Goldschmiedeforum
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Goldringe nachträglich härten

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #46
Cyanid zerlegt sich nach einer Zeit, aber Quecksilber reichert sich im Gewebe, z.B. der Speisefische, auf die Flussanwohner häufig angewiesen sind, an.
Sicher gibt es wohl einen Unterschied zwischen wilder, unkontrollierter Schürferei und kontrollierter Raffination unter Rüchgewinnung der Chemikalien, was natürlich bei den Betreibern auch Kosten verursacht.
Das schlimme ist ja bei der wilden Schürferei, dass diejernigen, die den Profit davon schleppen, oft nicht die sind, die unter den Folgen leiden müssen. Fair hin oder her, wenn ich die Kosten für Entsorgung spare, habe ich auch mehr in der Tasche.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #47
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #48
Bei den Goldpreisen kann es denen ja auch nicht allzu schlecht gehen aber es geht ihnen halt noch besser wenn sie ihren Dreck unkontrolliert hinterlassen. :alien:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #49
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #50
Die illegalen halt, weil offiziell erlaubt ist so ein Saustall ja nirgendwo.
Nur kontrolliert wirds halt oft nicht.
Nur gehts den Staaten bei der Legalisierung vermutlich dann auch nur ums Kassieren von Lizenzgebühren und nicht um die Umwelt, ja schade und schlimm.
Ich denke dass im "Fair" Gedanken schon die Umwelt ursprünglich eine Rolle spielen sollte, aber Papier ist ja sowas von geduldig und das Papier der 3. Welt wohl noch ganz besonders
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #51
Sparkle
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Sparkle

 ·  #52
Ich ergänze mal, daß es einen Unterschied gibt:
Fair Trade bedeutet nicht gleichzeitig auch ökologischer Goldabbau. Auch wenn das beim Ökologischen oft beides der Fall ist.
- Fair Trade heißt erstmal, daß für das Gold den Schürfern mehr bezahlt wird als normal. Damit Dinge eingehalten werden wie Arbeitsschutz und sicherungsmaßnahmen, keine Kinderarbeit, faire Löhne, evt. gewerkschaftliche Organisation und/oder Regeln innerhalb einer Kooperative, was mit den Mehreinnahmen gemacht werden soll wie z.B. die Unterstützung von Schulen oder zum Wohle der Dorfgemeinschaft der Arbeiter.
- Beim ökologischen Abbau wird auf den Einsatz von Quecksilber oder Cyaniden verzichtet indem man z.B. in Gewässern mit der Goldwaschmethode siebt. Es gibt solche Kooperativen in Südamerika, Finnland, Alaska (ohne Vollständigkeit, ich bin nicht auf dem aktuellsten Stand was Südamerika konkret angeht). Grob gesagt: Das gewaschene Gold ist roh und recht hoch im Feingehalt (teils über 900/-). Je nach Herkunft, muß es natürlich noch raffiniert werden. Im günstigsten Fall sind nur Silber und Kupfer mit drin aber es kann auch mit Silizium "verunreinigt" sein. Um einen legierfähigen und punzierfähigen Zustand zu erreichen, wird also noch raffiniert, z.B. in der Schweiz.
-Fair Trade heißt also: Aufschlag zum Welthandelspreis dafür obendrauf.
Öko und fair: Nochmal Aufschlag zum Fairpreis für die ökologische Gewinnung. Also nochmal teuer als "nur" fairtrade Gold. Zudem geringere Mengen weil aufwendiger und teils auch saisonal begrenzt weil nur im Sommer geschürft werden kann.
Das als grober und allgemeiner Überblick zum Thema.
Mittlerweile wird aber in Deutschland sowieso der Großteil des verarbeiteten Goldes recycelt (Menge müsste ich selber erstmal recherchieren aber das dürfte auch schon über 80% sein, grob geschätzt) und ist damit auch schon eine nachhaltige Quelle wegen der geschlossenen Recyclingkreisläufe der technisch gut ausgestatteten Scheideanstalten.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #53
Ist es denn Fair, Leuten, die trotzdem die Umwelt versauen dürfen auch noch Geld hinterher zu werfen? Ich denke nicht.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #54
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ist es denn Fair, Leuten, die trotzdem die Umwelt versauen dürfen auch noch Geld hinterher zu werfen? Ich denke nicht.

