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Hiddenseeschmuck - Kette, Armband + Brosche

 
Gorgonenhaupt
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Gorgonenhaupt

 ·  #1
Moin aus dem Hohen Norden,

ich würde mich sehr freuen, wenn ich zu dem Hiddenseeschmuck ein Alter und den Schmuckhersteller erfahren könnte :

- alle Stücke mit 800 und gleicher Herstellerpunze
- Kettenlänge 46 cm
- Armband 20 cm
- Brosche 7cm

Dank im voraus

Gorgonenhaupt :D
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Luci
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Luci

 ·  #3
Ich besitze viel Hiddenseeschmuck von unterschiedlichen Schmieden, kenne aber deinen Hersteller nicht. Die Brosche und das Armband sind mit diesen Schnörkeln äußerst freizügig interpretiert.
Ich würde an die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts denken. Da keine Halbmond und Krone-Punzen vorhanden sind, würde ich mich zunächst vom Beginn des Jahrhunderts lösen. In den 30er Jahren wurde das Laurin-Zeichen eingeführt, das nicht verpflichtend war, aber auf ein paar meiner Hiddenseestücke zu finden ist. Es verschwand ein paar Jahre später aber wieder. Da weder Laurinzeichen noch Halbmond und Krone zu sehen sind, denke ich so ab 1940er Jahre aufwärts. Später war die 800er Legierung auch ziemlich ungewöhnlich.
Theoretisch könnte der Schmuck auch in den ersten Jahren zwischen ca. 1880 und 1888 gefertigt worden sein. Der Schatz selbst wurde in den 1870er Jahren gefunden. 1888 wurde die Punzierpflicht (Halbmond/ Krone) eingeführt. Die Schnörkel wirken auf mich aber nicht wirklich spätbiedermeierlich oder so. Oder?
Wer mehr Infos zum Schatz lesen möchte, der kann gerne mal in meinen Artikel schauen:
http://www.jewelry-and-more.de…hiddensee/
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Luci
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Luci

 ·  #5
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Stylistische Einordnungen bei Kopien müssen fehlschlagen, weil ja der Kopist den Original von 900-irgendwas recht nahe sein wollte. Allerdings könnten die Federringe auf eine jüngere Zeit hinweisen.

Einspruch. 😉
Dem Original nachempfunden, bzw. stark verkleinert kopiert, sind allein die runden Scheiben und Kreuze. Diese Brezel aus Draht dazwischen und diese keltisch anmutenden Knotenverzierungen an der Brosche sind pure Erfindungen. Von Kopien des Originals kann bei den fertigen Schmuckstücken nicht im Entferntesten gesprochen werden.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Luci
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Luci

 ·  #7
Dass der originale Hiddenseeschmuck ohne die Brezel, Schnörkel und keltischen Knoten war, ist eindeutig bewiesen, ja. Die Wikinger hatten eine völlig andere Ornamentik und Symbolik, die sich über die Jahrhunderte natürlich entwickelt hat. Es gab etliche verschiedene Stilformen, wie z.B. den Borrestil, Osebergstil, Jellingstil... etc.
Der hier vorliegende (ORIGINALE) Schmuck gehörte vermutlich Harald Blauzahn (von dem stammt übrigens auch der Name für Bluetooth). Es war die späte Wikingerzeit und die Christianisierung schritt voran - gut zu sehen an den Kreuzformen, die noch immer mythologische Wesen der nordischen Religion/ Mythologie in sich birgt. Auch die runden Scheiben tragen in ihrer Mitte kleine Kreuze. Brezelartige Schnörkelformen wurden zu der Zeit nicht verwandt.
Und da die einzelnen Teile des Hiddenseeschmucks erst im Verlauf mehrerer Jahre in den 1870ern wiedergefunden wurden, kann ich ausschließen, dass die Brezel etc. schon bei den historischen Originalen vorhanden waren.
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