Goldschmiedeforum
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Ring aus reinem Rhodium

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #76
Kein Einzelhändler kann mit 20% als Durchgangsposten existieren. Selbst der Großhandel braucht höhere Margen. Aber ich will jetzt keine Diskussion über Handelsspannen beginnen, über die scheinbar genauso falsche Vorstellungen herrschen wie über die Herstellungskosten.
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #77
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, sagte meine Großmutter immer, die Großphilosophin der Familie.
Vielleicht kann man ja das Objekt der Begierde gleich passend gießen lassen, Baird & Co. in England bieten doch neben Rhodiumbarren auch alle möglichen kundenspezifischen Arbeiten an. Klick mich, ich bin ein Link.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #78
Imari
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Imari

 ·  #79
@Marion, was sagst du da? Schmuck muss wehtun? Konnte ich mir bislang - und nicht ohne so eine gewisse eine kleine Schadenfreude - nur bei Royalitäten vorstellen, die immer wieder mal kiloschwere Kronen und Diademe
auf dem Haupt balancieren müssen. Natürlich nicht ohne vorherige Betäubung mit Gin&Co. Dein Ding von Ring macht mir komisches Kopfkino :-) Und was ist das für ein Stein? Ein Zirkon?

@Heinrich, die Klientel der "normalen Angestellten", die in Preiskategorien wie "halber Golf" denkt, wird dir in ein paar Jahren den Laden stürmen, wenn der Preis für Rhodium ins Bodenlose gefallen ist und du Serienfertigung für einen
"viertel Golf" anbieten kannst. Mach dir also keine Sorgen :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #80
Zitat geschrieben von Imari

....
@Heinrich, die Klientel der "normalen Angestellten", die in Preiskategorien wie "halber Golf" denkt, wird dir in ein paar Jahren den Laden stürmen, wenn der Preis für Rhodium ins Bodenlose gefallen ist und du Serienfertigung für einen
"viertel Golf" anbieten kannst. Mach dir also keine Sorgen :-)

Wenn diese Firma in Amerika schon einen Preisaufschlag zwischen gleich großen Ringen von rechteckigem Querschnitt zu gewölbtem Querschnitt von 5000 Dollar verlangt, vermute ich, dass die Bearbeitungskosten sehr hoch sind. Dann wird bei niedrigem Materialpreis so ein Ring trotzdem sehr teuer bleiben. Und damit nur für ein verschwindend kleines Publikum in das Budget passen werden. Zudem, wer will schon einen exorbitant hohen Preis für einen Ring aus dann billig gewordenen Material zahlen. Das wird nix.
Imari
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Imari

 ·  #81
Na ja, es gibt ja auch Leute, die sich aufwändige Stücke in billigem Edelstahl fertigen lassen. Ich wäre da nicht so pessimistisch.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #82
Zitat geschrieben von Guestuser

Die Antwort "Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!"

Goldschmiede oder Schmuckhersteller sind wie alle anderen Hersteller von Produkten Unternehmer. Als solcher sollte man wirtschaftlich arbeiten, damit die Firma eine Chance hat, länger am Markt zu bestehen. Ich denke, da sind wir uns einig, oder?

Das von Dir gewünschte Produkt (Bandring aus dem Element Rhodium) ist in mancher Hinsicht - hier im direkten Vergleich zu den sonst üblichen Schmucklegierungen - nicht wirtschaftlich für den normalen Hersteller von Schmuckwaren. Die Gründe wurden in diesem thread (hoher technischer Aufwand, Materialverlust, geringe Aussicht auf Kundenakzeptanz usw.) bereits erläutert.

Zitat geschrieben von Guestuser
... will ich nicht akzeptieren! ...

"Trumpen" nutzt hier wenig, einfach zur Kenntnis nehmen, reicht.

Zitat geschrieben von Guestuser
... (und halte sie auch für unqualifiziert, zumal jegliche Begründung fehlt.)

Als Laie fehlt Dir hier schlicht und ergreifend das nötige Fachwissen. Um das zu erhalten, könnte die Ausbildung zum Goldschmied (3,5 Jahre) helfen. Ich versichere Dir, dass die Aussage von Ulli in hohem Maße qualifiziert ist.

Zitat geschrieben von Guestuser
... Aber ein ganz simpler Bandring - maximal noch einen Stein eingesetzt - warum bitte sollte das denn nicht gehen? ...

