Goldschmiedeforum
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Goldringe nachträglich härten

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #61
Klar.
Gold leisten sich aber nur wenige (Privatpersonen), das meiste wandert in Spekulantentresore oder Staatsreserven und da kräht kein Hahn nach öko oder fair.
Fisch hingegen essen sehr viele Menschen, und wer liest schon das Kleingedruckte, wenn er das MSC-Siegel sieht. Ich habe schon gestaunt, als ich mal Thunfisch mit Siegel sah. Thunfisch essen wir schon seit 20 Jahren keinen, ob mit oder ohne. Bei anderen Fischen, ja, da ist auch beides möglich, ich habe zu Anfangs das Kleingedruckte gelesen, aber später auch nicht mehr. Sollte man aber wohl wieder tun.
Für mich wäre es interessanter, wie sich diese ganze Ökofair-Sache mit Silber verhält, davon weiß ich eigentlich nichts - und bei Schmuck und Privatpersonen... ist der Silberanteil - und auch der von Kupfer und anderen Zuschlägen eigentlich genauso wichtig, denn die wenigsten hängen sich Feingold um.
Was ich nur so weiß, bitte korrigiert mich, ist, dass Silber überwiegend von Staats- oder Großkonzernen abgebaut wird. Das macht zwar große Löcher in die Landschaft, aber das tut unsere Braunkohle ja auch. Skandale sind mir aber da keine zu Ohren gekommen, obwohl mein Vertrauen in Großkonzerne klein ist.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #62
Tja, bei Silber weiß ich es nicht. Ich weiß nur, daß z.B. Schiefer in HH ihre Halbzeuge aus recycletem Feinsilber herstellen. Das ist ja schon was. Wie es woanders aussieht, keine ahnung, ich habe mich nicht erkundigt weil ich bisher keine andere Quelle brauchte.
Insgesamt, steht da im Programm, sei die Recyclingquote in Deutschland "bei nahezu 100%".
Und ich hörte, daß die vorhandenen Abraumhalden der Minen nochmals durchgearbeitet werden weil anscheinend dort noch Silber drin ist. Das weiß ich aber nicht sicher und stelle mir vor, daß das ja nur gehen kann wenn nicht alles Gestein in die Weiterverarbeitung gelangt ist weil es nicht vielversprechend genug im Gehalt erschien. Das lohnt auch nur, wenn die Preise entsprechend geklettert sind.
Ich frage wegen Silber mal nächste Woche nach wenn ich den Kollegen treffe der sich da besser auskennt....
Bei Weißgold z.B. ist noch die konventionelle Gewinnung Bestandteil weil Palladium und die ganzen Platinmetalle eben noch nicht fair oder ökologisch gewonnen werden.
Die ganze Chose mit der Zertifizierung ist halt von jedem einzelnen Teilnehmer in der Kette abhängig. Ist da nur einer dabei der es nicht genau nimmt, gerät es ins Wanken. Und manch Unternehmen betreibt halt lieber werbewirksames Greenwashing als sich ernsthaft um die Einhaltung zu kümmern. Erst auf Druck und Nachfrage ändert sich etwas. Ob das Fischerei ist, Textilindustrie oder Holzwirtschaft wie Lebensmittelanbau. Aber irgendwo muß man anfangen!
Von daher finde ich es gut, daß OP ihre Trauringe schon mal aus fairer Quelle genommen hat auch wenn es jetzt damit Ärger gibt.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #63
Ja, ich habe gerade meinen anderen Scheideanstalten eine Anfrage zum Thema geschickt.

