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Galvanik mit Labornetzteil geht nicht ?

 
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Guestuser

 ·  #1
Galvanik mit Labornetzteil habe Problem mit der Einstellung Volt und Ampere.

Das Labornetzteil hat bis 30 Volt und bis 10 Ampere
McPower Labor-Netzgerät McPower "LBN-3010" 0-30V, 0-10A regelbar, LC-Anzeige

Rhodiumbad JE88
Spannung 2,0 – 3,0 Volt
Stromdichte 0,5 – 2,0 A/dm2

Als Beispiel Silber JE60

Spannung: 1,5 – 1,6 Volt
Stromdichte: 0,5 A (0,5-1,2)

Wie stelle ich wo was ein ? Könnt Ihr mir helfen.

Drehe ich Volt bis zum Anschlag auf und stelle Regel ich dann mit dem Ampere Dreh Kopf bis 1,5 Volt angezeigt wird ?

Oder drehe ich Ampere bis zum Anschlag auf und Regel ich dann mit dem
Dreh Kopf mit Volt bis 1,5 Volt angezeigt wird ?

Ich kenne von früher nur die Galvanik mit einem Dreh Regler ?
Jetzt habe ich a aber zwei Regler ?

Als Behälter Becherglas 1L befüllt ca 700 ml.
Anoden rund für Becherglas.

Ich bin zu blöd dafür.

Danke für eure Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
Michaela
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Ein Labor-Netzteil ist zum Galvanisieren nicht zu empfehlen, weil dem glatt gebügelten Strom jede Restwelligkeit fehlt. Das macht sich bei vielen Bädern negativ bemerkbar.

Einstellen solltest Du mit Deinem Labornetzteil eine höhere Ampèrezahl und dann die vom Hersteller angegebene Voltzahl wählen. Der Elektrolyt nimmt sich dann was er an Strom braucht. Das ist all gemein üblich, weil nur die wenigsten Galvano-Trafos eine getrennte Regelmöglichkeit haben.

Es geht jedoch auch umgekehrt, Du wählst eine höhere Spannung an und stellst Dir die vom Hersteller angegebene Stromdichte (Ampère) ein. Dabei musst Du jedoch beachten, dass die Angabe der Stromdichte immer nach Quadratdezimeter erfolgt, Du bei dieser Betriebsart also nachmessen, umrechnen und erst dann einstellen kannst. Einfacher ist daher der zuerst von mir beschriebene Weg.

Ein Galvano-Transformator ist eigentlich ganz einfach selber herzustellen: Du besorgst Dir einen Ringkern-Regeltransformator, am besten in einem Gehäuse mit einer Steckdose für den Ausgang des Trafos. In dieses steckst Du dann ein ganz normales Batterie-Ladegerät für Autobatterien und fertig ist Dein Galvanisiergerät. Die vom Batterieladegerät abgegebene Spannung solltest Du noch kontrollieren können, das macht man mit einen analogen Voltmeter (0-15V). Geeignete Geräte bekommt man im Elektronik-Handel überall.

Am Drehknopf des Regeltrafos stellst Du Dir die gewünschte Spannung am Messgerät ein und los geht es. :-)

Ich selbst galvanisiere seit 50 Jahren so und habe täglich die Freude, dass es prima funktioniert.
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 ·  #3
Vielen Dank für Ihre Erklärung Herr Wehpke,
ich habe es eben ausprobiert funktioniert schon etwas besser.

Muss mich an das Thema wieder rantasten...

Nur beim Silber JE60, wird es bei zu wenig Volt schwarz und wenn ich alles einhalte wird es weiß matt ? Es wird nicht glänzend abgeschieden... ? komisch

Silber ist wohl was schwieriger, sensibler , haben sie da noch einen Tipp ?

Ist es egal ob ein dicker Kupfer oder dünner Kupferdraht verwendet wird ?

Gibt es so einen einstellbaren Galvano-Trafo ohne eine getrennte Regelmöglichkeit mit Restwelligkeit fertig zu Kaufen ? Haben sie einen Link ?

Danke für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Michaela
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
soweit ich mich erinnere, scheidet Silber doch immer weiß ab und muß noch gekratzt werden. Oder nicht?
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Nein, Silber gibt es auch als Glanzbad.
Das ist aber wirklich eine Mimose, mit einer Anlage wie oben, wird ein normales Silberbad kaum wirklich richtig nutzbar sein.
Ja, Gleichrichter zu galvanisieren gibt es auch fertig zu kaufen, Ulrichs Lösung ist allerdings günstiger:
http://j-schmalz.de/Goldschmie…29151948d1
Der hat dann aber auch einen Ampereminutenzähler und noch viel mehr.
Ansonsten mal im Goldschmiede-fachhandel nachfragen, ob die eventuell alternative Geräte, die einfacher aufgebaut und somit günstiger sind, anbieten können.
Jeddeloh hat da ja auch was, das ist aber ehr Hobby-Werkzeug:
http://www.zujeddeloh.de/produ…-_544.html
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 ·  #6
Danke für eure Antworten Zirkonhead und tatze-1,

+ Zubehör

Puhhh das ist mir zu teuer...