Das ist relativ einfach zu verstehen - die Bruchdehnung bei Rhodium liegt bei 9 Prozent. Zum Vergleich Gold: ca. 125 Prozent.

Ausgangslänge bei einem Teststab aus Rhodium: 100 mm
Ausgangslänge bei einem Teststab aus Gold: 100 mm
Der Teststab aus Rhodium wird nach 109 mm im Zugversuch brechen/reißen - der Teststab aus Gold erst bei 225 mm.

Was bedeutet das in der Praxis? Eine spätere Ringweitenändung (z. B. vier Nummer größer/kleiner) ist nicht möglich - endet mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Bruch der Schiene.
Edelsteinfassen - hier wird Metall über den Rand des Steins geschmiedet - geht nicht. Der Fassrand wird an jenen Stellen, die stärker beansprucht werden, schlicht und ergreifend "wegbröseln".

Ich behaupte an dieser Stelle nicht, dass die Herstellung gänzlich unmöglich ist. Für den "normalen" Schmuckhersteller ist sie jedoch komplett uninteressant, da es - wie man sieht - schlicht und ergreifend an finanziell potenten Kunden mangelt.
Tilo
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Tilo

 ·  #83
der Link zu dem Forum, wo schon mehrere Erfahrungsberichte von rhodiumverarbeitenden experimentiefreudigen Goldschmieden(?) zu lesen waren, ist ja echt hochinteressant (insbesondere z.B. der Hinweis, dass das handelsübliche Rhodiumpulver zur Zerstörung von Induktionsöfen führen kann)
und deshalb wundert mich
Zitat geschrieben von Guestuser

so in etwa stell ich mir das vor. 99,9% Rhodium, genaue Maße eingeben und fertig.
Das Problem war nur, dass ich damals keine Antwort und kein Angebot erhielt,

im Gegensatz zu dir nicht
das Eingabeformular dient(e) möglicherweise nur dazu, ein Interesse des Marktes zu testen, um dann zu entscheiden, ob bei viel nachfrage trotz des logischerweise horrenden Preises die überwältigenden hindernisse mit viel Entwicklungspower vielleicht doch gemeistert werden könnten
und letzteres ist wohl nicht passiert
Tilo
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Tilo

 ·  #84
Heinrich: du bringst jetzt Rhodium und Iridium durcheinander
laut ame gibts einen gewaltigen Bedarf/Nachfrage nach Rhodiumschmuck (also wenn der Schmuck auf dem Preisniveau von Platinschmuck wäre, was natürlich nicht stimmt, weil dann immer noch hoher Preis auf ungeeignete Materialeigenschaften trifft, denn Optik ist nicht alles)

ich habe nur anhand der verfügbaren Iridiumringe (wohl vergeblich) zu versuchen erklärt, dass man bei solchen Sachen trotz superteurer Rohstoffe noch Faktor x (und nicht Faktor 1,X) dazurechnen muss

die Verarbeitung von Rhodium scheint noch schlimmer zu sein und deshalb gibts eben keinen Schmcuk
dass es Rhodiumbarren von genau einem Hersteller gibt, beweist gar nichts, denn die können ja gesintert sein wie das Blech, für das Ulrich damals teures Lehrgeld bezahlt hat, und müssen nichts aushalten im täglichen gebrauch
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #85
Zitat geschrieben von Imari

@Marion, was sagst du da? Schmuck muss wehtun? Konnte ich mir bislang - und nicht ohne so eine gewisse eine kleine Schadenfreude - nur bei Royalitäten vorstellen, die immer wieder mal kiloschwere Kronen und Diademe
auf dem Haupt balancieren müssen. Natürlich nicht ohne vorherige Betäubung mit Gin&Co.
Keine Sorge, das Ding trage ich locker mit nur einem
Capuccino im Kopp;-)


Dein Ding von Ring macht mir komisches Kopfkino :-) Und was ist das für ein Stein? Ein Zirkon?
Ich könnt ja jetzt mein Image polieren und sagen, es wär
ein Dreikaräter/ FL / D.
Aber ich fürchte Heinrich/Tilo legt dann wieder mein Foto
unter sein Mikroskop und der Schwindel flöge auf. :P
Also, Zirkonia.