Was ich halt aus meinem Halbwissensschatz zu erzählen pflege, ist, dass Goldschmiede in Deutschland ganz allgemein ihr Edelmetall bei sogenannten "Scheideanstalten" kaufen, und die Namensbezeichnung käme daher, dass deren Geschäft die "Scheidung" also Aufarbeitung von Altgold und Altsilber wäre. So dass man ganz allgemein mit einem sehr hohen bis vollständigem Anteil von recyceltem Edelmetall rechnen könne.
Also klar ist das jetzt blahblah, weil ich es nicht in Prozent beziffern kann.
Und die Aztekengeschichte ist ja auch nicht eingepreist.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #64
Zitat geschrieben von Silberfrau

Klar.
Gold leisten sich aber nur wenige (Privatpersonen), das meiste wandert in Spekulantentresore oder Staatsreserven und da kräht kein Hahn nach öko oder fair.
Der größte Teil geht in die Schmuckindustrie und nur ein kleiner Teil ins Anlagegold.
Elly
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Elly

 ·  #65
Hallo, wir haben heute morgen wieder beim Juwelier angerufen.
Unsere Ringe wurden aufpoliert und werden zurück geschickt.

Ich bin furchtbar wütend. Ich habe als wir die Ringe abgegeben haben mehrmals gesagt, dass ich definitiv nicht will, dass die Ringe poliert werden und Bescheid wissen möchte bevor mit den Ringen etwas anderes gemacht wird als in bloßen Augenschein genommen. Die Juwelierin meinte sie schreibt das so in den Brief und sie sagte sogar wortwörtlich, dass sie ihre Hand ins Feuer legt und wir die Ringe unpoliert zurück bekommen.
Ein Statement über die Kratzer und das Material haben wir nicht erhalten!

War ja sehr effektiv :(

Jetzt können wir nicht einmal zu einem neutralen Gutachter gehen. Es sei denn wir tragen sie wieder 2 wochen. Aber ehrlich gesagt reicht mir der Wirbel. Die Sache nervt.

Wie groß ist denn der Material Abrieb beim Polieren ? Fällt der ins Gewicht?

Ich bin irgendwie echt traurig... wir hatten keine Hochzeitfeier. Haben unser Geld für einen kurzen Urlaub investiert und wie wir dachten in gute Ringe. Die tragen wir ein leben lang und sehen sie jeden Tag am Finger. Ich kann mir meinen Ring aber nicht mehr schön reden. Stattdessen werde ich mich sicher jeden Tag über den Fehlkauf ärgern.

Wir überlegen die Ringe einzuschmelzen und daraus kleine gebohrte Nugget Perlen zu machen. Dann würde ich mir für jedes unserer Kinder eine Perle auf eine Lederschnur ziehen und sie um das Handgelenk wickeln.
Ich schätze das gemeinsame Gewicht unserer Ringe auf 10-13 Gramm. Wie viel Perlen könnte man daraus gewinnen? Und was würde es kosten? Also das schmelzen usw.

Tja- und dann müssten wir wo anders neue Ringe machen.

Das wäre unsere eine Möglichkeit.

Die andere wäre eine Eismatt Oberfläche. Die ja dann aber wieder zu Material Verlust führt oder?

So poliert können wir die Ringe nicht tragen. Ich bin sicher ein paar tage später gibt's dann das selbe Fiasko.
Sobald wir die Ringe haben versuche ich nochmal einen kleinen Betrag Geld zurück zu bitten...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #66
Wenn der Material- und damit der finanzielle Verlust neben den Macken euer größtes Problem ist, dann hätte ich Platinringe empfohlen, denn die tragen sich materialmäßig während einer Ehe nicht ab - vermacken aber genauso. Goldringe tun das peu á peu. Das Ringe mit einer Korundscheibe oder Diamantpad eismatt zerkratzen zieht normalerweise keinen meßbaren Materialverlust mit sich.

Die Ringe zu Nuggets schmelzen und am Arm am Lederband tragen kann zu einem akuten anhaltenden Materialverlust führen, wenn das Band reißt und es nicht bemerkt wird. Keine gute Idee.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #67
Es gibt überhaupt keinen Grund wütend zu sein. Aber Du hast entweder die Antworten hier nicht gelesen oder willst sie nicht verstehen.
Zitat geschrieben von Elly

....
So poliert können wir die Ringe nicht tragen. Ich bin sicher ein paar tage später gibt's dann das selbe Fiasko.
....