Danke allen. Für weitere Tipps wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Michaela
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Der Job ist halt nunmal teuer, wenn mans richtig machen will, egal ob als Broterwerb oder als Hobby.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Ralph G
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Ralph G

 ·  #9
Zum einstellen/begrenzen der Spannung bzw der Stromstärke nach einem Batterieladegerät oder einem alten computernetzteil eignen sich auch gut die günstigen Dc/DC spannungswandler die es in verschiedensten Variationen im ebay gibt.
Ich pers. hab gute erfahrungen z.B mit diesem Modell gemacht:
http://www.ebay.de/itm/B3603-D…SwnHZYQvMu

Bedienungsanleitung:https://www.elecrow.com/download/B3603%20User%20Manual.pdf
Video review(in englisch): https://youtu.be/S_KjmF1iI9w

Das teil kann eingangsseitig mit max 36v/3A gefüttert werden und auf der ausgangsseite kann man dann nach einstellung alles unterhalb der einspeisespannung abnehmen.
Das Teil hat genau wie ein Labornetzgerät eine CC (constant Current) und CV (Constant voltage) regelung.
Nimmt man z.b ein 12V batterieladegerät kann man also maximal 11,5V/3A ausgangsseitig entnehmen und eben alles darunter, also z.b auch 8 v, 3,4V oder 0,5V einstellen wenns beliebt.
Bei konstantstrom wird der eingestellte maximalstrom nicht überschritten und dann die Voltzahl runtergeregelt, bei eingestelltem konstanten x Volt werden diese nicht überschritten und der strom runbtergeregelt.
Eben genauso wies auch ein gängiges labornetzteil macht.
Ne supergeglättete rippelfreie spannung kommt da nicht raus, da ist ein teureres Labornetzteil besser dafür - aber gerade eine gewisse restwelligkeit war ja erwünscht...

kauft man das beim chinesen direkt gibts das incl versand schon für weniger als 10€.
Der Hersteller hat auch größere module im angebot die dann mehr Ampere können, für kleinere schmuckstücke sind die 3A aber allemal schon overkill.
Bei ulrichs variante erfolgt die regelung durch einen variablen ringkerntrafo VOR dem Batterieladegerät und man braucht noch nen anzeigegerät(volt/ammmeter) zur kontrolle, bei meiner variante regelt das modul NACH dem batterieladegerät und die anzeige von strom/spannung ist bereits integriert.
Fazit: Für den Preis hab ich nix zu meckern....
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Ralph G
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Ralph G

 ·  #11
Verwende das hauptsächlich für meine elektroätz-Teile, beim einhängen kommt es manchmal aus unachtsamkeit schon mal zum kontakt der kathode/anode - das hats bisher schadlos überlebt. Dass es einen Dauerkurzschluss bei voll eingestellten 3A ewig lange überlebt bezweifle ich aber. Es wurde schon im dauerbetrieb zum elektrolytischen entrosten bei ca ~1,5a für 12h benutzt , oder um über nacht diverse akkus aufzuladen etc.- lebt noch. Sowas ist halt nur ein billig china teil,darf man nicht vergessen, ich bins zufrieden, macht was es soll, 50 jahre wie dein ringkerntrafo wirds aber sicher nicht aushalten...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Edelstein
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Edelstein

 ·  #13
Wer sich so ein Gerät nach Ulis Anleitung bauen möchte kann von mir einen Ringkerntrafo haben (gegen Versandkostenübernahme).
Der Trafo ist zwar schon älter und ohne Gehäuse, aber war nur wenige Stunden in Betrieb und liegt seitdem für mich nutzlos herum. Mit 10 Ampere Leistung sollte er genügend Saft liefern können.
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Trafo1.jpg
Titel: Trafo1.jpg
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Hallo Edelstein,

also wenn sich keiner findert der wirklich notleidend ist, hätte ich das Teil sehr gerne. Dann komme ich von einem Provisorium herunter, was schon ein halbes Menschenalter auf dem Buckel hat. Du weißt ja wie so was ist: Man frickelt sich schnell was zusammen und dann hält es viel länger, als man es jemals gedacht hätte. :)

Ich lese Dich selten in letzter Zeit. Alles klar??

Gruß, Ulli
Edelstein
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Edelstein

 ·  #15
Hallo Ulli,
zu dem schweren Metallklotz ( ca. 8 kg) muss ich noch eine passende stabile Verpackung finden, dann geht das Ding an dich raus.
Und ja, bin hier kaum mehr zu lesen, auch habe ich meine Werkstatt ziemlich aufgelöst. Als Rentner habe ich jetzt genug am Haus und im Garten zu tun, da bleibt für Steine und Schmuck ohnehin kaum noch Zeit. Nur ein paar Kleinigkeiten für den Eigenbedarf muss ich wohl noch machen. Das Material dazu liegt schon seit Jahren herum und will einfach nicht von alleine fertig werden.
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