Goldschmiedeforum
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Vorstellung meiner KC-Kokille

 
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #31
Ich meine nicht den 10mm Einguß! Natürlich habe ich keine Walze die das kann.
Ich finde die Kokülle insgesamt toll. Der Preis ist allerdings auch nicht ohne und für mich als Heimwerker zu hinterfragen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #32
Ich finde das ein super Format jetzt, wäre genau die Größe, die ich brauche. Der Preis ist sicher angemessen. Aber mir ist er halt auch zu teuer, weil ich brauche es nicht mehr so häufig wie früher und das werde ich im Rest meines Lebens nicht mehr rausholen.

Schwierigkeiten, den Guss erst mal in die Walze zu bringen :?: :?: :?: :?: :?:

Na denn mal fröhlich Schmieden, schmieden, schmieden :bounce:
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #33
Nicht das ich es mir nicht denken könnte, aber könnt ihr mir mal bitte erklären, was es mit dem Prozess des "Rekristallisierens" auf sich hat?

Die Menge an Borax die Christian da nimmt, ist mir auch neu. Ich hab da immer die Befürchtung, der Borax würde mir den Tiegel verkleben.
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #34
Bevor man einen neuen Tiegel verwenden möchte, sollte er immer mit Borax "ausgeschwenzt" /behandelt werden.

Wir erhitzen den neuen Tiegel langsam und geben Borax hinzu, Schwenken den flüssigen Borax, der sich wie ein Film auf den Tiegel legt.

Man kann ein bisschen Kochsalz hinzugeben, dann verflüssigt sich das Borax und der Überschuss an Borax kann hinterher auch einfacher entfernt werden.

Beim Schmelzen von Goldlegierungen verwenden wir relativ wenig Borax.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Bei silber haben wir allerdings die Erfahrung gemacht, dass ein bisschen mehr Borax nicht schadet.

Was wir auch gerne für Silber verwenden: I Teil Kochsalz, 2 Teile Pottasche, I Teil Borax.


Wegen der Rekristallisation:
Gemeint ist das Rekristallisationsglühen, (bei uns Ausglühen, "Weichglühen" etc. genannt)


Nach dem umformen (schmieden, biegen etc.) weißt der Werkstoff nicht mehr seine ursprünglichen metallurgischen Eigenschaften auf.

Deshalb wird dieser geglüht (Rekristallisationsglühen).
Kurz gesagt: Gefüge "Neubildung" im festen Zustand.

Nach dem glühen, erhält der Werkstoff pauschal gesagt, seine urpsrügnlichen Eigenschaften (Dehnbarkeit, Härte, Elastizität usw.)

Wenn man es ganz genau betrachtet, entstehen beim ausglühen Reikristallisationskeime. Die Atome die zwangsweise (durch Verformeung etc.)
verschoben wurden verlassen ihre Plätze und schließen sich den wachsenden Kristalliten an.

Je mehr das Material beansprucht wurde, desto mehr Rekristallisationskeime beim Rekristallisationsglühen.

Die Temperatur sollte nicht (zu lange) zu hoch sein, da es sonst zu einer Kronvergrößerung kommt und das Gefüge grobkörnig wird = geringere Dehnbarkeit etc.

Ich kann hierfür das Buch "technische-wissenschaftliche Grundlagen des Goldschmied" sehr empfehlen.
Man erhält einfach einen guten Überblick und versteht warum/weshalb... :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #35
Zitat geschrieben von K-Heinz
Nicht das ich es mir nicht denken könnte, aber könnt ihr mir mal bitte erklären, was es mit dem Prozess des "Rekristallisierens" auf sich hat?

rekristallisieren ist im Grunde genommen das Wiederherstellen des Kristallgitters durch Wärmezufuhr. Durch schmieden, walzen, ziehen, biegen etc. wird das Kristallgitter des Metalls verzogen, verformt, die Moleküle mit ihren Verbindungen werden verschoben. Das bewirkt, daß das Metall durchs umformen aushärtet. Wenn das Metall jetzt wieder erwärmt wird, bewegen sich die Moleküle und sortieren sich wieder zu ihrem eigentlichen Kristallgitter zurück. Deswegen kann man nach dem Glühen wieder so gut weiterbearbeiten.

