Zitat geschrieben von tatze-1
nachdem bei dem Technologiebuch von der Goldschmiedeschule mindestens ein Werkstoffwissenschaftler mitgearbeitet hat, würde ich von Esoterik absehen.
Sehe ich auch so...
Zuerst mal sollte jedem klar sein, dass es eine unterschiedliche Art von Umformung ist.
Beim Vorschmieden Schlage ich Senkrecht zuerst mit einer Finne auf den gegossenen Barren.
Das Material wird bis zum Kern hin durchgeknetet, wenn man es ordentlich macht.
Poren und Mikrolunker werden verdichtet und sofern Sie nicht oxidiert sind beim späteren Rekristallationsglühen auch verschweißt.
( Steht in mehreren meiner Fachbücher.. dass sich da alle irren bezweifle ich ganz stark)
Beim Walzen schiebt es mir das Material in eine Richtung weg.
Ich habe nie den Impuls wie mein Schmieden.
Fehlstellen oder vielleicht Stellen wo es leichte unebenheiten gibt "erkennt" die Walze nicht und bügelt das Umgebungsmaterial so lange Flache, bis es auf die tiefer liegenden Schichten stößt.
Leichte Einkerbungen sind so nocht nicht beansprucht, währenddessen der großteil des Blechs schon beansprucht worden ist. (Unregelmäßigkeiten enstehen hier schon)
Der Kern wird nicht so beansprucht wie ich mir das Vorstelle, vor allem bei Problematischen Legierungen.
Und das Problem ist doch, dass genau im Kern, da wo das Gefüge deutlich grobkörniger ist, als in den äußeren Bereichen, weil es dort zuletzt erstarrt, sich noch zusammenzieht etc. wo eigentlich eine Verformung vor dem erneuten Rekristallationsglühen stattfinden soll, eben weniger beasprucht wird, als in den Randbereichen, die eh schon Feinkörnig/er sind.
Vor allem die angesprochenen Rotogoldlegierungen!
Im Kern nicht so beansprucht reißen Sie sehr sehr oft, wenn man nicht vorschmiedet.
Das Material ist von der Qualität her schlechter.
Wir haben/hatten den direkten Vergleich.
Eine unserer Goldschmiedinnen hatte immer Probleme bei der Herstellung von dünnem Rotgoldblech.
Als ich merkte, dass Sie das Blech nicht wirklich gut vorschmiedete wusste ich warum.
Seit Sie das Blech richtig durchschmiedet haben wir weder Probleme mit Luftblasen/Hohlräume etc.
Wir erhitzen das Rotgoldblech bis das Korn aufsteigt. So erhält man ein Blech dass der Oberfläche eines groben Schmirgelpapieres gleicht.
Da merkt man sofort den Unterschied.
Wer nicht vorschmiedet muss es ja nicht, aber es kann mir niemand erklären, dass es keinen Unterschied macht
wir haben damals zwei Bleche auf 0,30 mm ausgewaltzt ( von 2,5mm) mit nur einmal zwischenglühen). danach haben wir beide Streifen um einen 5mm dicken Riegel gebogen (Spiralen).
Das Blech das nicht Vorgeschmiedet wurde ist dabei mehrfach seitlich eingerissen.
Alleine die Wahl der Kokille macht schon eine nUnterschied aus.
Merkbar bei unseren neuen (KC) Kokillen.
Wir haben eine 6mm Drahtrohling auf 0,9mm runtergewaltzt ohne zwischenglühen, welcher dann um einen 3mm Bohrer gewickelt wurde.. kein Risse etc.
Wir gießen unsere Legierungen nun bei ca. 1000 Grad.
von dem Graphittiegel direkt in die Gussform in Schutzatmosphäre.
Ein Blech ist mit der Indutherm Anlage in 2-3 min. gegossen.
Natürlich hat nicht jeder diese Anlage, aber jeder mittlerer oder größerer Goldschmied spart sich dadurch einfach enorm viel Zeit.