Nun, der "normale" Goldpreis ist wie bei den meisten anderen Rohstoffen auch, nicht realistisch -gemessen an den begleitenden, negativen Umständen und Kosten die sozialisiert werden. Bisher war das eben so. Schon immer.
Beim Kohlestom sind Renaturierungen auch nicht eingepreist für den Endverbraucher. Beim Atomstrom auch nicht die Tonnen an strahlendem Abfall und die Rückbaukosten der Kraftwerke.
Beim Gold halt auch nicht.
Fair ist ein erstrebenswerter Teilabschnitt in der Kette. Wenn Du eine fair gehandelte Banane kaufst, heißt das ja nicht, daß auf der Plantage auch keine Pestizide versprüht werden. Es bedeutet aber, daß Arbeiter zugang z.B. zu sauberem Wasser, Schulbildung etc. bekommen was vorher nicht drin war weil nicht genug gezahlt wurde.
Immer vorausgesetzt natürlich: Es wird ehrlich gemeint und auch so umgesetzt!
Die traurige Realität ist ja so: Ohne den fairen Handel wird die Umwelt UND die Gesundheit der Arbeiter versaut. Der Lohn reicht nur zum Überleben aber nichtmal für die Schulbildung der Kinder. Keine Rücklagen fürs Dorf, Alter oder für besseres Werkzeug, geschweige denn gewerkschaftliche Organisation. Die Palette lässt sich noch verlängern.

Der faire Handel verhindert zwar (vorläufig) nicht den Einsatz giftiger Chemie. Aber der Umgang damit wird bestenfalls dadurch sicherer und das Geld kommt dem Arbeitsschutz zugute. Investitionen die vorher unmöglich waren, werden möglich.
Klar ist es ein Unterschied, ob man jetzt Kleinbergbauer oder große Minen meint.

Reni, Du hast ja recht. Es ist aber nicht so, daß die Fairtrade angeschlossenen Arbeiter Geld hinterhergeworfen bekommen. Das Gold und Silber ist von vorneherein zu billig. Genauso Kaffee, Obst, Edelsteine, Öl, alle Metalle für Smartfons, etc.: die wirklichen Kosten sind nicht berechnet. Der Verbraucher will billig, er kriegt billig..... Ich sag ja nicht, Gold sei billig. Es ist teuer, klar. Aber dieser Preis deckt eben nicht das Notwendige ab. Wie überall eigentlich.
Die ökologische Gewinnung wäre nie in der Lage die große Nachfrage abzudecken. Immerhin ist aber soviel Gold im Umlauf, daß das Recycling schon sehr viel bewirkt und abdecken kann.
Und anfangen muß man irgendwo und im Kleinen. Leisten kann sich nicht jeder den Fairtrade oder Ökofairen Preis der nochmal drüber liegt. Das ist genauso wie: Kauf ich billiges Discounterschnitzel oder leiste ich mir ein Demetersteak...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #55
Im Falle des Falles wäre schon mal wichtig, dass der Ankauf von den Kleinminern nicht über Monopole, die sich durch mafiöse Strukturen an der Macht halten indem sie Konkurrenten ausschalten, erfolgt, sondern der gezahlte Preis durch marktübliche Konkurrenz bestimmt wird. Was mich entsetzt ist das System, dass ein Aufkäufer den (lächerlich niedrigen) Ankaufspreis bestimmt und der ganze Gewinn praktisch bei ihm landet.

