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Silber selbst legieren

 
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IchbineineBlume
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IchbineineBlume

 ·  #1
Hallo zusammen,
ich bin Goldschmiede-Hobby-Anfängerin und ganz neu hier im Forum.
Ich gehe seit einem Jahr wöchentlich für 2 Std. in einen Kurs. Da ich aber total angefixt bin, habe ich mir eine gebrauchte Grundausstattung für zu Hause gekauft.
Mir wurde hier schon einmal zu einem anderen Thema weitergeholfen, was mich sehr gefreut hat.

Nun zu meine Fragen.
Ich kaufe mir immer Feinsilbergranulat und meine Kursleiterin schmelzt mir das Silber für die weitere Verarbeitung ein (als Blech oder Stab).
Das kostet mich aber jedesmal viel Geld. Natürlich macht meine Kursleiterin ein Geheimnis draus und will mir nicht verraten, wie es geht.
Um Geld zu sparen, würde ich es aber in Zukunft gerne selbst machen, zumal ich ja jetzt auch einen kleine Ausrüstung habe. Unter anderem auch einen Blech- und Drahteinguss...

Wie kann ich berechnen, wie viel Silber und wieviel Kupfer ich benötige?
Ist 92,5% Silber und 7,5% Kupfer richtig um 925er Silber zu bekommen?
Brauche ich spezielles Legierkupfer?
Was muss ich generell dabei beachten?
Muss ich den Tiegel mit Borax einpinseln?
Muss ich generell Borax mit dazu geben?
Muss ich den Einguss speziell vorbereiten?
Kann mir das jemand Schritt für Schritt erklären?

Ich habe aber auch mal gehört, dass es 925er Silber als Granulat zu kaufen gibt, aber ich habe im Internet nichts gefunden...
Wie macht ihr eure Bleche und Drähte?

Ich bin für jeden Tipp wirklich sehr dankbar!

Vielen Dank schon mal. Ich wünsche euch einen angenehmen Nachmittag!
Viele Grüße Marina
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
warum kaufst Du Dir nicht 925 Silber Bleche und Drähte fertig? Da brauchst Du nicht rumlegieren.

Woher kriegst Du denn das Feinsilbergranulat?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Zitat geschrieben von IchbineineBlume
Natürlich macht meine Kursleiterin ein Geheimnis draus und will mir nicht verraten, wie es geht.


ich finde es nicht nur nicht natürlich, daß sie das nicht "verrät", sondern geradezu boshaft, da als bezahlte Goldschmiedelehrerin um solches Basiswissen/Grundlagen ein Geheimnis drum zu machen

normales Kupfer-Elektrokabel kleinmachen
93% Silber 7% Kupfer (wegen dem Lot etwas überlegieren)
Borax!


Einguß einrußen oder einölen und etwas vorwärmen
genaugenommen wäre es gut, wenn erst das Silber flüssig ist und dann das Kupfer dazugeschüttet wird, weil das Kupfer so weniger Gelegenheit hat, anzulaufen
Flamme reduzierend( nicht zu scharf)
schmelzen, dabei wackeln/schwenken oder mit Grafitstab umrühren
vorm eingießen etwas abkühlen lassen
also bis es anfängt, teigig/fest zu werden, dann wieder hochheizen bis gerade schön flüssig und gießen
wenn zu heiß, gibts nach meiner Erfahrung eher lunker

hast du denn auch Walze?

ansonsten gibts das silber 925 auch in kleinstmengen
z.b. bei jeddeloh
u d abschnitte kannst dann ja immer noch einschmelzen
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #4
Feinsilbergranulat kannst du auch ohne Gewerbeschein bei der ESG Scheideanstallt kaufen.
http://www.edelmetall-handel.de/silber/silbergranulat.html
Wenn du selbst legierst kostet das g 925 Silber ca. die Hälfte von dem was es fertig legiert zu kaufen gibt.
Wenn du das Silber nur für dich selbst verwenden willst reicht eine kleine digitale Waage von ebay
ansonsten eine geeichte.
Wenn du nur einen kleinen Brenner zur verfügung hast immer nur kleine Mengen auf einmal legieren (20-40g) und in einen Eimer mit heißem Wasser ausgießen. In den eimer am besten eine Edelstahlschale stellen damit sich das selbst gemachte Grabnulat nicht in das Plastik einbrennt.
So bekommst du 925 Granulat. Hinterher einfach mit einem Aquariumnetz über der Badewanne ausgießen normalerweise ist das fein genug um alles aufzufangen.
Sollten sich nur Große Klekse bilden einen höheren Eimer benutzen.
Alles andere hat Tilo schon erklärt
Tilo
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Tilo

 ·  #5
wenn du von 20g schreibst, braucht man die doch nicht erst als Granulat in Wasser zu gießen, sondern kann sie gleich komplett in den Draht/Blecheinguß kippen
(eimer mit heißem Wasser? was ist der Vorteil zu kaltem?)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Chris, das Blümchen möchte Silber und Draht gießen und keine Granalien. Ich fragte deswegen, WOHER sie das Silberkorn (wie das die Scheideanstalt bezeichnet) hat, weil da, wo es Feinsilber zu kaufen gibt, gibts normalerweise auch fertig legiertes Silber zu kaufen. Und die Mindestabnahmemenge einer Scheideanstalt von 25g ist ja nun wirklich nicht viel, auch für einen Hobbyisten nicht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Was ich nicht versteh: Du besuchst einen Goldschmiedekurs, richtig?
In einem Gokldschmiedekurs lernt man normalerwieise die Techniken, die der Goldschmied so anwendet, oder?
Du bezahlst dafür, dass du diese Techniken erlernen kannst, is doch so?
Why the fuck lässt du dir von der Dozentin nicht dann genau das beibringen, nämlich wie du Silber schmilzt????

Also Sorry jetzt, irgendwie...??? :roll:
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Die Kursleiterin von Blümchen wird genau wie Du durch Materialverkauf zusätzlich zu ihrem Dozentengehalt ihr Geld verdienen. Sonst könnte sie gleich Lehrplätze anbieten.

Bei Olli im Kurs haben wir damals auch nicht Reste geschmolzen, denn die Reststücke vom Material wurden von Olli wieder eingesackt. Bezahlt wurde nur das verbrauchte Material nach Gramm.
IchbineineBlume
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IchbineineBlume

 ·  #10
Heeey,

erst einmal danke für eure Antworten!
Ich muss meine Dozentin ein bisschen in Schutz nehmen.
Wir haben nur 2 Std. die Woche und in diesen 2 Std. geht es mehr darum ein Schmuckstück anzufertigen. Weniger um das ganze drum und dran. Die anderen Teilnehmer wollen das auch garnicht. Die wollen ein Blech oder Draht haben und dann direkt loslegen. Ich bin die einzige, die mehr wissen will, als nur Sägen, Löten, Kleben... Ich würde es gerne von Anfang an herstellen.
Ausserdem verdient meine Dozentin damit ja auch ihr Geld. Sie frischt ihre Rente damit auf.
Nur kann ich mir diese Hobby gerade so leisten und bin froh für jeden Euro, den ich sparen kann und daher würde ich das Silber auch gerne selbst legieren.

Das Feinsilbergranulat kaufe ich immer bei [modedit HB: Bitte keine Links im Text].


@ Tatze 1: die fertigen Bleche und Drähte sind mir zu teuer.

@ Tilo: Wie viel Borax muss ich denn dazu schütten? Ja, ich habe ein Walze. ... und Jeddeloh schau ich mir mal in Ruhe an. Danke für den Tipp!

Ihr habt recht, mir geht es nicht darum Granulat selbst herzustellen, sondern 925er Silber.

Viele Grüße
Marina
Tilo
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Tilo

 ·  #11
na das große Geheimnis ist ja nun eh gelüftet
wäre halt einfacher gewesen, die Kursleiterin hätte es mal vorgeführt als daß wir es beschreiben

na hoffentlich schafft dein Kartuschenbrenner die Schmelzerei
Borax nach gefühl
schwer zu beschreiben
zu viel schadet eigentlich nicht, setzt aber mit der Zeit den Tiegel zu
es muß beim Schmelzen eine Schutzschicht geben