Dann passt halt besser auf dass sie weniger Kratzer bekommen. Alle Ringe bekommen beim tragen Kratzer.
Tilo
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Tilo

 ·  #68
ich gebe zu bedenken, daß es beim nächsten Versuch mit Ringen beim Schmuckeinzelhändler/aka Juwelier keine Garantie geben kann, daß die Ringe kratzfester sind

ich erinnere dann mal an mein Angebot und variere es noch:
entweder Direktverwendung des vorhandenen Goldes mit definitiv gewalzter Verarbeitung
da bleibt es beim Fairen Handel usw und es ist die kostengünstigste Lösung überhaupt
oder: preisgleich Anfertigung mit Umtausch in eine mittelfarbige Legierung (zwischen gelb und rot), weil die mittelfarbigen die härtesten sind
und Walzhärte haben meine Ringe sowieso (mit Fotos während der Arbeitsschritte belegbar)

nuggets schmelzen ist nett, wenn dann Ösen drankommen
denn die sind eh recht kompakt und ein ganzteil des Goldes würde dann zu Spänen gebohrt

immer wieder eismattieren macht aber schon einen Abrieb, man brauch sich ja nur das Schleifpapier nach so einer Aktion ansehen, um diesen direkt zu sehen
Tilo
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Tilo

 ·  #69
nee, anders:
ich würde den Verarbeitungsverlust und die Späne der abzudrehenden Rundungen, die zwar kein Verlust darstellen, aber vorher doch zugegeben werden müssen, in Rotgold zugeben
das erhält die Legierung mit den fairen Bestandteilen und ändert sie Richtung fester (und Richtung orange)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #70
Zitat geschrieben von Tilo

immer wieder eismattieren macht aber schon einen Abrieb, man brauch sich ja nur das Schleifpapier nach so einer Aktion ansehen, um diesen direkt zu sehen

Ist halt die Frage, wie exzessiv will man die Oberfläche seines Schmucks erhalten. Ich hatte einen Kunden, den haben die Mikrokratzerchen, die durch das drüberwischen mit dem Finger auf einer polierten Fläche entstehen, schon so wahnsinnig gemacht, daß er daheim laufend am rumpolieren war. Wenn man allerdings akzeptiert, daß ein Ring, speziell hier ein täglich getragener Trauring, ein Gebrauchsgegenstand ist, der das Leben abbekommt, dann lebt es sich viel entspannter. Ringe, die so schön bleiben sollen wie am ersten Tag, die müssen in der Vitrine daheim ungetragen verstauben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #71
Ich habe mal zwei Ringe mit einer spitzen Nadel mit nur 800 Gramm Anpressdruck (heute gemessen mit einer Waage) geritzt.
Der linke Ring ist 18 Karat Gelbgold Guss, viel weicher als jeder 14 Karat Goldring und der rechte in Weiß ist 14 Karat Nickelweissgold das mir zu hart geworden ist um als Ring verwendet zu werden. er würde zu früh reissen. Die Härte übersteigt deutlich jede mögliche Härte von 14 Karat Gelbgold, egal wie gewalzt und gehärtet es wird.

Der Unterschied in der Ritztiefe ist gering, wie man sieht. Der Strich im harten Weissgold ist etwas schmäler und weniger tief.

Aber was passiert wenn der Kratzer mit 5 oder 10 Kilo auf den Ring einwirkt? Jetzt waren es nur 800 Gramm.
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Goldringe nachträglich härten
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #72
Zitat
Die andere wäre eine Eismatt Oberfläche.
Wenn das ganze wirklich so dramatisch ist, wie du es schilderst, würde eine eismatte Oberfläche genau so den Bach runter gehen.
Aber da wie niemals Fotos gesehen haben können wir definitiv keine eigene Meinung dazu haben.
Elly
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Elly

 ·  #73
Hey, ich ja weiß ich hätte rumprobieren sollen und ein Foto einstellen. Jetzt ist es schon danach :/

Wir überlegen jetzt was wir mit den Ringen anstellen oder auch nicht. Müssten sie Anfang nächster Woche oder vielleicht diesen Freitag zurück bekommen.

