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Art Déco-Diamantring

 
Elfenkönig
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Elfenkönig

 ·  #1
Guten Abend allerseits,

diesen Platinring (Stempel "PT900") habe ich als Art Déco-Diamantring auf einer Auktion gegen Konkurrenz ersteigert (für 1250€ inkl. Aufgeld). Nach den bisherigen Bewertungen meiner "Schätze" bin ich in dieser Hinsicht aber skeptisch geworden.

Der Ring wiegt ca. 9g, hat einen Innendurchmesser von 17mm und auf der Oberseit Maße von 20x27mm. Er ist mit 81 Diamanten besetzt sowie 34 Smaragden (es sollen kolumbianische sein). Die Diamanten sollen zusammen 1,5 Karat aufweisen (der mittlere Stein hat einen Durchmesser von 3mm). Ihre Qualität ist mit Wesselton H Si angegeben (mit bloßem Auge sehen sie jedenfalls weiß aus).
Insgesamt schaut die Verarbeitung in meinen Augen jedenfalls recht gut aus, aber ich habe ja (noch) nicht viel Ahnung von der Materie.

Mich interessiert vor allem folgendes:
1. Die angegebene Diamantqualität scheint mir als Laien auf diesem Gebiet noch ordentlich zu sein. Liege ich da richtig?
2. Handelt es sich um ein Schmuckstück neueren Datums aus Argentinien, Indien oder ähnliches oder läßt es sich ins ursprüngliche Art Déco datieren?

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe im voraus.
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
auch wenn ich dafür nicht der Experte bin, wage ich zu sagen: auf gar keinen fall original Artdeco
aber trotzdem: ich finde ihn sauber gemacht und nicht zu teuer bezahlt
ein schöner Ring
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
sieht schon prunkvoll aus :super:
Elfenkönig
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Elfenkönig

 ·  #4
Zitat geschrieben von Tilo
aber trotzdem: ich finde ihn sauber gemacht und nicht zu teuer bezahlt
ein schöner Ring

Das zumindest ist schön zu hören.
Der Ring ist wirklich wunderschön, wenn er durch das Licht überall funkelt, viel schöner, als es die Bilder erahnen lassen. Leider schaffe ich es nicht, diesen Effekt auch fotografisch festzuhalten.
Meine Mutter meinte, der Ring würde aussehen, wie der Ring eines Elfenkönigs, daher auch mein Username. Irgendwie paßt er durch seine Farbgebung und das Glitzern auch für mich zu Orten wie Lothlórien aus Herr der Ringe. :)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Wenn ich jetzt etwas dazu schreibe, dann habe ich Tilos Satz mahnend im Kopf "es ist zwar alles gesagt aber noch nicht von jedem" :bounce:

Die Smaragde scheinen den richtigen Farbton für kolumbianische Smaragde zu haben. Testen kannst Du das, indem Du sie mit kurzwelligem UV Licht beleuchtest und sie dann schwach rötlich fluoreszieren. Die LASER LEDs mit 415 Nanometer UV aus den BluRay Leseköpfen eignen sich dazu.

Der Ring ist das Geld auf jeden Fall wert aber nicht einer typischen Stil-Epoche vor dem zweiten Weltkrieg zuzuordnen. Es sind Stilelemente des edwardianischen Stils (z. B. üppiger Diamantbesatz) und des Art Deco (geometrische Formen, aber die Reduktion auf Klares fehlt und ist im Widerspruch zur edwardianischen Üppigkeit) zu erkennen.

Der Einfluss vergangener Stilelemente zeugt, wie die moderneren Schliffe der Diamanten mit größeren Tafeln, von einem jüngeren Datum ab der Mitte des 20sten Jahrhunderts.
Ich kann an den Bildern der Ajouren nicht den Gebrauch der Säge erkennen. Das liegt auch an der Auflösung. Allerdings ist hier aufgrund der Stilanalyse auch kein großer Herstellungsufwand zu erwarten. Das war zu der Zeit auch nicht mehr üblich.

