Was ist denn mit den unteren Anstößen los? Sie sind kürzer als die oberen.
Derartige Goldgehäuse wurden in den 50-ern und früher 60-ern in großer Stüclzahl hergestellt und von allen möglichen Herstellen mit Werken (meist Venus, Landeron, Valjoux, Lorsa usw.) bestückt. Die Zifferblätter waren sehr technisch und reichhaltig gestaltet, oft matt versilbert und bedruckt.
Allerdings wurden diese Uhren zu Kampfpreisen verkauft. Deutsche Anbieter hatten sie ab 79 DM im Angebot (750/Gelbgild) Das hatte zur Folge, dass das Goldgewicht der Gehäuse auf ein absolutes Minimum abgespeckt wurde. Um die gewünschte Stabilität herzustellen, hatten diese Uhren mneist ein Innengehäuse (Mittelrand und Deckel) aus Messing, welche dem hauchdünnen Goldgehäuse ein gewisses Maß an innerer Stabilität vermittelten.
Wegen der hauchünnen Gehäuse und den damit verbundenen Geräuschen die entstehen wenn man sie drückt, werden dererlei Uhren im lockeren Fachjargon auch Knackfrösche genannt. Reparaturen an solchen Gehäusen sind sehr schwierig und können, falls überhaupt möglich, nur von wenigen Werkstätten einwandfrei ausgeführt werden. Die Preise für einen solchen, gut erhaltenen und noch nicht verbastelten "Knackfrosch", sind recht hoch. Sie liegen meist zwischen 1.600,- und 2.200,- Euro.
Beschädigungen der Anstöße sind meist qualitativ einwandfrei instand zu setzen, solche der Deckel nur bedingt, nicht bei allen, ebenso beim Mittelrand. Beschädigte Lunetten sind meist mit guten Ergebnissen zu reparieren und wenn wegen beschädigter Schlussränder die Deckel oder Lunetten nicht mehr halten, ist nur selten Abhilfe möglich. Achtung: Die meisten nicht mehr reparabelen Gehäuse dieser empfindlichen Gattung, wurden von begeisterten Bastlern ruiniert, deren Selbstvertrauen erheblich höher war, als es nach dem Stand ihres Könnens hätte sein dürfen! Also, Augen auf beim Kauf!