht angelaufen und wird in Plastiktüchen aufbewahrt. Cadmiumfrei.

Wenn das bei einem Ring passiert, ok, aber die ganze Zeit ist nix und dann plötzlich gleich bei 2en. Das Gleiche.

Ich verstehe einfach gerne die Zusammenhänge.
Schmirgeln werde ich das Lot mal.
Gebrochen sind die Ringe allerdings nicht, weder beim Rundrichten, noch beim Hammerschlagseln. Sahen aber aus als würden sie gerne früher oder später brechen.
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #4
Ich weiß leider keine Ursache für die Poren aber hast Du die jetzt nochmal nachgelötet? Wenn Du schon den Eindruck hast, daß sie dort früher oder später brechen könnten.... Falls nachgelötet: Wie ist es dann gewesen?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #5
Ja, habe aber ein"V" reingefeilt und mit Lot aufgefüllt, was letztendlich glatt verflossen ist.
Die Versuche, weiteres an die Fuge anzulegen hat nicht funzoniert. Auch nach trennen und nachfeilen nicht gescheit. Nach innen war noch eine Pore, aber damit konnte man leben. Wüsste zu gerne, was da schief gegangen ist.
pontikaki2310
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8048
Dabei seit: 08 / 2012

pontikaki2310

 ·  #6
Ich kenne dein Problem wenn ich bei groooßen Schmuckstücken -
meistens aus Sterlingsilber - merke, die Puste mit dem Mundlöt-
Rohr reicht nicht und dann mit dem Sauerstoff-Propan-Brenner löte.
Dann scheint das Lot so heiß zu werden, daß es beim Erstarren
regelrecht Blasen wirft. Könnte die Temperatur bei deinen Ringen
das Problem gewesen sein ?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #7
Hmmm.
Eher, ich hatte neulich noch mal einen ähnlichen Fall, da ist 1 und der selbe Ring sage und schreibe 3 oder 4 mal beim rundriegeln an der Fuge gebrochen. Da könnte ich mir vorstellen dass ich es gerade bei dem nach dem 1. mal besonders gut gemeint hab, da habe ich tatsächlich ausgiebigst draufgehalten und mehrfach gewendet, um auch ganz sicher zu sein, dass alles durchgeflossen ist. War auch 333er rot, aber ein komplett neues Stängle.

Andererseits, ja, wäre beim 1. Fall schon auch möglich. Ich hab ja in jedem Workshop eine andere Umgebung, anderes Licht, wo ich die Glühfarben vielleicht unterschiedlich spät erkenne. Leute stehen unterschiedlich um mich rum und mal im Licht, mal nicht...
Nicht wie in der Werkstatt mit immer den gleichen Bedingungen.

Eines ist spät geflossen, das könnte schon überhitzt worden sein.

Ich werd da mal drauf achten. Danke für den Tipp.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #8
Was da auch dafür spricht, wenn ich es mir so überlege, weiter oben schreibe ich ja, dass das Rotgoldlot generell nicht so gut gehalten hat. Wenn ich jetzt Rotgold mit Gelbgoldlot löte, und zu lange erhitze, dass zuviel Kupfer in das Lot diffundiert, und es wird wie Rotgoldlot? Brüchig?
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #9
Rotgold ist an sich ja nicht brüchig. Die Gefahr, daß es das wird, scheint aber größer als beim Gelbgold. So pauschal kann man das bestimmt nicht sagen, kommt es auf die genaue Zusammensetzung an, derer es viele gibt.
Ich vermute aber wenn Kupfer dermaßen überwiegt und je weniger Silber dabei ist, desto eher kann es überhitzt werden und wieder kommen wir zum Kupferoxydul das Uli so schön beschrieben hat.
Wenn Du im Blech orangene Schlieren entdeckst oder beim Beizen dann fleckige Stellen entstehen die roter sind als der Rest, haste das Zeug gebildet. Glühen und löten erfordert mehr Vorsicht als sonst.
Ob Deine Fuge deswegen brüchig wurde, weiß ich nicht. Könnte aber sein. Zumal die heutigen Lote ohne Cadmium echt nicht mehr das sind, was sie mal waren: nämlich sehr gut zu handeln. Heute nicht mehr. Sie fließen weniger gut und ich hab den Verdacht, daß sie auch später fließen als früher, heißt, mehr Temperatur nötig. Geht mir jedenfalls bei 585 so und etwas besser bei 750/-. Für 333/- kann ich nicht beurteilen, da hab ich zwar Lot, bisher aber nicht gebraucht. Ich habe insgesamt den Verdacht, daß es am Lot liegt und weniger an der Werkstücklegierung. Ist aber Spekulation.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #10
Ja, aber das cadmiumfreie frisst doch eher als dass es zur Brüchigkeit neigt. Ist in dem Lot etwas, das rausverdunstet beim Löten?
Kupferoxydul glaub ich nicht, ich hab die Fugen ja befeilt/ gefrischt.

Vielleicht hatte dieser Teilnehmer auch Fettfinger gehabt, keine Ahgnung. Nee aber 1 Durchgang hab total ich selber gemacht, und der hat auch nicht gehalten.
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #11
Cadmiumfreies Lot frisst oft, stimmt. Hab aber festgestellt daß wenn es schlecht fließt auch passiert, daß die Verbindung nicht gut ist. Jedenfalls kommts öfter vor, daß ich ne Fuge nochmal nachlöten muß. Ob da was verdampft seh ich ja nicht. Bestimmt! Schließlich dürfte Zink zur Minderung des Schmelzpunktes vorhanden sein und das scheint dann zu flüchten? Sichtbar war da nix.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #12
Zitat geschrieben von Sparkle

wenn es schlecht fließt auch passiert, daß die Verbindung nicht gut ist. Jedenfalls kommts öfter vor, daß ich ne Fuge nochmal nachlöten muß.
Sieht das dann so aus, als ob gar nichts in die Fuge reingelaufen wäre?
Das hat es beim 2. Fall nämlich bei mir, obwohl das Lot eingeklemmt war.
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #13
Neee, nicht gar nicht reingeflossen aber halt nicht komplett durch. Entweder nicht bis auf die andere Seite oder es fehlt was an den Fugenenden. Nachschieben mit Gottesfinger also meist erforderlich. Und manchmal nachlegen auf der anderen Seite und von dort nochmal ins Feuer nehmen auch. Obwohl genug Lot angelegt war. Bedeutet wieder: etwas zuviel Lot am Ende und mehr versäubern. Is weniger schön seit das Cadmium raus ist. Obwohl damals ja auch Cd-freie Lote schon üblich waren. Die fraßen zwar auch gern, flossen aber besser.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20464
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #14
Ja, genug Lot und doch fehlt es an manches Stellen. Ich geh davon aus, dass du bei der Arbeit keine Pommes isst...
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0