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Aus für die Schmuck- Edelstein-Messe JGF in Freiburg

 
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #1
Das Aus für die Jewellery & Gem Fair – Europe (JGF Europe) ist besiegelt.

Was in Pforzheim nun seit über 2 Monaten als Gerücht in der Branche kursiert, wird nun u.a. seitens der Pforzheimer Zeitung (print-Ausgabe 15. Juni 2016 Seite 6 ganz oben links) als offiziell bestätigt: es wird keine 4. Auflage der JGF Europe in Freiburg geben.

Grund: deutlich weniger Aussteller, und noch weniger Besucher.

Die BASELWORLD wird auch künftig Haupt-Dreh- und Angelpunkt bleiben
- neben den kleineren Messen INHORGENTA MUNICH, VICENZAORO etc.

Bei Markt-Intern ist es auch seit gestern online nachzulesen:
http://sicher.markt-intern.de/…aktuelles/
Zitat
JGF Europe findet 2017 nicht statt
Granat
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Granat

 ·  #2
Ich finde das sehr schade und verstehe nicht, warum von Anfang an
so hohe qm-Preise verlangt wurden. Die Trendset/Bijoutex in
München zeigt doch auch, dass es preislich eine Nummer kleiner
geht und ist überaus erfolgreich. Sogar so erfolgreich, dass die
(auch wegen zu hoher qm-Preise + Productpilot-Werbekosten)
Frankfurter Messe den August-Termin aufgegeben hat und in
den Juni (noch vor die Trendset/Bijoutex) vorgerückt ist. Aber
auch dort werden sie wegen ihrer überzogenen qm-Preise
Schiffbruch erleiden. Irgendwie stimmt das Verhältnis von
Kosten zu Nutzen einer Messe für die kleinen und mittleren
Firmen nicht mehr. Und bei den ganz grossen, die nach Basel
gehen, hat man den Eindruck, es kann nicht teuer genug sein 😉
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #3
Die ganz Großen haben ihre Messeauftritte in den Festpreisen ihrer Produkte untergebracht. Geld spielt nun mal keine Rolxx. Und was für die richtig ist, kann doch für die Messeveranstalter nicht falsch sein. Das Motto lautet nun mal: Kohle machen. So viel wie möglich. So schnell wie möglich. Egal wie. Liberalismus pur. Wer da nicht mitkommt, na der hat eben Pech. Geht davon vielleicht die Welt unter? Neues Spiel, neues Glück. Wer wird denn das verbissen sehen wollen? Immer hübsch locker bleiben! :mrgreen:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Granat
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Granat

 ·  #5
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
.... Immer hübsch locker bleiben! :mrgreen:

Das ist die beste Methode. Wirtschaft ist wie Krieg.

... und am Schluss sind die kleinen Betriebe alle verschwunden
und die Grossen richten es sich in Ihren Monopolen gemütlich ein?
Ich bin noch ein Freund der alten "sozialen Marktwirtschaft" und nicht
des Neoliberalismus und würde bspw.eine Unterstützung der
Kleinbetriebe (z.B. auch bei den Messekosten) gutheißen.
Z.B. gehört die Messe Frankfurt zur Hälfte dem Land Hessen
und zur anderen Hälfte der Stadt Frankfurt und ich sehe es als
kleiner jahrelanger Aussteller durchaus kritisch, wie durch
permanente Preiserhöhungen die Aussteller ausgequetscht werden,
und immer mehr fernbleiben und die Frankfurter Messe 'Tendence'
daran kaputtgeht. Die Messe in Freiburg ist natürlich was anderes;
da kann jeder private Messeveranstalter durch überzogene Preise
seinem Gewinnstreben hemmungslos nachgehen 😉
... und am Ende kommt niemand mehr.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Die Definition der sozialen Marktwirtschaft ist nicht, soziale Nischen für Kleinbetriebe zu schaffen sondern den sozialen Ausgleich für Arbeitnehmer zu schaffen.