Was mir noch eingefallen ist, ...die Farbe unserer Ringe war von Anfang an etwas anders als anderer 585 goldschmuck den ich habe. Mein Verlobungsring ist auch mit dem selben Feingoldanteil aber viel gelber, satter und auch von der Oberfläche her glatter. Unsere Eheringe waren zu Beginn schon blasser, leicht gräulich bis grün schimmernd. Die Gravur und die Kratzer traten ebenfalls grau hervor. Vielleicht wurden die Eheringe anders legiert.

Das Fairtrade Gold wird der Firma als fertige Legierung verkauft. Als gegossene Bleche.
Alle anderen Legierungen mit herkömmlichen Gold stellen sie selbst her und bereiten es vor. Das wurde uns gestern auch noch gesagt.
Wer auch immer diese Bleche herstellt.

Wir haben beim spazieren jemanden aus dem Nachbarort getroffen der uns erzählt hat, dass er seine Eheringe beim selben Juwelier gekauft hat. Selber Karat Gelbgold wie wir aber herkömmliches Gold. Sein Ring sah von der Farbe auch anders aus. Gelber. Er hat erzählt dass seine Frau und er den Ring immer tragen. Sogar bei der Stallarbeit. Aber es waren nur diese typischen mikro Kratzer. Er hat ihn abgezogen und uns zum anschauen gegeben.

Wie schnell nutzt sich Eismatt ab? Also ihr sagt ja dass es nichts bringt...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #74
Gelbgold ist nicht gleich Gelbgold. Es gibt alles zwischen grünlichgelb, blaßgelb, sattgelb bis rötlichgelb. Der Feingoldanteil ist überall gleich, nur die Legierzusätze sind unterschiedlich.

Zitat
Wie schnell nutzt sich Eismatt ab?

weder eine Mattierung, noch eine Politur halten ewig. Bei eismatt fällts nur nicht so schnell auf, weil der Ring von Haus aus schon zerkratzt ist.
Tilo
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Tilo

 ·  #75
die ganze Spekuliererei nutzt nichts
ich wüßte nichtmal einen Gutachter, der eine Härtemeßeinrichtung hat
dieses Gerät wäre mit dem seltenen bedarf nicht wirtschaftlich

es gibt ja unterschiedlich harte 585-Legierungen, deren Gemeinsamkeit nur der 585Goldanteil ist
die blassgrünlichen silberreichen mit wenig Kupfer sind eher weich
knallrot mit Kupfer und ganz ohne Silber ebenfalls weich, aber nicht so wie die silberreichen
alles dazwischen ist härter mit einem hohen Niveau in einem weiten bereich von 1/3 Silber zu 2/3 Kupfer bis 1/3Kupfer und 2/3 Silber
deshalb war ja mein Vorschlag, neue Ringe mit Rotgoldzugabe zu machen, um eine härtere legierung zu bekommen
das ist ja auch die einzige leicht zu realisierende Meßmöglichkeit, nämlich was ist jetzt konkret für eine Legierung?
dazu mußt du einen großen Altgoldankäufer finden, der ein teures Analysegerät auf RFX-Basis hat und der gegen Entgelt (10,-....30,-)mal die Legierung auf ihre Bestandteile Au, Ag, Cu und Zn testet, besser aber auf alles, was das Gerät kann
und dann schaun wir weiter
ich wiederhole jetzt mal nicht meinen Vorschlag, die blaßgelbe Legierung bei Neuanfertigung durch Zugabe von Rotgold zu härten ;-)
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