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Wismut Bismut

 
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 ·  #1
Hallo zusammen,

um die *hust* "ruhigen" Tage des neuen Jahres etwas zu nutzen habe ich mir Wismut besorgt und angefangen damit rumzuspieln.

Das Abheben von kristallen aus der Schmelze funktioniert auch ganz gut und ich denke damit lassen sich ein paar schöne Teile anfertigen.
Um das Zuschneiden und Fassen zu umgehen wollte ich die die Schmelze direkt in eine Art Medaillon (einfache Silberwanne) abkühlen lassen und die überflüssige Schmelze abschütten.

Die ersten Versuche sahen schon ganz gut aus, haben meinen Ansprüchen jedoch nochnicht genüge getan. Also alles nochmal einschmelzen und neu abkühlen lassen. Unbemerkt hat das Wismut angefangen mit dem Silber eine Legierung zu bilden und die 0,5mm dicke Wand angelöst. Beim 5. Versuch ist dann beim Abschütten die halbe Wanne zerbrochen.
Da das ganze bei ca 350C° abgelaufen ist hätte ich das noch nicht erwartet.
Ein Phasendiagramm für reine Bismut Silber Übergänge habe ich leider nicht gefunden.

Nun zu meiner Frage:
1. Ist es überhaupt Sinnvoll aus dem Zeug Schmuck zu fertigen? Hält die Oxidschicht des Wismuts oder verschwinden die Verfärbungen relativ schnell wieder?

2. Hat hier schon mal wer mit Wismut und Schmuck etwas gemacht und kann Tipps geben?
z.B. Wie kann man an die kleinen Kristalle Ohr-Stecker befestigen?
Mit löten ist sauer da zerfällt der Kristall wieder.


Gruß
TSE
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
da die 2. Frage zuerst gestellt werden sollte und wohl (ohne daß ich jetzt google) mit nein beantwortet wird, wird die 1. Frage umso schwerer

wirst du Pionier sein müssen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
für die 2. Frage würde ich Krappenfassungen für die Wismutkristalle machen. Ansonsten gibts doch diese Tiefziehfolien, in die man auch solche Kristalle reindrücken kann. Und dann gießen lassen.

Zu Frage 1:
Was ist schon sinnvoll. Versuch macht kluch. Google mal nach Bismutschmuck, da sieht man Schlaufe angeklebt, in die Fassung geklebt und in Draht eingewrapped.

Das Ding hier finde ich ja totschick. Reni?

https://www.etsy.com/de/listin…ref=market
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 ·  #4
Nicht genau mein Style.
Aber im Prinzip ist wire wrapping die Antwort auf alles was eine Mindestgroesse hat und zum Fassen zu kompliziert ist.
Ansonsten wuerde ich den Rahmen halt dicker machen und sehen, dass es auf Anhieb klappt.
Geringe Anteile an Bismut erhoehen bei Sintersilber die Haltbarkeit.
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 ·  #5
Nicht genau mein Style.
Aber im Prinzip ist wire wrapping die Antwort auf alles was eine Mindestgroesse hat und zum Fassen zu kompliziert ist.
Ansonsten wuerde ich den Rahmen halt dicker machen und sehen, dass es auf Anhieb klappt.
Geringe Anteile an Bismut erhoehen bei Sintersilber die Haltbarkeit.
Ralph G
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Ralph G

 ·  #6
Schmuck aus Wismut ist mir bisher nicht bekannt - da bist du Pionier.
zu 1)
wie du erkannt hast ist das ne Oxidschicht, die ist halt dünn. Hab hier schon seit ewigkeiten ein paar Wismutkristalle rumliegen und die haben über die Zeit die Farben nicht verändert. Da die Oxidschicht jedoch sehr dünn ist wird sie Mechanischen Beanspruchungen nicht standhalten. Heißt bei nem Anhänger wo das ganze etwas zurückgesetzt ist kein problem, bei z.B ner Gürtelschnalle wo ständig kleidung drüberreibt wird sie sich abtragen. Ist halt eher so wie ne Patina zu beurteilen in punkto haltbarkeit.

