Modeschmuck einkaufen

Bijoutex in München kann ich empfehlen
als eine gute Messe für den gesuchten Schmuck.
Frankfurter Messe (Tendence + Ambiente) hat sehr
nachgelassen. Inhorgenta im Februar auch sehr gut,
aber vielleicht zu hochwertig? Wenn nicht einfach mal per
email die Aussteller der o.g. Messen in der entsprechenden
Schmuckkategorie auf ihrer homepage anschauen, ob es
in Frage kommt und per email anschreiben?

Nicht vergessen, zu diesen Messen sind nur Fachbesucher zugelassen. Daher Gewerbeschein nicht vergessen bei der Registrierung.

Hol dir den Gewerbeschein rechtzeitig und nicht erst dann, wenn du die Ladentür aufschließt. Ich weiß nur, daß beispielsweise eine Dame, die auf die Inhorgenta wollte, um ein paar Uhrenfirmen anzusprechen, deren Uhren sie in ihrem künftigen Laden verkaufen wollte, mangels Gewerbeschein keinen Eintritt bekommen hat.

Hast Du die Räume schon angemietet (wie groß sind diese, was war dort vorher) und wie hoch ist der monatliche Mietpreis/Kaution und welche Ausbildung hast Du in der Schmuckbranche?

Warum willst Du im Januar in Spanien eröffnen? Rentner kaufen äußerst selten Modeschmuck.

Wenn Du eine kaufmännische und Einzelhandelsbasis hast, ist das schon das wichtigste. Dann kannst Du Dich dem Bereich Modeschmuck auch durch trial and error nähern. Schließlich gibt es da keine solch strengen Vorschriften wie bei Echtschmuck.

Einzig auf die Hautverträglichkeit muss Du achten, aber das kennst Du ja schon etwas von Dessous.

Hallo nochmals,
wenn Du 2 Geschäfte erfolgreich aufgebaut hast warum willst Du dann jetzt in fremdes Terrain?

Stell Dir das nicht so einfach vor.

Günstigstes Einkaufsland ist Asien. China gehört für mich zu Asien dazu.
Mindestmengen und teils auch Vorauskasse sind allerdings zu berücksichtigen. Im Erstbestellfall gibt es meist Muster zugesandt.
Diese Hersteller sind meist nicht auf deutschen Messen vertreten.
In diesem Fall empfehle ich Viczenza und/oder Basel und/oder Direktversuche bei den Alibaba-Mitgliedern etc..

Grundstätzlich sollte man sich überlegen, ob man beim Hersteller direkt kaufen möchte und/oder beim Großhändler. Dementsprechend verschieden sind die Tipps.

Grundsätzlich gilt aber auch: die Qualität ist dem Wert entsprechend.

Modeschmuck und Modeschmuck ist zudem zweierlei. Es gibt gehobenen Modeschmuck, Labels und einfachen Modeschmuck (Billigschmuck). Um bei einem Verkauf zwischen 60 und 120 € bleiben zu können, ist die Kalkulation wichtig. Begnügt man sich mit kleiner Kalkulation beim Großhandel, kommen durchaus auch Labels preislich in Frage. No-name-Schmuck muß durch Qualität und Aussehen glänzen, damit man diesen verkaufen kann und er sich nicht irgendwann als Ladenhüter oder Reklamationsfan herausstellt. Beim Herstellerkauf sollte die Kalkulation höher angesetzt werden, da u.a. damit zu rechnen ist, daß Ausschußware dabei ist und/oder Fehleinkäufe, bei denen sich dann nicht die Rücksendung lohnt. Hersteller in Asien, die auf Kommissionsbasis liefern, sind schwer zu finden, wenn man nicht aus der Branche kommt. Ob sich ein Brancheninsider darauf einläßt, seine Bezugsquellen preiszugeben (um sich evtl. Konkurrenz heranzuziehen), ist fraglich.

Kommissionsbasis in Asien heißt nicht, kaufen, verkaufen und den Rest zurückschicken, sondern: bestellen, sich alles ansehen, vermerken, was einem gefällt, alles zurückschicken und warten bis die als okay vermerkte Ware wieder ankommt. So zumindest meine Erfahrung mit Kommissionsware aus Asien. Von 10 Lieferanten machen das nur 1-2 und das auch nur, wenn entsprechende Referenzen vorgelegt werden.

Wissen eignet man sich an, indem man sich in die Branche begibt (Foren, Kurse, Seminare, Ausbildungen) und dann besondere Vorschriften einhält, die weltweit im Schmuckbereich gültig sind. Hier gibt es auch entsprechende Deklarationsvorschriften wie die blauen CIBJO-Bücher.

Das Schmuckgeschäft würde ich nicht mit anderen Branchen vergleichbar ansetzen, aber das ist wohl Ansichtsache eines jeden Einzelnen. Hier übersteht nur der, welcher über entsprechend finanzielle Rücklagen verfügt und/oder wirklich ein up-to-date Sortiment hat. Viele Händler tun sich damit aber schwer, weil sie in Mengen einkaufen müssen, Geld darin binden und dann für Neuware nicht immer flüssig sind. Zudem kommen die Serviceleistungen. Hat man ein Einzelhandelsgeschäft, wollen die Kunden auch ihre Reklamationen bearbeitet haben und man sollte ggf. Reparaturen ausführen können. Die Alternative ist, man kauft so günstig ein und kalkuliert so hoch, daß man den Schmuck einfach am Lager austauscht und das defekte Teil zum Altmetall gibt. Bei Edelmetall wird das schwierig, bei Silber kommt wenigstens noch etwas raus, bei Gold sähe es deutlich besser aus.

Nur Ketten und Colliers anzubieten finde ich zuwenig, irgendwann möchte auch eine Kundin ein passendes Armband, passenden Ohrschmuck und/oder einen passenden Anhänger und oder sogar Ringe. Bei Ringe wird dann entweder das Lager groß durch die verschiedenen Ringgrößen und/oder die Lieferzeiten müssen eingeplant werden, was dann meist Urlauber davon abhält, in diesem Geschäft zu kaufen. Auch bei Armbändern müssen verschiedene Langgrößen eingeplant werden. Daher ist zwar die Idee nur Ketten und Colliers einfach gedacht, aber wie sich das dann vermarkten läßt, vermutlich wiederum eine andere Sache.

Auch in Spanien haben manche Schmuckbegeisterten eine Ahnung. Als Laie einen Verkauf zu starten, ist wagemutig, man muß die entsprechenden richtigen Antworten parat haben. Gerade wenn ein eventueller asiatische Geschäftspartner nicht richtig deklariert, muß man genug Ahnung haben, diesen Fauxpas auszugleichen.


Bin gespannt, wie das Projekt anläuft.
Wäre interessant, wenn Du uns auf dem Laufenden halten würdest.

Bis dahin alles Gute und viel Erfolg.