Offenes Wort?
Bei Deinem Ring handelt es sich um ein "echtes" Schmuckstück aus der absoluten Anfangspreislage. Ich habe echt in Anführungszeichen gesetzt, weil diese Art von Gold in fast allen anderen Ländern verboten ist. Da der gewichtsmäßige Goldanteil zwar einem Drittel entspricht, reduziert sich der Volumenmäßige Anteil auf weit unter 20% des Gesamtvolumens. Außer dem geringen Goldanteil finden sich als Legierungsbestandteile immer: Kupfer, Zink und Silber. Meist kommt aber auch noch Silizium und in geringen Mengen Gallium dazu. (dies gilt für gelbe Guss-Legierungen).
Die Reihe mit den Steinchen ist denn ähnlich aufgepeppt: Ich kann eine Menge Kanten und Flächen erkennen, die funkeln sollen. Als Steine sind wahrscheinlich (Genaues lässt sich aus dem Foto nicht ableiten) kleinste Diamanten verwendet worden, die einen sparsamen (billigen) Schliff bekommen haben. Auf der Oberseite 8 Fassetten, auf der Unterseite ebenfalls 8, plus Tafelfläche. Diesen Schliff nennt man 8/8 oder auch "Achtkant". Hierbei handelt es sich um eine Vorstufe des Brillantschliffes. Diamanten werden zunächst einmal rund gemacht (gerieben), dann legt man die Gundstruktur für den späteren Brillantschliff an, eben den genannten Achtkant. Das darauf folgende Brillantieren erfolgt auf Basis der nun vorhandenen Achterteilung.
Kleine und kleinste Steine wurden, vor allem früher, als die Steine noch alle von Hand geschliffen wurden, sortiert. Die besten wurden brillantiert. Das ging im Extremfall bis zu Steinen von 0,5mm Durchmesser. Man muss sich das einmal vorstellen: auf einem Doppelkegel von 0,5mm (!) Durchmesser, wurden 56 Facetten plus der Tafel in höchster Präzision angelegt. Derart kleine Steine waren sehr teuer und nur schwer zu finden, da nur sehr wenige Diamantschleifer zu derartigen Leistungen in der Lage waren. Hinzu kam noch, dass es eine ruhmlose Kunst war, denn die Schleifer die große Steine geschliffen haben, wurden ob ihres Könnens gerühmt und viel besser bezahlt, obwohl sie wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen wären, derart kleine Steine wirtschaftlich zu schleifen.
Allerdings sind die Steine in Deinem Ring mit absoluter Sicherheit nicht aus dieser Gruppe. Sie stammen aus der großen Masse derer, die man zwar gerieben und als Achtkante geschliffen hat, die jedoch bei der anschließenden Beurteilung zu schlecht abgeschnitten haben und daher als billige Glitzersteinchen an Fabrikanten von preiswertem Schmuck verkauft wurden.