zu2) rein mechanisch oder eben Kleben :)

Was du beim eingießen in die Silberschale bemerkt hast nennt sich auf englisch "Liquid metal embrittlement" den deutschen Fachausdruck dazu kenne ich gerade nicht, sorry...https://en.wikipedia.org/wiki/Liquid_metal_embrittlement

Dabei kriecht das flüssige metall (in deinem Fall das wismut) entlang der Korngrenzen der Silberkristalle ( ja, auch wenns fest ist hat metall ne inneren Kristallstruktur) in das Silberblech und führt zu Versprödung und macht das Brüchig. Mit Legierung hat das nix zu tun da sich die beiden Metalle bei dieser Temperatur nicht verbinden und ist somit auch unabhängig vom eigentlich höheren Schmelzpunkt des Silbers.
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 ·  #7
Hallo,

ich werd die Tage mal etwas Schmuck aus herstellen und in der Family verteilen. Die Zeit wird's zeigen wie gut die Oxidschicht hält. Alles in allem habe ich aber kein gutes Gefühl. Das Metall ist so weich das es sogar einen Strich auf Papier hinterlässt. Ich werde es mal mit Zaponlack versuchen.

Zitat

Dabei kriecht das flüssige metall (in deinem Fall das wismut) entlang der Korngrenzen der Silberkristalle ( ja, auch wenns fest ist hat metall ne inneren Kristallstruktur) in das Silberblech und führt zu Versprödung und macht das Brüchig. Mit Legierung hat das nix zu tun da sich die beiden Metalle bei dieser Temperatur nicht verbinden und ist somit auch unabhängig vom eigentlich höheren Schmelzpunkt des Silbers.


Wers auf Deutsch braucht findet unter "flüssigmetall versprödung" einiges.
In youtube mal nach "gallium baseball bat" suchen. Da verwundert es nicht warum Flüssig-metalle in Flugzeugen so streng verboten sind.

Da sich in meinen Fall die Seitenwände im letzten Versuch richtig aufgelöst haben denke ich das sich hier ein eutektisches Gefüge gebildet hat. Da Bismuth fast doppelt so groß wie Silber ist dürfte das den Kristall ziemlich verspannen.
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Tilo
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Tilo

 ·  #8
bei Ohrschmuck oder Anhängern ist das mit der Härte nicht so dramatisch
außerdem sind oxidschichten oft härter als das Grundmetall(legierung)

das mit dem Baseballschläger ist schon beeindruckend, insbesondere, wie weit die Schädigung des Gefüges ging
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 ·  #9
Hallo,

Bericht Nr.1:
Zitat
Ich werde es mal mit Zaponlack versuchen.


das war keine gute Idee. Nach dem Lackieren verschwand die wunderbare Färbung des Kristalls. Er schimmert jetzt nur noch etwas Grau und Gold.

Entweder die Färbung entsteht an der Oberläche im Übergangsbereich mit der Luft und hat etwas mit dem Brechungsindex zu tun (vgl.: lamda/4 Antireflexbeschichtung) oder der Lack hat den Kristall chemisch verändert.
Zurück auf die Bank und nochmal durchwühlen woher die Färbung genau stammt.
Und ich dachte das wird nur ein kleines Projekt :roll:

Wie kann man Zaponlack entfernen?
Damit könnte ich abklären obs chemisch war oder doch was anderes.

Bei Gelegenheit schreib ich mal mal bisherigen Erfahrungen mit dem Zeug zusammen.

Gruß
TSE
Tilo
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Tilo

 ·  #10
mit Aceton läßt der sich ablösen
sollten das Interferenzfarben an Oberflächenstrukturen gewesen sein wie bei einem hauchzarten Hologramm und nicht, wie ich dachte, Oxide?
ausprobieren
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