Bei der Beurteilung von Steinen muss man zwischen der Qualität der Ausführung und der Qualität des Schliff-Designs unterscheiden. Ich möchte nachfolgend einige Gedanken zum Thema Schliff-Design vorbringen.Sie sind unvollständig und ich bin gespannt auf ergänzende Bemerkungenn zu diesem Thema.
Unter Design verstehe ich das "Schliff-Muster". Die damit geschliffenen Steine stehen im Spannungsfeld von Lichtausbeute, Dispersion und Reflexbild. Diese drei Aspekte beeinflussen sich gegenseitig. DEN idealen Schliff gibt es nicht, je nach Vorlieben des Entwicklers wird der eine oder andere Aspekt bevorzugt.
Die herkömmlichen Schliffe besitzen ein Unter- und ein Oberteil, getrennt durch die Rondiste. Dabei übernimmt das Unterteil die Funktion eines Reflektors, der das eingestrahlte Licht wieder zurück wirft. Das Oberteil hingegen besitzt die Funktion des "Dispersionators", das Licht wird wie beim Durchgang durch ein Prisma in seine Spektralfarben zerlegt.
Bei einer hohen Lichtausbeute möchte man, dass das gesamte Licht nach oben zurückstrahlt. Das kann man nur erreichen, indem das Oberteil flach gehalten wird und möglichst keine Dispersion auftritt. Ein Beispiel für solche Schliffe ist der HR-Cut. Die Optimierungs-Funktion beim neuen GemRay wirkt in diese Richtung, die Oberteile werden ziemlich flach.
Bei der Dispersion sieht es anders aus. Hier benötigt man ein steileres Oberetil, damit sich das Licht in seine Spektralfarben aufteilen kann. Wenn wir bei einem Stein farbige Reflexe aufblitzen sehen , dann sehen wir nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Lichtspektrum. Der Rest des Lichts gelangt nicht in unser Auge, was einen erheblichen Lichtverlust bedeutet. Damit wir überhaupt Dispersion sehen können müssen noch zwei Dinge erfüllt sein: der Stein muss aus einem Material mit einer hohen Eigendispersion bestehen und zudem muss er eine bestimmte Grösse haben, dsamit wir die einzelen Farbsegmente überhaupt sehen können. Deshalb zeigen winzig kleine Diamanten auch keine Dispersion. BOG hat gezeigt, dass es bezüglich der Dispersion im Gegensatz zur Lichtausbeute keine Regeln gibt, mit denen man abschätzen kann, ob der Stein Dispersion zeigt. Dan neue GemRay zeigt wohl die Dispersion, gibt aber keinen Zahlenwert dazu.
Das Reflexbild lebt vom Spiel von Licht und Schatten. Auch hier haben wir den Lichtverlust bei den dunklen Flächen. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um grosse oder viele kleine Flächen handelt ("Bauhaus" gegen "Russischen Barock"). Auch hier ist die Grösse der Facetten ein Kriterium, ab einer bestimmten Kleinheit sient man dieses Hell-Dunkel-Spiel gar nicht.
Letztlich ist die Schliff-Entwicklung aber immer eine subjektive Angelegenheit. Jemand mag einen Schliff schön finden, der andere wird davon nicht angesprochen. Voraussetzung ist aber immer, dass die Winkel den optischen Eigenschaften des Steines angepasst sind.
Felix
Unter Design verstehe ich das "Schliff-Muster". Die damit geschliffenen Steine stehen im Spannungsfeld von Lichtausbeute, Dispersion und Reflexbild. Diese drei Aspekte beeinflussen sich gegenseitig. DEN idealen Schliff gibt es nicht, je nach Vorlieben des Entwicklers wird der eine oder andere Aspekt bevorzugt.
Die herkömmlichen Schliffe besitzen ein Unter- und ein Oberteil, getrennt durch die Rondiste. Dabei übernimmt das Unterteil die Funktion eines Reflektors, der das eingestrahlte Licht wieder zurück wirft. Das Oberteil hingegen besitzt die Funktion des "Dispersionators", das Licht wird wie beim Durchgang durch ein Prisma in seine Spektralfarben zerlegt.
Bei einer hohen Lichtausbeute möchte man, dass das gesamte Licht nach oben zurückstrahlt. Das kann man nur erreichen, indem das Oberteil flach gehalten wird und möglichst keine Dispersion auftritt. Ein Beispiel für solche Schliffe ist der HR-Cut. Die Optimierungs-Funktion beim neuen GemRay wirkt in diese Richtung, die Oberteile werden ziemlich flach.
Bei der Dispersion sieht es anders aus. Hier benötigt man ein steileres Oberetil, damit sich das Licht in seine Spektralfarben aufteilen kann. Wenn wir bei einem Stein farbige Reflexe aufblitzen sehen , dann sehen wir nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Lichtspektrum. Der Rest des Lichts gelangt nicht in unser Auge, was einen erheblichen Lichtverlust bedeutet. Damit wir überhaupt Dispersion sehen können müssen noch zwei Dinge erfüllt sein: der Stein muss aus einem Material mit einer hohen Eigendispersion bestehen und zudem muss er eine bestimmte Grösse haben, dsamit wir die einzelen Farbsegmente überhaupt sehen können. Deshalb zeigen winzig kleine Diamanten auch keine Dispersion. BOG hat gezeigt, dass es bezüglich der Dispersion im Gegensatz zur Lichtausbeute keine Regeln gibt, mit denen man abschätzen kann, ob der Stein Dispersion zeigt. Dan neue GemRay zeigt wohl die Dispersion, gibt aber keinen Zahlenwert dazu.
Das Reflexbild lebt vom Spiel von Licht und Schatten. Auch hier haben wir den Lichtverlust bei den dunklen Flächen. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um grosse oder viele kleine Flächen handelt ("Bauhaus" gegen "Russischen Barock"). Auch hier ist die Grösse der Facetten ein Kriterium, ab einer bestimmten Kleinheit sient man dieses Hell-Dunkel-Spiel gar nicht.
Letztlich ist die Schliff-Entwicklung aber immer eine subjektive Angelegenheit. Jemand mag einen Schliff schön finden, der andere wird davon nicht angesprochen. Voraussetzung ist aber immer, dass die Winkel den optischen Eigenschaften des Steines angepasst sind.
Felix