Kleine und mittlere Unternehmen sind jedoch von Gründung an allem Wettbewerb ausgesetzt. Das überrascht Firmengründer immer wieder, weil etliche meinen sie könnten sich durch ihre Kleinunternehmereigenschaft wegducken. Trotzdem gibt es sie immer noch (wenn auch nicht immer die selben) vor allem dort wo die Großen wirtschaftlich nicht punkten können.

Zurück zur Messe. Ich würde es so zusammenfassen: Sie hatten keine Chance aber die nahmen sie wahr.

Die Ausstellerpreise bei Messen waren schon immer hoch und oft weder für die großen noch für die kleinen Firmen rentabel unter Umsatzgesichtspunkten. Ich habe selbst 18 Jahre lang auf der Inhorgenta einen festen eigenen Stand gehabt und mich mit vielen Kollegen ausgetauscht.

Aber auch die großen Messen liefern sich einen harten wirtschaftlichen Konkurrenzkampf und sind keine Selbstläufer.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Und erst recht kann es nich die Definition sein, mit dem Bulldozer des Großkapitals die Kein-u. Mittelbetriebe platt zu machen, sich unter den Deckmäntelchen des sozialen Ausgleichs für Arbeitnehmer getarnt, die Wirtschaft in Freibeutermanier unter den Nagel zu reißen. Die Geißel unserer Zeit ist der Neoliberalismus.

Was mich betrifft, verzichte ich vollkommen schmerzlos auf das große Stück vom Kuchen, ich bin gegen die Köder dieser Weltanschauung immun. Ich meine nur, dass die Kleinen immer die Zeche für die Großen zahlen müssen. Und das geht mir gegen den Strich. Jeder Große der einem Kleinen etwas verspricht (Beispiel TTIP) will in Wirklichkeit etwas von ihm. Meist seine Leistung, sein Geld. Das habe ich schon längere Zeit begriffen.

Was ich mag, sind Partner. Was ich weder mag noch möchte, sind Sklaven, Ausgebeutete. Es gibt natürlich auch andere Ansichten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Diese Definition ist es ja auch nicht, eher ein freies Spiel der Kräfte. Und es gewinnen ja nicht immer nur die Großen, die verlieren ja auch manchmal. Siehe Grundig, Metz, Quelle und Karstadt röchelt noch.
http://www.sueddeutsche.de/wir…n-1.463682
und auf Deutschland bezogen:
http://www.welt.de/wirtschaft/…ahres.html
Sparkle
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Sparkle

 ·  #9
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
...., eher ein freies Spiel der Kräfte. Und es gewinnen ja nicht immer nur die Großen,....


...Was man auch vielleicht bedauern kann. Ein freies Spiel der Kräfte schließt aber eben ein dauerhaftes Ungleichgewicht auch nicht aus, das ist ein Problem. Klar muß eine Messe Geld verdienen. Und sie ist auch kein Wohltätigkeitsverein. Trotzdessen, sollten Veranstalter schon im Sinne des Eigenerhalts und auch mit Blick auf die gesamte Branche wahrnehmen, daß sie ein Podium für alle Marktteilnehmer sein könnten und auch sein sollten. Überzogene Preise und auch zu groß bemessene Standgrößen waren schon immer ein Problem. In letzter Zeit sprachen sie auch kleine Anbieter an um Aussteller zu aquirieren. Wenn aber von den vorgenannten Hindernissen für diese eben nicht abgewichen wird, bleiben diese Aussteller außen vor weil nicht finanzierbar und der Markt bleibt weiterhin verzerrt. Somit kannibalisiert sich das Ganze. Kann ich nur sagen: selber Schuld. Aber es schadet allen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Klar, freies Spiel der Kräfte. Bulldozer gegen Regenwurm. Einer gegen einen - vollkommen freies Spiel der Kräfte :mrgreen:

Und wenn Internetopfer (auch dem freien Spiel unterlegen) wie Karstadt keine Basis mehr finden, dann ist das keineswegs mit der Situation der Klein-u. Mittelbetriebe zu vergleichen, die zwar für ihre Einlagen nichts mehr bekommen, aber von den Finanzhaien mit 12% über den Tisch gezogen werden. Dabei soll man aber mmer schön locker bleiben!

:bounce:
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