Goldschmiedeforum
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Dreieickige Steinfassungen mit Steinauflage

 
chrisi
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chrisi

 ·  #1
Hallo ich suche Dreieickige Fassungen mit Steinauflage. Fischer, DT, Bolei (B. hat zumindest die Herzform), haben es nicht wer weiß was ? Klar selbst herstellen, wäre eine Antwort, aber würde sie gerne fertig kaufen .
Gruß Chris
chrisi
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chrisi

 ·  #2
Hallo ok nachdem ich keine Antwort bekomme, muß ich mich nun ans werk machen, welche literaur erklärt dies: wie fertige ich eine Fassung an. Was empfehlt ihr da ? Zargenband mit Steinauflage habe ich nun schon mal, jetzt bräuchte ich noch eine kleine Anweißung mit Fotos für Dreieckige Fassungen. 2 Habe ich versucht einmal durch drei gleiche Teile die ich zusammen gelötet habe, einmal aus einem Stück gebogen, ehrlich gesagt katastrophe. Ich weiß das noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und das es heißt üben üben, bin gerne Bereit dazu, nur benötige ich doch eine Anleitung.
Danke Gruß Chris

www.damastschmuck.de
Tilo
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Tilo

 ·  #3
du mußt auf deinem zargenband anreißen die seitenlänge des steins plus einmal die materialstärke des eigentlichen fassungsrands
beginnend mit abstand einhalb steinlänge 3 mal
absägen halbe steinlänge von letzter markierung
jetzt die markierungen einfeilen mit vierkantnadelfeile und die noch rechts/links schwenken bis an tiefster stelle nur noch materialstärke des fassungsrands(ohne auflage) bleibt

jetzt zur fassung knicken und zusammelöten

ach so
die kerben/jetzt fugen sollte man zulöten

bei der leichter erscheinende altenative: 4 x kerben und an äußersten kerben trennen und in der spitze zusammenlöten kann die eigentliche fassungsecke oben mit lot vollfließen, was man schlecht rausarbeiten kann und dann druck auf die empfindlichen steinecken ausübt

die steinecken vor dem fassen etwas entschärfen zum messen anfangs sollten sie noch dran sein, sonst wird die fassung zu knapp

überhaupt sind eckige fassungen schwerer exakt zu fertigen, als runde und ovale
hast du schon runde fassungen selbst gefertigt?
chrisi
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chrisi

 ·  #4
Hallo Tilo Danke für die Info, ok am Montag werd ich nun erstmal eine Runde Fassung herstellen, und üben, üben, solte ich nicht erst mit Kupferblech anfang zum Üben ?
Denke das Blech sollte die Gleiche Stärke haben wie das Band ? einen Streifen sägen ( Maß wie das Zargenband) und nach deiner Anweißung arbeiten richtig ?
Gruß Chris
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Hallo Chrisi,

Zargenfassungen aller denkbaren Formen, konisch oder zylindrisch, Einfach- oder Doppel/Dreifachzargen, auf Wunsch mit Schattenfugen liefern wir seit langem an Schmuckschaffende in ganz Deutschland. Das ist zwar hochpräzise und perfekt, aber auch nicht ganz billig. So eine dreieckige Zarge in mittlerer Größe kostet etwa 70 Euro. Dafür kann man eine ganze Menge selbst machen ;-) Deshalb lohnt sich das auch nicht richtig in Silber.

Wenn es allerdings um Serien geht, dann bist Du mit einem derartigen Modell König, denn je genauer, je weniger Nacharbeit. Zum Beispiel se eine Hummel wie sie Goldie als Avatar verwendet: Solch ein Teil ist eigentlich auch nichts weiter als eine Fassung. Aber statt sie mühsam von Hand zu fummeln und zusammen zu bauen, kann man derartige Dinge auch aus einem Stück fräsen oder drucken und ganz einfach gießen. Das bringt Genauigkeit und spart, wenn man derartiges in Serie machen will, jede Menge teurer Arbeitszeit ein, zumal die Krappen gleich mitgegossen werden können.