Ich hoffe, die Erklärung war einigermaßen nachvollziehbar, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so wissenschaftlich korrekt war :)

Zitat
Die Menge an Borax die Christian da nimmt, ist mir auch neu. Ich hab da immer die Befürchtung, der Borax würde mir den Tiegel verkleben.

überschüssiges Borax kann man immer wieder abschmelzen und abtropfen. Sollte man auch machen, wenn man in einer Schamotteschale geschmolzen hat. Eine Basisglasur bleibt eh im Tiegel.
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #36
Und zu den Kokillen:

Ich bin der Meinung (und nicht weil ich Sie verkaufe), dass sich der Einguss deshalb schon für jeden Goldschmied rentiert, weil man damit einfach vernünftig arbeiten kann.

Wir haben einen eigenen Schmelzbereich mit einer Schmelzwanne.
Immer wenn wir früher Bleche etc. gegossen haben, wurde sie vorher sauber gemacht um Gold das überläuft /vorbeiläuft aufzufangen.
Die meisten von euch werden es ähnlich/gleich machen.

Natürlich passiert das mit Übung und Routine immer seltener.
Aber warum muss man sich das Leben schwerer machen als es ist.
Ich verwende ja auch einen Trichter um Flüssigkeiten umzufüllen etc.

Ich habe damals diese Kokille NUR für uns herstellen lassen, da ich glaubte viel Zeit damit einsparen zu können. Es war ein Versuch, wir wussten nicht ob es funktionieren würde.

Seither haben wir nicht einmal mit einer anderen Kokille Halbzeuge mehr hergestellt.
Die Form muss nicht schön parallel einerichtet werden, damit es keine Kanten gibt etc.
Keine Klammern oder Schrauben.

Einfach beide Zylinderhälften in die Hülse schieben-fertig.
Wir haben für unsere ersten Kokillen ca. 800 Euro investiert (da es erst durch höhere Mengen rentabel wird)

30mm, 20mm, 10mm und einen 6mm Einguss.
Nach wenigen Monaten haben sie sich schon rentiert.
Auch weil wir die Gussanlage haben und sehr viel selbst legieren.
So sparen wir uns bei jedem legier-Vorgang mind. 20 min.
Die Induktion verwirbelt und mischt die Legierung perfekt durch.

Wenn es finanziell mal drin ist und einigen von euch eine dieser Kokillen zusenden würde, zum testen... ich verspreche euch, keiner würde Sie mir zurücksenden!
Und nicht weil es meine ist!

Der Preis kommt unter anderem zustande, weil hochwertiger Edelstahl für die Einsätze verwendet wird, der im CNC-Verfahren präzise verarbeitet wird, von einer Firme in in Tirol, welche unter anderem für KTM etc. fertig. Ein Familienbetrieb, der zu guten Konditionen diese Formen herstellen kann. Ich habe so einen Ansprechpartner den ich kenne. So kann ich auch einen anderen Service etc. anbieten.

Ich möchte nicht eine Form verkaufen und hinter mir die Sintflut...
Goldschmiedeunternehmen sind an mich herangetreten ob man nicht Sonderformen etc. herstellen kann. Es kann jedem seine bevorzugte Form hergestellt werden- ohne Einschränkungen. Kein 0815.

Und wenn nach 10 Jahren die Zylinderhälften wiedermal Plan abgezogen werden müssen, kommen neue Silikonringe rein (wenn nötig etwas dickere) und fertig.
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #37
Sry Tatze, wusste nicht, dass du schon fleißig am tippen warst !!!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #38
kein Problem. Eine Erklärung für diejenigen, die es gerne wissenschaftlicher und schwerer verständlich haben wollen und eine Erklärung für diejenigen, die es etwas bildhafter haben möchten, auch wenn's nicht ganz wissenschaftlich perfekt ist ;)
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #39
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #40
Ach so, das Ausglühen oder Weichglühen ist gemeint, das ist mir schon klar.

Ich dachte es bezieht sich auf deine Hammerschläge. Die meinte ich nähmlich.
Aus unserem Shop


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