Schmuck-Themen allgemein
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Schmuck im Berufsleben (bzw. bei machen Berufsgruppen)

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo,

mich würde mal eine Frage interessieren: Ist es in manchen Berufsgruppen faktisch "Pflicht" Schmuck zu tragen ?
Ich denke da z.B. an die Stewardessen, die oft zu ihrer Arbeitskleidung (Kostüm o.ä.) Perlenohrstecker tragen oder Mitarbeiterinnen in der Bank, wo es oft auch Reglementierungen in der Anzahl des Schmuckes nach oben gibt (keine Piercings o.ä.).
Mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Friseurinnen oft mehrere Ringe an einer Hand tragen und oft noch Piercings dazu.

Was meint Ihr - ist das Zufall oder gehört in manchen Berufen Schmuck einfach dazu ?

LG
Eva
Christian Hayn
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Christian Hayn

 ·  #2
Hi Eva, ich meine es ist Zufall, dass in manchen Berufen mehr Schmuck getragen wird. Viele Firmen/Unternehmen reglementieren aber auch, z.B. Ohrstecker ja, Piercings nein ist häufig in Banken, Versicherungen, gehobener Gastronomie, auch Fluggesellschaften. Je höher du z. B. als Mann in der Führungsebene aufsteigst umso weniger Schmuck ist angesagt, bis eben nur noch die Kravatte der (Ehe)ring, vielleicht noch ne teure Uhr (aber bitte nicht zu teuer weil sonst Neidfaktor zu hoch ist) übrig bleibt.

Viele Grüße Christian
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Die Art, Menge und der Stil des getragenen Schmuckes ist vom Geschmack abhängig. Der Geschmack wird meist vom herrschenden Zeitgeist und Vorbildern der zugehörigen sozialen Gruppe im Alter zwischen 16 und 25 geprägt, bleibt dann aber meist fest bestehen.

Insofern stimmt die Aussage der Berufsgruppen und Schmuckgewohnheiten, jedoch indirekt. D.h. Der Geschmack und die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen bestimmen die Berufswahl.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #4
Ich hatte mal einen Oberkellner als Vorgesetzten, der es absolut überhaupt nicht duldete, wenn man Schmuck trug. Höchstens einen Ehering und den links, weil man mit rechts serviert.
Auch gibt es verschiedene Berufe bei deren Ausübung das Schmucktragen absolut verboten ist, selbst ein Ehering ist verboten. Dort wird mit Hygiene wegen des Schmuckverbots argumentiert.
Vor etwa 20 Jahren war es auch bei einer Fluglinie nur erlaubt, Ohrringe mit max 2cm Länge zu tragen, wie sie es heute handhaben, weiss ich nicht.
In Banken ist es oft so, wenn es Publikumsverkehr gibt, dass es eine Art Dresscode besteht, wobei dann Schmuck in sehr grosser Menge einfach nicht passt.
Goldie
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Goldie

 ·  #5
oder sportler...
beim fussball hat doch die fifa auch schmuck verboten so weit ich weiss. zumindest gabs mal rege diskussionen darüber.

verletzungsrisiko am arbeitsplatz spielt wohl auch eine rolle.

lg
martin
Dagmar
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Dagmar

 ·  #6
Also wenn ich an manche aus der Leichtathletik denke und nicht nur an Frauen, kann da kein Schmuckverbot herrschen..........
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 ·  #7
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Die Art, Menge und der Stil des getragenen Schmuckes ist vom Geschmack abhängig. Der Geschmack wird meist vom herrschenden Zeitgeist und Vorbildern der zugehörigen sozialen Gruppe im Alter zwischen 16 und 25 geprägt, bleibt dann aber meist fest bestehen.

Dafür dürften schon die Eltern und das soziale Umfeld herhalten, die/das jemand an seiner Wiege vorfindet. Mit 16 Jahren ist die Entscheidung zwischen Arschgeweih und Perlenkette normalerweise gefallen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Regine
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Die Art, Menge und der Stil des getragenen Schmuckes ist vom Geschmack abhängig. Der Geschmack wird meist vom herrschenden Zeitgeist und Vorbildern der zugehörigen sozialen Gruppe im Alter zwischen 16 und 25 geprägt, bleibt dann aber meist fest bestehen.

Dafür dürften schon die Eltern und das soziale Umfeld herhalten, die/das jemand an seiner Wiege vorfindet. Mit 16 Jahren ist die Entscheidung zwischen Arschgeweih und Perlenkette normalerweise gefallen.


Mit 16... naja vielleicht schon geprägt aber nicht immer schon manifest. Andererseits.... ein erheblicher Teil der Prägung wird schon viel früher, bei der Zeugung, manifest. ;-)
Goldie
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Goldie

 ·  #9
Zitat geschrieben von Regine

Mit 16 Jahren ist die Entscheidung zwischen Arschgeweih und Perlenkette normalerweise gefallen.


ich schmeiss mich weg :lol:

der tag ist gerettet :D

lg
martin
kaa
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kaa

 ·  #10
Schmuckgeschmack ist manifestiert zw. 16 und 25??? Würd ich jetzt den Schmuck tragen, den ich mit 16 hatte... oh weh, oh weh!!
Goldie
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Goldie

 ·  #11
meine oma hat immer gesagt "der geschmack ändert sich alle sieben jahre"

verschwörung:
sieben jahre nach der arschgeweih-welle kaufen sich alle die tattoo-enfernungen mittels laser anbieten eine insel in der südsee :lol:

sorry, ich schwiefe selber vom thema ab :oops:

lg
martin
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 ·  #12
@Goldie: die Oma hat schon Recht aber der Geschmack, sofern familiär vorhanden, ändert sich nur marginal.

@Kaa: kann ich von mir nicht sagen. Aber ich werde dieses Jahr fünfzig Jahre alt und habe sicherlich eine andere Sozialisation.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Für mich gelten da aber ganz andere Maßstäbe!

Ich liebe Schmuck, wobei es mir egal ist in welcher Stilrichtung er geschaffen wurde, Hauptsache, ich muss ihn nicht selbst tragen.

Was mir nicht egal ist:

Wer ihn gemacht hat
Wer ihn verkauft hat.
Was er gekostet hat.

Bei Schmuck der in meiner Bude entstanden ist::

Wie er gemacht ist, ich dulde keinen Murks
Ob er Niveau hat und meinen selbstgesteckten Ansprüchen entspricht.

Und vor allem interessiert mich folgendes:

Ob mein Kunde mit dem Schmuck von mir glücklich ist. Das färbt dann nämlich auf mich ab ;-)

Gruß Ulrich
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 ·  #14
Hallo Eva, moin Rest,

mit den Outfit-Vorschriften ist das so eine Sache: Der Glaube an den Sinn ihrer Notwendigkeit schwankt in relativ regelmäßigen Abständen und zwar im gleichen Rhythmus wie andere Themen aus dem Spannungfeld Freiheit <-> Konventionen. Im Moment leben wir in einer Phase, wo Konventionen wieder Hochkonjunktur haben: Benimmkurse (was auch immer das ist) sind überbelegt, Knigge, der reaktionäre rechte Knochen, den jeder im Munde führt, aber niemand gelesen hat, wird "heranzitiert" wie ein Guru, Koch-, Deko- und Einrichtungsregelbücher erfreuen sich großer Beliebtheit, die meisten sind wieder ganz verrückt auf klare Regeln. Die Vorstellung, ein Gast könnte an mir oder sogar in meinen privatesten Räumen irgendetwas auszusetzen haben, treibt offenbar den meisten den Angstschweiß auf die Stirn.
Ein alter weiser Mann aus England hat mal gesagt: Regeln sind eine Krücke für die Lahmen. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille: Sie sind nämlich auch etwas, an das man sich schnell gewöhnt. Und so zeichnet unsere Zeit sich durch beide Seiten aus: Chefs (und noch viel mehr Junior- und Vize- und selbsternannte Chefs) fühlen sich wieder ermächtigt, weitreichende Outfit-Vorschriften zu erlassen und Angestellte sind ganz begierig, genau zu wissen, wie sie dem Chef am besten gefallen. Bloß nichts falschmachen ...
Traut man Fachleuten auf diesem Gebiet, dann steht diese Oberängstlichkeit, auch unwichtigste Kleinigkeiten falsch zu machen, in direktem Bezug zur Angst um den beruflichen Erfolg (Stichwort: Arbeitslosigkeit). Angst und Freiheit haben eben selten zusammengepasst.

