Hallo Schleiferfreunde,
für die Reparatur eines Ringes brauchte ich ein paar Peridote von 1,5mm Durchmesser. Falls es interessiert, mach ich mal einen Bildbericht, wie man die kleinen Biesterchen auf einer normalen Facettiermaschine schleifen kann.
uhu
Peridot gibt es bereits im maschinengeschliffenen Brillantschliff (56 Facetten plus Tafel plus Kalette) und die haben wir in 1,50mm sogar en mas (um die 2000 Stück) lagernd.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
05.11.2016 - 09:22 Uhr
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#6
tatze-1, die sind im 8/8 Schliff geschliffen
Ulrich Wehpke, kommt demnächst Heinrich Butschal, kommt demnächst
steinfroilein, wenn man den Dreh raus hat, ist es gar nicht so schlimm. War Vorübung für Hauyne.
uhu
capcuadrate
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capcuadrate
07.11.2016 - 14:00 Uhr
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#7
Hallo Uhu,
interessiert mich natürlich auch.
Martin
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
13.11.2016 - 12:32 Uhr
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#8
Hier also mein Bericht, wie man Ministeinchen facettiert.
Nach den Peridoten kamen noch Saphire 1,5x2,5 mm dazu und ein 3 mm Hauyn. Der Hauyn wurde im Brillant-Vollschliff ohne Problem facettiert.
Beim Schleifen der Ministeine treten 3 Probleme auf: es fehlen meist die passenden Dops; das Aufkitten; die Strategie.
1) Die passenden Dops kann man auf seiner Facettiermaschine mit großer Genauigkeit auf Diamantscheiben selber schleifen. Die Höhlung bzw U-Rille mit Dremel und Diamantschleifern, Juweliersäge und Feile einarbeiten.
2) Aufkitten mache ich mit Schellack bzw Sekundenkleber.
Stein plan anschleifen, mit flüssigem Schellack (Lösung in Spiritus) befeuchten, trocknen- aufkitten.
Erwärmen mache ich immer mit einer Heißluftpistole, nicht mit einer freien Flamme.
Umkitten mit Sekundenkleber, da leicht löslich in Azeton. Auf möglichst große Kontaktflächen
zwischen Dop und Stein achten. Nur dort hält der Sekundenkleber wirklich. Kontaktflächen ev.
anfrischen.
3) Strategie: die Scherkräfte, die Dop und Stein auseinander reißen wollen, möglichst niedrig halten.
a) am Rohstein plane Fläche anschleifen und mit viel Schellack aufkitten, so dass zwischen dop und Stein eine "Stützwand"entsteht.
b) Unterseite schleifen und polieren, dabei ein Design wählen, bei dem die Rondiste noch nicht auf Größe fertig geschliffen werden muss. Gilt nicht für Steine über 3 mm. .
c)Umkitten mit Sekundenkleber. Oberseite zunächst mit den Winkeln der Rundistfacetten auf ungefähre Größe schleifen. Dabei drückt der Stein schräg auf den Dop und die Scherkräfte sind halb so hoch wie beim Schleifen der Rondiste mit 90°. Rondiste mit 90 ° einschleifen - sehr vorsichtig mit ganz wenig Druck - Scheibe mit Abrichtstein anschärfen- gut kühlen. Stein fertig schleifen und polieren. Polieren mit Diamant auf Zinn oder Zink- je nach Steinhärte. Weniger Druck und Dreck als mit anderen Poliermitteln.
Manchmal muss man mit Augenmaß arbeiten, um die Dicke der Oberseite vor dem Schleifen der Rondiste abzuschätzen, aber im Endeffekt immer besser als auf 0,1 mm. Den Unterschied zwischen einem Stein 1,5x2,5 mm und einem Stein 1,6x2,5 mm sieht man deutlich.
Stichwort Dreck: Ich empfehle dringend, die Maschine, den Arbeitsplatz und den Fußboden v o r Beginn der Arbeit zu putzen und keine oben offene Kisten und Kartons herum stehen zu lassen. Dann hat man eine Chance, einen Stein, der vom Dop gehüpft ist, doch noch wieder zu finden...
Zu den Bildern: sie sind durcheinander, da ich 3 Aufträge gleichzeitig bearbeitet habe. Anhand der obigen Ordnung könnt ihr sie aber in die richtige Reihenfolge bringen.
Viel Spass beim Nachschleifen!
uhu
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
13.11.2016 - 12:40 Uhr
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#9
Der grüne Anhänger ist 40mm lang und aus einer ehemaligen Glaskugel geschliffen. Da sind auch einige Gemeinheiten zu beachten.
uhu
Manam
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Manam
13.11.2016 - 14:15 Uhr
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#10
Jemine, ich bin so weitsichtig, dass ich schon bei 5mm schlapp mache - aber solche Winzlinge sind für mich unmöglich. Da muss ich ja schon bei den Fotos niesen
Klasse, vor allem wenn man die Hauyne selber gefangen hat ! :respekt: