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Brosche Verkaufen ,Seriös

 
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Silberfan
 
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Silberfan

 ·  #16
Zitat geschrieben von tatze-1

Die Sache hier ist, daß der Threadersteller die Brosche nicht dem Altmetallankauf überlassen will. Dieser gäbe tatsächlich nur den Materialwert und evtl. ein bißchen was für die größeren Steine.

Hier wird ein Secondhand-Preis erwartet. Der liegt normal deutlich über dem Altmetallwert. Normal wird dafür eine Begutachtung und Bewertung gemacht und dann einen Preis angeboten. Der kann je nach Zustand zwischen 40 und 60 % vom Neuwert liegen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wir haben hier in der Gegenstandsbeschreibung eine Beurteilung, die offenbar von einem vereidigten Sachverständigten gemacht wurde, sprich, die eigentlich vor dem Gericht standhalten sollte. Eigentlich hätte der sich solche Bemerkungen wie dem Juwelierpreis bzw. den angeblichen Neuanfertigungspreis sparen können. Macht nur sinnlos gierig.

Fraglich hier ist, ob der Sachverständige einen Secondhand-Preis oder den Wiederbeschaffungswert bewertet hat.


Das ist korrekt das ich das Stück nicht einem Popeligen Edlelmetall Ankäuifer Überlassen will. Dafür ist es zu fein verarbeitet ,steckt zu viel Handwerksarbeit drin und so ein Stück kriegt man nicht an jeder Ecke in Massen gefertigt angeboten. Wenn ich mir den heutigen Schmuck ansehe wie Schlicht ohne große arbeit ,viel Poliert wenig verziert für Preise übern Tisch gehen sehe wo einem der Glaube verlässt ,dann ist diese Preisangaben nicht mal annähernd dem gleich was mein Stück Wert sein soll. Ebenso kommt der Zeitwert dazu und wer von den Lebenden Goldschmieden heute kann Behaupten ein Stück zu Besitzen das er selbst 1930/1940 gefertigt hat ? KEINER !
die meisten die das könnten liegen unter der Erde und Zählen Radieschen oder sind in Rente , besetzten diverse Sitze in Seniorenheime und können sich oft noch nicht mal an Ihre Arbeiten damals erinnern.
Wenn jemand anno 1935 mit 19 so eine Arbeit gefetigt hat er wäre heute mindestens 101 Jahre alt. so alte Menschen da werden von 100.000 gerade weniger als 3 das alter erreichen. Berücksichtigt man heute noch die damaligen Verhältnisse und Gesundheit dann kann man sich auch unter Berüchsichtigung des Berufsstandes und der damaligen Anzahl der Menschen die diesen Beruf seinerzeit in der Region gelernt haben ausrechnen wie viele Aktuell überhaupt noch leben. Die Chancen verringern sich noch weiter wenn man noch Berücksichtigt wie viele sich davon noch untereinander kennen !
Ich kann ja Verstehen das man Geld verdienen will ,das kann man auch problemlos machen nur dann sollte man dies auch sich direkt mal ansehen anstelle irgendwelche Behauptungen zu verfassen und gleich zurücktreten mit der Meinung man liege falsch ,ohne auch nur das Stück Persönlich gesehen zu haben um sich ein Urteil selbst zu bilden !
Tilo
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Tilo

 ·  #17
es ist dein Wert, der dabei vernichtet wird, weil die Steine und das Material am Ende weniger wert sind. das ist dir unbenommen
ich finde die Brosche schön, kenne aber persönlich im Bekannten-und Kundenkreis niemanden, der sie tragen wollte
und erst recht niemanden, der sie dafür erst für mehrere tausend Euro kaufen würde

die konkrete Frage, was für eine Art Wert im Gutachten genannt wurde, hast du leider nicht beantwortet
Tilo
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Tilo

 ·  #18
PS: was spricht eigentlich gegen eine Saalauktion?
des Publikum macht den Preis, kein mehr oder weniger seriöser Ankäufer

traurig ist es für den ehemaligen Besitzer des Koffers, der versäumt hat, einen Zettel mit seiner Adresse in den Koffer zu legen
mache ich immer bei Flugreisen, denn Koffertags können abfallen/abgerissen werden
tatze-1
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tatze-1

 ·  #19
Zitat geschrieben von Silberfan
Das ist korrekt das ich das Stück nicht einem Popeligen Edlelmetall Ankäuifer Überlassen will. Dafür ist es zu fein verarbeitet ,steckt zu viel Handwerksarbeit drin und so ein Stück kriegt man nicht an jeder Ecke in Massen gefertigt angeboten.

Von daher würde ich an Deiner Stelle, wenn Du die Brosche nicht verkauft kriegst, die Brosche behalten und tragen, anstatt sie zu zerlegen.

