Der Mensch ist von Natur aus in gewissen Dingen ignorant. Das betrifft auch die Ringweitenänderungen von Trauringen. Man ist jahrelang verheiratet, nimmt den
Trauring nicht ab, legt an Gewicht zu, Gelenke werden dicker, alles wird dicker, nur der
Ring wächst nicht mit. Es kommt keine Luft mehr unter den Ring, Keime, Dreck und Feuchtigkeit sammeln und kultivieren sich unter dem Ring und die Haut beginnt, sich zurückzubilden und der Ring wächst quasi ein. DAS tut dann weh, der Finger schwillt dann an und dann ist die Not groß.
Angeschwollene Finger wegen Finger- oder Handverletzung sind andere Ringabsägeanlässe.
Krankenschwestern haben ihre eigenen Techniken mit Faden den Ring vom Finger wickeln etc. Aber irgendwann stoßen auch die an ihre Grenzen und dann muß der Goldschmied her. Der hat eine Ringsägezange, mit der der Ring am Finger gesägt werden kann, damit man ihn dann anschließend soweit aufbiegen kann, daß er abgezogen werden kann.
Bei Edelmetallringen funktioniert das im allgemeinen auch wunderbar, auch wenn's eventuell zwischenrein etwas schmerzhaft für den Kunden sein kann, aber besser Ring ab als Finger ab.
Bei Stahl- und Titanringen ist das wieder was ganz anderes. Da kanns dann eher in Finger ab als Ring ab enden, böse gesagt. Ich hatte mal ein Mädchen bei mir, die hatte einen dicken und breiten Stahlring auf den falschen Finger gesetzt und kam erst 3 Tage danach zu mir. Der Finger war schon dick und mir blieb nichts anderes übrig, als den Ring runterzuflexen (runterschleifen mit einer Trennscheibe). 3/4 Std. Schleifarbeit für so eine idiotische Aktion.
Mal abgesehen von Unedelmetallringen und Finger- bzw. Handverletzungen müßte es also nicht dazu kommen, daß man Ringe vom Finger schneiden muß, wenn die Ringträger ihre Ringe größenändern ließen, wenn's eng wird. Daher riet ich rehmar, seine schönen goldenen Ringe, die er sich grade zu eng auf den Finger zwingt, weiten zu lassen, damit er auch noch weiterhin gemütliche Freude an seinen Ringen haben kann.