Die Voraussetzung ist eine CAD-Datei, die wir aber ebenfalls erstellen. Für einen derartigen Prozess reichen heute ein paar Bleistiftstriche, damit der konstruierende Designer am Bildschirm weiß was gewünscht ist. Danach bekommt der Kunde einen Ausdruck zur Korrektur, und danach wird im nächsten Schritt das Gussmodell erstellt. Der Ring, den ich als Avartar verwende, wurde genau auf diese Weise hergestellt. Zunächst also aus Wachs. Er wurde auf einer T66 gedruckt und das so hergestellte Wachsmodell später eingeschlickert und gegossen. Hierbei wird in einem Ausbrennprozess die Schlickerform erhitzt, so dass der schöne und auch teure Wachsring verbrennt. :-( Allerdings hinterlässt er eine Hohlform, die unter Vacuum mit Gold ausgegossen wird. Um das Gold in die Form zu bringen, verwenden wir eine Schleudergussanlage die es erlaubt, in allen denkbaren Athmosphären zu gießen. Also z.B. unter Vacuum oder Argon, Stckstoff oder Helium und was es so noch gibt. Es kommen immer Edelgase zum Einsatz, mit Ausnahme von Kohlensäure und Stickstoff.

Befindet sich das Gold nun in der Form, dann wird diese nach dem Erstarren des Materials zerstört. Was übrig bleibt, ist die ausgefüllte Form: in diesem Fall war es ein Ring. Danach geht es an die Feinarbeit: Schmirgeln, Lunker jagen und falls man welche erwischt - lässt sich leider oft nicht ganz vermeiden - werden sie mit dem Schweißlaser zugeschossen. Danach kommt das Feinschmirgeln, und die einzelnen Poliervorgänge- Ist das aller erledigt, noch ein spannender Augenblick:

Der Stein muss gefasst werden. Zwar gibt es dank des ganauen Modells meist keine Justierarbeiten mehr, jedoch ist eine Antreibarbeit stets mit einem Restrisiko verbunden, den Hammer ist nun mal Hammer und ein Schlag daneben, ein Schlag zu viel. Aber, es geht wie immer gut...

Nun noch der Glanzschnitt mit einem nach oben konisch zugericheten Flachstichel, und fertig ist das Ganze.

Halt! Der Stempel! Immer wieder wird diese wichtige Arbeit übersehen und muss dann später nachgeholt werden. Da der ganze Ring aus einem Teil hohl gegossen wurde, die Wandstärke ist nicht stärker als 0,8 mm. entscheide ich mich den Stempel, swie die anderen Angaben, materialschonend mit der Graviermaschine anzubringen. Zu allerletzt die Mattierung: Mit rotem Schleifvlies und Seifenwasser wird der Ring entsprechen und immer parallel seiner Außenkanten sorgsam mit einer Mattierung versehen.

Ja, und so sieht er nun aus. Auf eine Rhodinierung wurde aus optischen Gründen bewusst verzichtet, damit der Kontrast zwischen dem Blau des Steines und dem Grau des Ringmaterials so deutlich wie möglich hervortritt.

Gruß, Ulrich
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Kathrin
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Kathrin

 ·  #6
Superschöner Ring.Respekt.
Ich hätte den wahrscheinlich montiert, da ich leider Werkzeugtechnisch noch nicht so gut ausgerüstet bin. 😢
chrisi
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chrisi

 ·  #7
Hallo Ulrich von solchen Arbeiten traüme ich noch. Aber bei der Gold- und Silberschmiede Anstalt Pforzheim habe ich wunderschöne Fassungen endeckt. Der Katalog ist echt sehr schön, nun habe ich endlich eine größere Auswahl an Fassungen ( als beim Fischer). Ich kann ja nur am Damastzenerstahl dran löten, daher die suche nach anderen Fassungen. Ich möchte aus Damastzenerstahl wieder Ringe biegen und da dran Fassungen löten und von Goldschmied den jeweiligen Stein Fassen lassen.
Ich habe auch angefangen ( siehe Foto Galerie) den Damast mit Silber zu kombinieren.
Gruß Chris

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