Zitat
Wenn ich mir den heutigen Schmuck ansehe wie Schlicht ohne große arbeit ,viel Poliert wenig verziert für Preise übern Tisch gehen sehe wo einem der Glaube verlässt ,dann ist diese Preisangaben nicht mal annähernd dem gleich was mein Stück Wert sein soll.

Die Geschmäcker der Zeit verändern sich eben. Früher hat ein Goldschmied noch ausreichend Zeit bekommen, solche Designs zu fertigen. Heute darf der Schmuck nichts kosten und der Kunde hat keine Geduld mehr, auf ein Schmuckstück eine adäquate Zeit zu warten. Von daher bleibt eine Art huihui, die halt nun mal schlicht und schnörkellos daherkommt.

Zitat
Ebenso kommt der Zeitwert dazu und wer von den Lebenden Goldschmieden heute kann Behaupten ein Stück zu Besitzen das er selbst 1930/1940 gefertigt hat ? KEINER !

Mal abgesehen davon, daß wir hier alle um diese Zeit noch gar nicht in der Planung waren. Der Zeitwert fließt normalerweise nicht in die Bewertung eines Schmuckstücks ein. Ich habe allerdings noch eine Brosche in der Auslage, die der Vater eines Kollegen gefertigt hat. Der Kollegenvater wäre inzwischen an die 90, wenn er noch unter den Lebenden wäre. Ich häng mal ein Bildchen hier an.

Zitat
Ich kann ja Verstehen das man Geld verdienen will ,das kann man auch problemlos machen nur dann sollte man dies auch sich direkt mal ansehen anstelle irgendwelche Behauptungen zu verfassen und gleich zurücktreten mit der Meinung man liege falsch ,ohne auch nur das Stück Persönlich gesehen zu haben um sich ein Urteil selbst zu bilden !

Auch wenn es dir jetzt nicht so behagt, aber ich muß sagen, Heinrich ist sehr erfahren in Sachen Antikschmuck erkennen und bewerten. Das würde ich mir selber nicht zutrauen, da ich nicht diese Erfahrung besitze.
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
Und, Tatze, wie lange liegt das gute Stück schon?
Wert ist immer der, den einer bereit ist zu bezahlen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
Zitat geschrieben von Silberfrau

Und, Tatze, wie lange liegt das gute Stück schon?
Wert ist immer der, den einer bereit ist zu bezahlen.

liegt schon ein paar Jahre, hatte schon ein paar Interessenten, aber keiner wollte sie bis jetzt mitnehmen. Irgendwann kommt schon jemand vorbei. Frißt ja kein Brot. Aber viel zu schade zum einschmelzen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Ein Bild konnte sich hier jeder von der Brosche machen, der die Fotos gesehen hat. Die Fotos sind detailreich und aussagekräftig. Und wenn man solche Broschen schon öfters gesehen und in der Hand hatte kann man Details wieder erkennen die Rückschlüsse auf den Stil, die Herstellungsweise und die Zeit erlauben.

Um 1880 entstand dieser Stil, der nach dem englischen König Edward benannt wurde. Die Form sollte an feine Brüsseler Spitzendeckchen erinnern. Damals wurden Altschliffdiamanten und Diamantrosen verwendet, die in Silber gefasst wurden das mit Gold auf der Unterseite aus Stabilitätsgründen doubliert wurde. Obwohl der Stil englisch war breitete er sich über ganz Europa aus weil er gefiel. In der Zeit (eigentlich einige Jahrzehnte davor) wurde das zuerst gering geschätzte Platin als Schmuckmetall entdeckt und einige sehr avantgardistische Goldschmiede konnten Kunden finden die an Platin gefallen fanden, aber aus Gewohnheit und Tradition wurde dieses ebenfalls mit Gold auf der Unterseite verarbeitet, obwohl es technisch gar nicht mehr nötig war.

Biedermeierstil, Historismus und der aufkommende Jugendstil existierten parallel dazu und beeinflussten diesen Spitzendeckchenstil nur unwesentlich.

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde erstmalig eine Legierung aus Nickel mit Gold erfunden, die heute als Weissgold bekannt ist. Das war leichter zu verarbeiten als Platin, galt als wertvoller als dieses und wurde 10 Jahre später in großer Menge adaptiert und von Goldschmieden verwendet.

Deine Brosche stammt aus den folgenden Jahrzehnten ein genaues Alter lässt sich nicht festmachen. Sie ist im Grunde eine Stilkopie die die alte Mode von 1880 nachmacht mit Altschliffdiamanten, die zu der Zeit nicht mehr dem neuen Schliffen entsprachen, jedoch aus neueren Legierungsmetallen und die Verkaderung in sinnlos gewordener Manier in Gelbgold ausführt, die aufwendige Doublierung weg lässt und tatsächlich in großer Zahl auch nach dem 2ten Weltkrieg so hergestellt worden ist.