Gratuliere zu dem Schnäppchen, das Preisverhältnis ist sehr gut.
Elfenkönig
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Elfenkönig

 ·  #6
Vielen Dank für die ausführliche Analyse und den Tip zur Smaragdbestimmung.
Ich bin doch überrascht, daß ich wider Erwarten nicht zuviel ausgegeben habe, obwohl der Ring offenbar nur im art-déco-ähnlichen Stil gearbeitet wurde. :o

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Ich kann an den Bildern der Ajouren nicht den Gebrauch der Säge erkennen. Das liegt auch an der Auflösung. Allerdings ist hier aufgrund der Stilanalyse auch kein großer Herstellungsufwand zu erwarten. Das war zu der Zeit auch nicht mehr üblich.

Bis wann war es denn üblich, die Ajourarbeiten mit der Säge auszuführen?

Dann werde ich wohl am besten zusehen, daß ich ein paar Fotos mit gesägten Schmuckstücken als Anschauungsmaterial finde. Dann habe ich vielleicht die Chance, diese Art der Verarbeitung zukünftig auch selbst zu erkennen.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #7
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
...indem Du sie mit kurzwelligem UV Licht beleuchtest und sie dann schwach rötlich fluoreszieren. Die LASER LEDs mit 415 Nanometer UV aus den BluRay Leseköpfen eignen sich dazu.


Schreibfehler?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Zitat geschrieben von Elfenkönig
Bis wann war es denn üblich, die Ajourarbeiten mit der Säge auszuführen?

wenn ein Goldschmied was auf sich hält, bis heute. Ich kann morgen mal ein Foto von meinen Ajouren aus der Lehrzeit machen und hier posten.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ich habe den Ring von Anfang an für gegossen gehalten
insofern sollte man wirklich keinen Sägeeinsatz erkennen können, weil der sinnvollerweise im zu kopierenden Urmodell sauber bearbeitet wurde
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Ajouren grusel grusel selber sägen doppelgrusel, so hat man noch ein wenig Material zurückgewonnen auf Kosten der Arbeitszeit des Goldschmiedes, die eh nix gekostet hat.
GESÄGTE AJOUREN SIND AUSBEUTUNG!!!!!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
Zitat geschrieben von Silberfrau
Ajouren grusel grusel selber sägen doppelgrusel, so hat man noch ein wenig Material zurückgewonnen auf Kosten der Arbeitszeit des Goldschmiedes, die eh nix gekostet hat.
GESÄGTE AJOUREN SIND AUSBEUTUNG!!!!!

:D nur weil du sie so gerne gemacht hast? Ajouren sind auch Rückseitengestaltung wie man an dem Ring sieht. Heute fast man nur noch das Bohrloch mit einem Fräser an, früher war das gestaltete Anfasung.

Das Pflichtstück meiner Gesellenprüfung in Pforzheim beinhaltete noch eine Tortenstückähnliche Platte mit drei Bohrungen, deren Rückseite mit Ajouren passend zur Blechform gestaltet werden sollte.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #12
Reni, wo ist das Problem ? Wenn mans kann geht es sehr schnell und vor allem sieht es nun mal auch in der Regel besser aus. Ich mach das noch regelmäßig. Das Material as da abfällt na ja. :roll:
katinkajutta
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katinkajutta

 ·  #13
Zitat geschrieben von Tilo
auch wenn ich dafür nicht der Experte bin, wage ich zu sagen: auf gar keinen fall original Artdeco


da ich bin ich ganz Deiner Meinung
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
@ Die-Schmiede: Die Ajouren der Brosche im anderen Thread sind noch nicht mal handgesägt, sondern, wie Heinrich ausführte, gegossen schmuck-foren/download.php?id=34853 und ich kann da keinen dekorativen Wert erkennen.
Nun, wer es machen möchte, der soll, kein Thema, wer seine Goldschmiede angemessen bezahlt, der kann es auch verlangen, ich habe aber festgestellt, dass, nun ja, zu meiner Zeit, die Arbeiten in den Goldschmieden recht schlecht organisiert waren, und es dann hieß, der Goldschmied braucht zu lange für ein Stück, was angeblich horrende Unterbezahlung rechtfertigte. Und dass es Zeit kostet ist unbestritten.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #15
So unterschiedlich können, die Erfahrungen sein, bei meiner alten Firma wurden Ajouren bei den entsprechenden Schmückstücken verlangt ! Unterbezahlt war ich da auch nicht !!! Und einer hats ja mal gesägt beim Muster der Brosche. Ich finde immer noch das gehört bei einem ordentlich gemachten Handarbeitsstück einfach dazu. Über Geschmack läst sich bekanntlich nicht streiten.
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