Tilo
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Tilo

 ·  #86
bei der dicken polierten Rondiste und den sichtbaren beeinträchtigungen durch minimale "Schmodderschichten" reichte mir schon das Bild im Thread

aus Rhodium oder Iridium wäre der Ring natürlich viel cooler ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #87
ame
 
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ame

 ·  #88
"Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!" war auf S.1 ohne Begründung, weshalb man -wie auch in der Nachfrage "Ist der Draht zu brüchig?"- davon ausgeht, dass es am Material liegt.
Dem ist wohl mitnichten so!

Ganz im Gegenteil bin ich zwischenzeitlich sogar überzeugt davon, dass Rhodium geeignet wäre, wozu mich auch Deine für mich sehr interessanten Erklärungen bzgl. Bruchdehnung sogar noch ermutigt haben, Mario.

https://books.google.de/books?…AF6BAgrEAM

Bruchdehnung Gold 50%, Platin 41%, Iridium 6%, Rhodium 9%.

(ob nun bei Gold 50% oder 125% ist dabei völlig egal, jedenfalls sehr hoch)
Was hier aber interessant ist, ist doch die Tatsache, dass Iridiumringe -wie ich gesehen habe- angeboten werden, OBWOHL sie eine weitaus geringere Bruchdehnung ausweisen.

Die Bruchanfälligkeit in der Verarbeitung kann daher genauso wenig ein Argument sein wie dass "Eine spätere Ringweitenändung (z. B. vier Nummer größer/kleiner) ist nicht möglich" ist.
Denn wäre das ein totschlagendes Argument, dürfte es ebenfalls keine Iridium-Ringe auf dem Markt geben. Aber es gibt sie (auch wenn Erweitern nicht geht, sondern dann ein neuer größerer Ring gekauft werden muss).

"nicht wirtschaftlich für den normalen Hersteller" scheint mir daher das einzige Argument, das tatsächlich dahintersteckt (und auch plausibel klingt - aber eben für den "normalen Hersteller".
Wer das gebacken bekommt, hat erst mal keine Konkurrenz und das kann sehr wohl auch ein unternehmerischer Ansporn mit guten Gewinnaussichten sein; da gibt es unzählige Beispiele).

Für alles gibt es irgendwelche "...-schmieden", nur eben für Rhodium (noch) nicht. Vielleicht kommt sie irgendwann.

Nichts für ungut, Mario und danke für Deine Antworten und den Hinweis auf die Bruchdehnung - war sehr interessant.
-----------------
@Tilo:
"die Verarbeitung von Rhodium scheint noch schlimmer zu sein".

"scheint" liegt jetzt aber im Reich von Vermutungen und unter "Verarbeitung" lässt sich vieles verstehen wie bspw. spanende Bearbeitung oder aber Biegen. Für einen einfachen Spannring bspw. scheint Iridium den Zahlen nach sogar noch ungeeigneter zu sein, wenn ich die Zahlen der Bruchanfälligkeit richtig deute.
Da bitte ich Euch schon ehrlich zu bleiben: Ich bin zwar blutiger Laie, aber praktische Erfahrung mit beiden Metallen scheint hier auch niemand zu haben - und in einem Goldschmiedekurs (3,5 Jahre) lässt man Lehrlinge wohl nicht an solche Werkstücke ran. Oder hat mit den Metallen schon mal jemand konkret gearbeitet?
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #89
Zitat geschrieben von Guestuser
Oder hat mit den Metallen schon mal jemand konkret gearbeitet?

Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten so wie ich täglich mit diesen Edelmetallen (in der ein oder anderen Form). Darum wissen wir, was damit geht und was nicht geht.
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deiner Suche. Ich bin hier wieder raus, da ich auf diesem Niveau nicht diskutieren mag.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #90
"Viele Kolleginnen und Kollegen" mit Iridium und Rhodium als Werkstück?
Jetzt wird es für mich sehr unglaubwürdig. Glaube kaum, dass sich schon mehr als eine Handvoll im ganzen Land an einem Rhodiumbarren versucht haben..
und damit ich meinte weder "ansehen", noch "galvanisieren" und auch kein rhodiniertes Ringlein.
Aber dann lasse ich so eine Aussage im Raum stehen und dann bin ich raus.
(vielen Dank trotzdem an alle)
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