Also zurück zur konkreten Frage: Deine Beobachtung ist richtig. Es gibt vermehrt Outfit-Regeln in Firmen (Bei Stewardessen geht das bis in die Bestimmung von Make-up-Farben!), das Interesse an eindeutiger uniformierter Berufskleidung nimmt zu (die Diskussion um Schuluniformen gehört auch hierher) und die Richtung heisst: angepasst, unauffällig, edles aber nicht zu edles Understatement. Imagebildung über die Erscheinung der Mitarbeiter ist eben eine Folge, wenn man Inhalt mit Verpackung verwechselt ... Da diese Regeln aber nicht immer rechts"konform" sind, um es freundlich zu sagen, geben sich gerade große Firmen viel Mühe, das nicht wie Regeln aussehen zu lassen und z.B. Formblätter zu verteilen. Man bevorzugt den "persönlichen Hinweis" und die gezielte Instrumentalisierung der "Gruppendynamik" (auch Herdendruck genannt). Große Firmen beschäftigen für soetwas eigene und sehr gutbezahlte Leute, denn jede Zeit hat ihre Scharlatane. Wer je was über unsinnige Investitionen lernen will, dem empfehle ich 2 Monate Arbeit in so einer Position ... ... ...

Und nur im Zweifel: Diese Vorschriften treffen nicht nur sog. weibliche Empfindlichkeiten wie Mitarbeiterinnen eines Telesenders, die durchstochene Ohrläppchen haben müssen, auch wenn das natürlich nicht in ihrem Arbeitsvertrag stehen darf. Ein sehr großes Deutsches Traditionsunternehmen schreibt seinen Mitarbeitern die Farbe und Unterpreisgrenze ihres Privatwagens vor, wenn sie damit auf dem Firmenparkplatz parken wollen und grenzt die Alternativen der Herrenausstatter und das Höchstalter der Kleidung exakt ein, damit sich die dunklen Anzüge verschiedener Mitarbeiter ja nicht beißen.

Aber dem Himmel sei Dank hat Regine in einem sehr viel weiteren Sinne recht: Natürlich prägt die Familie den Geschmack, aber nicht immer in der von Eltern erwünschten Weise. Glücklicherweise haben Kinder nämlich die Eigenschaft, sich von Eltern unbedingt abgrenzen zu wollen und etwas bewusst genau anders zu machen. Vielleicht verdanken wir letztlich nur diesem ewigen Dagegen und Protest den Fortschritt ... bekanntlich wächst nämlich Kreativität und Leistung nie aus den Uniformen, sondern nur aus dem dringenden Wunsch, sie ganz schnell loszuwerden. Und spätestens, wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird das irgendwann auch den Firmen wieder einfallen, wenn mal wieder irgendein ungepflegter schlechtangezogener Lümmel aus seiner Garage die Welt umkrempelt. Spät natürlich und zögerlich, aber ganz ganz bestimmt. Denn die Hoffnung ...

Jade
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 ·  #15
Moin Jade,
da Du explizit Schulkleidung erwähnst setze ich hier - obgleich etwas vom Schmuckthema entfernt - mal zwei Links:

http://www.schulkleidung.com/home.html
http://schulkleidung.de/

Die Entwicklung der zuerst genannten Seite habe ich eine zeitlang begleitet und gedanklich am Für und Wider teilgenommen. Ich bin dafür. Und hoffe, dass mir in einer Bank nie ein Berater mit Piercing in der Nase begegnet. Ich denke das Eröffnungsfoto auf schulkleidung.com sagt schon viel: beruflich angemessene Kleidung und Schmuck sind nicht ausschliesslich Ausdruck von Konservativismus sondern auch von Zweckdienlichkeit. Ein Maurer der mit Anzug den Mörteleimer schwingt liegt ebenso daneben wie ein Banker mit bekleckertem Overall.

Da es vielen Menschen darauf ankommt, überhaupt Arbeit zu finden und den Arbeitgebern, sich bestmöglich zu verkaufen kommen wir, auch beim Einsatz von Schmuck, nicht darum herum uns an Spielregeln zu halten die dafür entwickelt wurden, die Umsatzentwicklung eines Unternehmens positiv zu beeinflussen.

Stewardessen in Jesuslatschen, Kaugummi, Zungenpiercing und Clochardlook verkaufen eben schlecht ein hochpreisiges Angebot - sie wären ganz einfach unangemessen gekleidet und geschmückt.
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