Für eine späte Herstellung spricht der umfangreiche und dominante Gebrauch des Millegriffrädchens (in den 30er Jahren wurde das meist dezenter eingesetzt) und die etwas größeren freigestochenen Glanzflächen um die Diamantfassungen und die nur angedeuteten Ajouren auf der Rückseite. Jedoch sind die Sägearbeiten auf der Rückseite recht sorgfältig ausgeführt. Das spricht gegen Stilkopien nach den 60er Jahren.

Es bleibt eine zeitliche Zuordnung +- Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.

Du hast eine schöne Brosche, die fein ausgeführt ist und auch wenn sie keinen historischen Wert hat, dekorativ ist. Wenn Du sie zerlegst (ist es kulturhistorisch kein Verlust) kannst Du mit wenigen hundert Euro Materialwerterlös rechnen. Wenn Du versuchst sie als Ganzes zu verkaufen brauchst Du eventuell einen langen Atem. Ich empfehle Dir nicht über 1000 Euro zu erwarten, dann steigen die Chancen des Privatverkaufes.
RexElements
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RexElements

 ·  #23
Zitat geschrieben von tatze-1

Frißt ja kein Brot.


LOL!!! Genau das sag ich auch immer :-) UND dann auch noch: "Was es wert ist? Das was man kriegt!"

@ Heinrich Butschal Sie haben ja eine Engelsgeduld und Nerven wie Drahtseile! So einen pampstigen (fast beleidigenden) Kommentar hätt ich nicht mit so einer ausführlichen Analyse gewürdigt und belohnt.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #24
...das kann ich nur ____________________________________(unterstreichen)!
Sehr, sehr faire Antwort von Heinrich.
Ich hatte ebenfalls das Gefühl, der Ratsuchende wollte eigentlich nur
seine Geschichte erzählen und uns mit seinen Kenntnissen "bereichern".
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #25
Lieber Heinrich, vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag, bei dem ich auch wieder einiges lernen konnte.

Da du dich intensiv mit der Brosche befasst hast, noch Fragen: aus Europa?, lässt sich nicht näher eingrenzen?
OP schreibt von
Zitat
Die 3 größeren Steine in der Mitte ergeben 0,60 ct im Brilliantschliff
wenn ich nachzähle sind es 5 größere und du schreibst, dass
Zitat
Sie ist im Grunde eine Stilkopie die die alte Mode von 1880 nachmacht mit Altschliffdiamanten, die zu der Zeit nicht mehr dem neuen Schliffen entsprachen
(ich kann das bei dem blendenden Gefunkel auf den Fotos nicht beurteilen, aber wenn man das schon auf dem Foto sieht, frage ich mich was für ein Sachverständiger es dann war?)
Insgesant finde ich deine Beurteilungung jedenfalls sehr schlüssig.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
Ah, dort ist man auch gleich gut vernetzt in Bezug auf die Steine.
RexElements
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RexElements

 ·  #28
Viele Menschen haben leider vollkommen falsche bzw. überzogene Vorstellungen was ihre "Schätze" wert sind und wenn sie dann die Wahrheit erfahren, furchtbar enttäuscht sind und das oftmals nicht akzeptieren wollen.
Die müssen dann eben auf so einfache Wahrheiten draufkommen wie z.B. nur weil was alt ist, ist es deswegen noch lang nicht viel wert oder zu Omas Zeiten gab es auch schon synthetische Rubine oder es ist nicht alles Gold, was glänzt :-)

Hab erst kürzlich einer Freundin/Kundin sagen müssen, dass ihr Anhänger - um € 200 erworben, € 70 wollte sie - hochstens € 2 wert ist, aber nur im Kaugummiautomaten für ein 9-jähriges Mädchen (genauso hab ich es ihr gesagt :-) ) Da hat sie dann schon geschluckt - is klar. So richtig ist sie noch immer nicht davon überzeugt...
(die gleiche Dame übrigens, von der ich die Tahitiperlenkette hier einschätzen hab lassen)

Dem Threadersteller würd ich raten das Stück bei Catawiki reinzustellen - vielleicht gibts dort mit viel Glück € 2000 (imho). Möglich ist alles.

Solche Stücke sieht man nicht so selten auf besseren Floh/Antikmärkten in Wien oder England um 400 - 700 Euro. Bezweifle, dass ein Händler auf die Schnelle mehr als € 500 hergeben würde.

Aber da er/sie sich offenbar in das Stück verliebt hat, würd ich doch eher dazu raten es selbst zu tragen und jedem, der es hören will (oder auch nicht) zu erzählen, dass die Brosche 10000 Euro wert ist
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