"Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!" war auf S.1 ohne Begründung, weshalb man -wie auch in der Nachfrage "Ist der Draht zu brüchig?"- davon ausgeht, dass es am Material liegt.
Dem ist wohl mitnichten so!
Ganz im Gegenteil bin ich zwischenzeitlich sogar überzeugt davon, dass Rhodium geeignet wäre, wozu mich auch Deine für mich sehr interessanten Erklärungen bzgl. Bruchdehnung sogar noch ermutigt haben, Mario.
https://books.google.de/books?…AF6BAgrEAM
Bruchdehnung Gold 50%, Platin 41%, Iridium 6%, Rhodium 9%.
(ob nun bei Gold 50% oder 125% ist dabei völlig egal, jedenfalls sehr hoch)
Was hier aber interessant ist, ist doch die Tatsache, dass Iridiumringe -wie ich gesehen habe- angeboten werden, OBWOHL sie eine weitaus geringere Bruchdehnung ausweisen.
Die Bruchanfälligkeit in der Verarbeitung kann daher genauso wenig ein Argument sein wie dass "Eine spätere Ringweitenändung (z. B. vier Nummer größer/kleiner) ist nicht möglich" ist.
Denn wäre das ein totschlagendes Argument, dürfte es ebenfalls keine Iridium-Ringe auf dem Markt geben. Aber es gibt sie (auch wenn Erweitern nicht geht, sondern dann ein neuer größerer Ring gekauft werden muss).
"nicht wirtschaftlich für den normalen Hersteller" scheint mir daher das einzige Argument, das tatsächlich dahintersteckt (und auch plausibel klingt - aber eben für den "normalen Hersteller".
Wer das gebacken bekommt, hat erst mal keine Konkurrenz und das kann sehr wohl auch ein unternehmerischer Ansporn mit guten Gewinnaussichten sein; da gibt es unzählige Beispiele).
Für alles gibt es irgendwelche "...-schmieden", nur eben für Rhodium (noch) nicht. Vielleicht kommt sie irgendwann.
Nichts für ungut, Mario und danke für Deine Antworten und den Hinweis auf die Bruchdehnung - war sehr interessant.
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@Tilo:
"die Verarbeitung von Rhodium scheint noch schlimmer zu sein".
"scheint" liegt jetzt aber im Reich von Vermutungen und unter "Verarbeitung" lässt sich vieles verstehen wie bspw. spanende Bearbeitung oder aber Biegen. Für einen einfachen Spannring bspw. scheint Iridium den Zahlen nach sogar noch ungeeigneter zu sein, wenn ich die Zahlen der Bruchanfälligkeit richtig deute.
Da bitte ich Euch schon ehrlich zu bleiben: Ich bin zwar blutiger Laie, aber praktische Erfahrung mit beiden Metallen scheint hier auch niemand zu haben - und in einem Goldschmiedekurs (3,5 Jahre) lässt man Lehrlinge wohl nicht an solche Werkstücke ran. Oder hat mit den Metallen schon mal jemand konkret gearbeitet?