Goldschmiedeforum
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Silber gießen

 
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #1
Sicher für jeden Azubi/Lehrling interessant:

https://www.youtube.com/watch?v=u7I9ewHmonY


Das Zusammenschmelzen von Silberresten etc. zu einem Barren, der zu einem Blech weiterverarbeitet wird.

Im Video sind alle Arbeitsschritte zusehen.
Einer der wichtigste Arbeitsschritte, dem leider zu oft, viel zu wenig Aufmerksamkeit/Hingabe geschenkt wird ist das Vorschmieden.
Auch wenn es manchmal mühsam ist, es lohnt sich :)



Liebe Grüße und schönen Sonntag noch :)
P.S.: Habe es hier nochmal gepostet, damit man es auch findet wenn man danach sucht im Forum.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #3
:) Danke Heinrich !

Bei uns geht recht viel an Material raus.
Wir legieren viel Rotgold, und machen alles was wir brauchen selber.

Bei einigen Dingen ist es wie Tag und Nacht ob ich gut Vorschmiede, oder eben nicht. :)

Lg
Tilo
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Tilo

 ·  #4
ich hab auch noch nie vorgeschmiedet
und weiß nicht, was an meinen blechen und drähten dadurch besser werden könnte
selten taugt mal ein guß nicht, aber das sehe ich schon vorm walzen an eingezogenen stellen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Vorzuschmieden ist schon die offizielle Ausbildungsmethode.
Ich denke mir aber auch, verdichtet wird das Blech schon auch im ersten Walzgang. an den Kanten produziert man eher Grate und da geht die Auswirkung auch nicht sehr tief. Hier siegt die Faulheit, wenn ein Fehler im Blech ist wird er auch mit Schmieden nicht besser, aber auf jeden Fall schadet es nicht.

Anders ist es bei dem gekauften gesintertem Mokume, die Zwischenschichten müssen hier tatsächlich noch gut verzahnt werden. Das schmiede ich auf jedenn Fall.
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #7
Ich habe Grade bei Mokume festgestellt, daß sich vorgeschmiedete Bleche besser verschweißen lassen. Insgesamt sind sie vom Gefühl her auch geschmeidiger beim biegen.
Ich glaube im Brehpohl steht, das sich beim Schmieden die Konstruktur verbessert.
Grade widerspenstige Legierungen wie shibuishi lassen sich so sehr viel besser verarbeiten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Silberfrau
...
Ich denke mir aber auch, verdichtet wird das Blech schon auch im ersten Walzgang....


Eben das dachte ich auch. Vielleicht bringt das Schmieden etwas an den Kanten aber ich habe mir meist das Blech größer gemacht und dann lieber die kanten mit der Schlagschere abgeschnitten.
Edelmetalle sind zwar teuer aber in meiner Giesserei wurden sie ja wieder verwendet und Zeit war auch teuer und nicht wiederverwendbar.

Daher interessiert mich die Antwort auf die Frage in welchen Fällen es einen signifikanten Unterschied macht. An Mokume habe ich nicht gedacht. Gut zu wissen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Also, ich habe mich am Feiertag mal dazu gemüßigt gefühlt, mal wieder das Technologiebuch "Technisch wissenschaftliche Grundlagen des Goldschmiedens" Band 1 herauszuziehen bzgl. des Schmiedens der Bleche und Drähte nach dem Guß. Da steht dann folgendes im Kapitel Urformen, Gießfehler:

Lunker:
Zitat
Blech und Drahtrohlinge nach dem Gießen schmieden und Rekristallisationsglühen: Blanke Innenlunker und Mikrolunker verschweißen dann.


Ungünstiges Gefüge durch unregelmäßiges Kornwachstum beim Abkühlen:

Zitat
Blech und Drahtrohlinge nach dem Gießen schmieden (zwecks notwendigem Verformungsgrad) und Rekristallisationsglühen: Bei richtiger Durchführung entsteht ein optimal feinkörniges Gefüge.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Glaube ich Dir dass das die Lehrmeinung ist.

Vielleicht bei mir ein Spezialfall weil ich schon vor Jahrzehnten meine Walze mit einem kräftigen Drehstrommotor elektrifiziert habe. Da werden diese Effekte eben schon beim sehr kräftigen ersten Walzen erzielt.

Mag sein dass bei einer Handwalze und geringerer Krafteinwirkung die Verdichtung und Kornzerteilung nicht so gut funktioniert und daher das Vorschmieden sinnvoll ist.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
ich habs nur abgeschrieben. Das letzte Mal, daß ich ein Blech nach dem Gießen durchgeschmiedet habe, war in meiner Lehrzeit in der Goldschmiedeschule.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
stimmt :)
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #14
:) Wir legieren viele Rotgoldlegierungen die manchmal wirklich Probleme bereitet haben.
Bei uns wir viel in Form geschmiedet, da merkt man schnell den Unterschied.

Schmiede ich diese Rotgoldlegierungen nicht auf die Hälfte direkt nieder fängt das Material sehr schnell an zu reissen, wenn es zu dünnen Blechen ausgewaltzt werden muss.
Das Schmieden hat damals das Problem gelöst.


Wo WIR den Unterschied aber am deutlichsten merken ist bei Silberblechen.
Einfach weil das Material durch das Schmieden kräftig "durchgeknetet" wird.
Gussfehler werden hier im Falle sofort sichtbar und nicht erst später, wenn es beim Ausglühen eines dünnes Bleches eine blase aufzieht.

Bei den 80 Gramm Silber war keine einzige Stelle unbrauchbar.


Aber wie gesagt:
Ich bin mir fast sicher dass jeder einen Unterschied merken wird, wenn er zwei Identische Bleche gießt ( wenn möglich ;) ) , aber nur eines davon richtig durchschmiedet.

Ich habe das 5mm Blech auf 2,5mm runtergeschmiedet, und dann nur einmal geglüht bis ich auf 0,5mm war.


Wenn man natürlich große Bleche gießt und den Rest einfach wegschneiden kann, ist das kein Ding :)
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #15
Ich glaube mal gelesen zu haben das es geschmiedet werden soll wegen der verschiedenen Kraftübertragungen auf das Metall

Beim schmieden wird ja eine gleichmäßige Kraftverteilung erreicht durch den Hammer und die Gegenkraft durch dem Amboß.

Beim Walzen wird Druck in Längsrichtung und schräg oben-unten erzeugt das dazu führt das die Kornstruktur in der Mitte des Blechs genau so bleibt wie beim Guss und nur an den Außenseiten das Gefüge verändert wird.

Ich bin mir leider nicht mehr sich wo ich es gelesen habe
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