deshalb meinte ich ja: einfach mal zuschauen wäre bei sowas viel einfacher
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Hey Tatze, bei mir im Goldschmiedekurs schmelzen wir unsere Reste selber ein und wenn einer mit Granalien oder einer Münze käme, tät ich den auch rechnen lassen, das ist so schwer auch nicht - der müsste schon SELBER ausrechnen, klar. Wir können dann Draht oder Blech oder Sandguss gießen.
Letztes Jahr hat eine Teilnehmerin ein ganzes Konvolut Löffel eingeschmolzen, mit dem 800er arbeitet sie nun, bis sie festgestellt hat, dass sie die Löffel direkt zu Blech (das Vorderteil) und Draht (den Stiel) hätte machen können, naja, schmelzen und gießen kann sie jetzt.
Aber es stimmt schon, manchmal ist man zu bequem, selbst 2 Drähtchen zu kordieren und kauft es nach cm . Und in den Workshops wird eh von mir zugerichtetes Material verwendet, das stimmt schon, die Arbeitszeit ist zu kostbar, wenn man rechnet, was kostet ein Abend und wieviel würde man durch Eigenleistung sparen. Das zugerichtete Material ist daher für beide eine win-win Sache. Die Leute im KURS sollen und wollen das Handwerk lernen, die Leute im Workshop wollen einen schicken Ring für kleines Geld.

Was ich aber nicht verstehe, so teuer kann die Kursleiterin das ja nicht verrechnen, wenn es immer noch günstiger kommt als fertiges Blech / Draht.
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #13
@ Tilo
heißes Wasser hab ich aus dem traditionell japanischen Heißwasserguss übernommen. Ist für Granalien aber nicht so wichtig da sie ja eh nochmal geschmolzen werden wie zB für Tsubas, Bleche usw.
Man gießt in heißes Wasser um den Abkühlungsprozess zu verlangsamen um so eine feinere Kornstruktur zu bekommen sofern ich es richtig verstanden habe Literatur gibt es ja hauptsächlich auf englisch und da bin ich nicht der fitteste. Auf jeden fall lassen sich im direkten vergleich Platten besser und weicher schmieden wenn sie in heißes Wasser gegossen werden. Das wird vor allem bemerkbar wenn man Platten mit hohem Cu Anteil schmiedet wie Shibuichi mit 25 Ag und 75 Cu. Shakudo ist noch schlimmer mit 95 CU und 5 AU. Vom Gefühl her kann man länger ausschmieden bevor man wieder glühen muss.

Ich bin aber eh wieder mehr zum schmieden übergegangen seitdem ich meinen neuen alten 70kg Amboss habe schmiede ich alle Bleche mindesten 25 bis 50 % bevor ich mit dem Walzen anfange.
Das dauert zwar etwas länger aber insgesammt werden die Bleche schöner und lassen sich meiner Meinung nach besser verarbeiten. Auch die, die ich in den Blech Einguss gieße Ist halt alles Gefühlssache und insgesammt auch gut für die Seele mal den Hammer zu schwingen :)
Erinnert mich auch an meine Lehrzeit hab die ersten drei Monate der Ausbildung nur Messerbalken von Hand vernietet mit schönen 25x8 Stahlnieten die ich dann mit einem 1,25 kg Hammer ca 10 mm runterkloppen durfte 8 h am Tag bevor mir mein Geselle die Nietmaschine gezeigt hat.
nach der ersten Woche kloppt man sich auch schon nicht mehr auf die Finger und der Muskelkater wird weniger
Hach was war das schön ...

@ tatze Silberkorn kenn ich nicht nur Rosche und Berentzen die werden hier gleich im Nachbarstädchen destilliert
lg
Chris
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Zitat
und insgesammt auch gut für die Seele mal den Hammer zu schwingen
du bist schon gut. Merine Kursleute sagen dann immer, sie denken an jemanden den sie nicht leiden können. Oder ist das so gemeint?
IchbineineBlume
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IchbineineBlume

 ·  #15
@ Tilo:

in einem anderen Thread hatte ich schon einmal nach Gasbrennern gefragt.

Dort wurden mir unter anderem der
Rothenberger POWER FIRE Compact mit einer MAPP-Gas Kartusche
und der
Rofire Piezo v. Rothenberger
empfohlen.

Hat denn hier zufällig jemand eine Empfehlung, welchen Gasbrenner man gut nehmen könnte?
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