Zitat geschrieben von Silberfrau
Ist es denn Fair, Leuten, die trotzdem die Umwelt versauen dürfen auch noch Geld hinterher zu werfen? Ich denke nicht.
Nun, der "normale" Goldpreis ist wie bei den meisten anderen Rohstoffen auch, nicht realistisch -gemessen an den begleitenden, negativen Umständen und Kosten die sozialisiert werden. Bisher war das eben so. Schon immer.
Beim Kohlestom sind Renaturierungen auch nicht eingepreist für den Endverbraucher. Beim Atomstrom auch nicht die Tonnen an strahlendem Abfall und die Rückbaukosten der Kraftwerke.
Beim Gold halt auch nicht.
Fair ist ein erstrebenswerter Teilabschnitt in der Kette. Wenn Du eine fair gehandelte Banane kaufst, heißt das ja nicht, daß auf der Plantage auch keine Pestizide versprüht werden. Es bedeutet aber, daß Arbeiter zugang z.B. zu sauberem Wasser, Schulbildung etc. bekommen was vorher nicht drin war weil nicht genug gezahlt wurde.
Immer vorausgesetzt natürlich: Es wird ehrlich gemeint und auch so umgesetzt!
Die traurige Realität ist ja so: Ohne den fairen Handel wird die Umwelt UND die Gesundheit der Arbeiter versaut. Der Lohn reicht nur zum Überleben aber nichtmal für die Schulbildung der Kinder. Keine Rücklagen fürs Dorf, Alter oder für besseres Werkzeug, geschweige denn gewerkschaftliche Organisation. Die Palette lässt sich noch verlängern.
Der faire Handel verhindert zwar (vorläufig) nicht den Einsatz giftiger Chemie. Aber der Umgang damit wird bestenfalls dadurch sicherer und das Geld kommt dem Arbeitsschutz zugute. Investitionen die vorher unmöglich waren, werden möglich.
Klar ist es ein Unterschied, ob man jetzt Kleinbergbauer oder große Minen meint.
Reni, Du hast ja recht. Es ist aber nicht so, daß die Fairtrade angeschlossenen Arbeiter Geld hinterhergeworfen bekommen. Das Gold und Silber ist von vorneherein zu billig. Genauso Kaffee, Obst, Edelsteine, Öl, alle Metalle für Smartfons, etc.: die wirklichen Kosten sind nicht berechnet. Der Verbraucher will billig, er kriegt billig..... Ich sag ja nicht, Gold sei billig. Es ist teuer, klar. Aber dieser Preis deckt eben nicht das Notwendige ab. Wie überall eigentlich.
Die ökologische Gewinnung wäre nie in der Lage die große Nachfrage abzudecken. Immerhin ist aber soviel Gold im Umlauf, daß das Recycling schon sehr viel bewirkt und abdecken kann.
Und anfangen muß man irgendwo und im Kleinen. Leisten kann sich nicht jeder den Fairtrade oder Ökofairen Preis der nochmal drüber liegt. Das ist genauso wie: Kauf ich billiges Discounterschnitzel oder leiste ich mir ein Demetersteak...