Da braucht man keinen Fairtrade, da braucht man Verbrechensbekämpfung.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #56
Klar, da hast Du vollkommen recht.
Nachtrag: Die ganze Zertifiziererei ist natürlich eine teure Angelegenheit und die muß auch kontrolliert werden. Nicht jeder hat die Möglichkeit dazu oder den Willen. Gibt ja Biobauern, die trotzdem ökologisch wirtschaften aber die haben kein offizielles Siegel. Beim Schmuck ist das auch manchmal so.
Aber wenn jemand (Schürfer) dort registriert ist und unter der Prämisse Fairtrade arbeitet, ist wildes Schürfen und rumsauen durch denjenigen eigentlich ausgeschlossen (sofern er nicht kriminell oder unehrlich ist).
Wer rumsaut, ist meist nicht organisiert in der hier gemeinten positiven Form. (Von Gesellschaften, die das Zeug in die Wälder ablassen und von überlaufenden Becken will ich jetzt mal nicht reden). Wie immer, ist das eine individuelle Entscheidung von Verantwortung auf Seiten der Verbraucher als auch der Bergleute/Schürfer/Minen etc... Nachfrage erzeugt Angebot und umgekehrt erzeugt Angebot hoffentlich auch die Nachfrage. Und wenn immer mehr dabei mitmachen, gibts zwar auch schwarze Schafe weiterhin aber es gibt dann auch einen wachsenden Druck für die Produzenten. Fragen, Beobachtung und Erwartungshaltung.
Dauert halt alles seine Zeit.
Es sind ja Kooperativen, die sich bilden und dort vermute ich ja schon auch eine gewisse soziale Kontrolle.
Diese Kooperativen verkaufen das Gold dann an andere Ankäufer.
Da passiert viel! Es gibt in Hamburg Goldschmiede, die sich engagieren und selbst dorthinfahren und unglaublich viel leisten um eine direkte Kette aufzubauen. Ich fnde das bewundernswert! Weil das kostet viel Geld, Zeit und Mühe. Eigentlich ist es idealistisch aber ich finde das großartig!
Sparkle
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Sparkle

 ·  #57
Zitat geschrieben von Silberfrau

Was mich entsetzt ist das System, dass ein Aufkäufer den (lächerlich niedrigen) Ankaufspreis bestimmt und der ganze Gewinn praktisch bei ihm landet.

Da braucht man keinen Fairtrade, da braucht man Verbrechensbekämpfung.


Ha! Sicher, das ist krank. Aber mal realistisch: Das ist Marktwirtschaft. Bekloppt. Hat sich überall auf den Kopf gestellt. Kaum ein Produzent bestimmt den Preis selbst (außer unsereiner noch halbwegs frei). Aldi und Co. bestimmen den Preis für ein Kilo Orangen und der Produzent muß zusehen, ob er das mitmacht oder woanders einen Großhändler findet der mehr zahlt aber das sieht meist nicht gut für ihn aus. Da wird eine Menge Schindluder getrieben!

Jetzt sind wir aber ganz schön ab vom Ausgangsthema aber spannend ist das ja.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #58
edit. bezieht sich auf den Post davor.
Und vor allem macht es sich auch toll in deren Portfolio und Urlaub war auch mal wieder drin. Jeder wie er meint.
Glaub mir, die sind in Wirklichkeit bei der Ankaufsmafia nicht gerne gesehen, ich würde mich da nicht "ernsthaft" mit anlegen wollen. Da kann ein einzelner in Echt nicht viel ausrichten, ich denke die Miner sind in so einem Fall auch zu eingeschüchtert, um mit dem zusammen zu arbeiten.

Klar in manchen Weltgegenden geht das vielleicht, in anderen eher nicht.

Apropos Zertifizierung, hast du den TV Bericht über das Fischereisiegel MSC gesehen? Wenn es noch was gebraucht hätte, mich vom geduldigen Papier zu überzeugen...
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #59
Das eine ist Marktwirtschaft, das andere Verbrechen.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #60
Zitat geschrieben von Silberfrau

edit. bezieht sich auf den Post davor.
......
Apropos Zertifizierung, hast du den TV Bericht über das Fischereisiegel MSC gesehen? Wenn es noch was gebraucht hätte, mich vom geduldigen Papier zu überzeugen...


Ja, ich hab die Reihenfolge geblickt.
Und ja, TV über MSC hab ich gesehen (das Thema interessiert mich ja eh alles). Gewundert hat es mich nicht wirklich wenn man sieht, wieviel davon im Supermarkt liegt und wie günstig. Die Fangmethode steht ja oft auf der Packung und wenn da Schleppnetz steht, weiß man was vom Siegel zu halten ist. Das passt nicht zusammen!
Massenproduktion ist nicht wirklich kompatibel mit Fair und Öko. Ich bin auch skeptisch beim Siegel für Holz.
Man muß halt genau gucken und sich informieren und den gesunden Menschenverstand einschalten.
Traurig ist, wenn bei solchen Siegeln ein Vertrauen verspielt wird, das kaum und nur schwer wiederzugewinnen ist.
Sicherheit gibt es nie 100%ig.
Gut finde ich die Richtung allemal. Es braucht halt nichtkorrumpierbare Leute die das machen und ernsthaft machen. Die finde ich unterstützenswert.
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