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Suche Umsetzung zweier Eheringe aus alternativem Material

 
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #31
Zitat
Es geht eben also nur um ein in unserer Wunschform zu fertigendes Material, das sich möglichst start vom bereits vorhandenen Weißgold abhebt. Das Chrom-Kobalt-Molybdän und die Paladium-Mischung klingen zwar interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob man da viel Unterschied zum Weißgold sieht. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde mein Ehering Grau bis Anthrazit, aber ich versteife mich nicht darauf, sondern nehme, was möglich ist.


Nun, bei grauem, dunklem Material, in beliebiger Form zu verarbeiten, sind wir nun endgültig bei Tantal. Als Billigen Ersatz bestenfalls noch TiAl6V4. Das könnte man jedoch bestenfalls von einem Rohrstück abschneiden, oder aus einem massiven Stab herausdrehen. Das Aussehen ist poliert auch das silberweiß, nur matt wirkt es dunkel.

Bei Tantal ist der dunkle Farbton auch in poliertem Zustand vorhanden. Im Gegensatz zu Ti fühlt es sich auch gut an und macht keinen stumpfen Eindruck beim Befühlen. Es ist viel schwerer als das nur 4,51 pro ccm wiegende Titan, nämlich 16,6. Es gilt als absolut beständig, Allergien gegen Ta, sind ebenfalls unbekannt. Einziger Wermutstropfen: Es ist halt teuer, wie bereits weiter oben ausgeführt.
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 ·  #32
Nochmal vielen Dank für die Ausführungen. Ich denke, ich werde am Dienstag mal bei der vorhin genannten Firma und auch bei einem Dentallabor in meiner Straße anfragen wegen einer Umsetzung in Titan. Tantal wäre zwar von der Farbe her sehr schön, aber wenn ich Ulrichs Ausführungen vor allem bezüglich der Bearbeitung lese, zweifle ich, ob das Material für meine gewünsche Form und vor allem Filigranität geeignet ist. So sehen z.B. die Tantalstücke von Eric Farries ziemlich rustikal aus (kann natürlich auch sein Stil sein, kann aber auch an der schlechten Bearbeitbarkeit liegen).

Ich häng einfach mal schnelle Renderings vom den Ding an, quasi als "Auflösung" für alle, die sich die Mühe bis hierher gemacht haben... der schmale, glänzende Ring existiert wie gesagt bereits aus Weißgold, der (hier mal in Titan matt) dargestellte, breitere Ring muss gemacht werden. Ich kann/werde die Form auch wohl noch ein bisschen feintunen, kann z.B. den schräg um beide Ringe verlaufenden Grat noch stärker machen und/oder das Podest des Steins entfernen. Zu den Dimensionen: Der schmale Ring ist 2,2mm breit und hat 1,8mm Wandstärke, der breite Ring soll ca. 3,3mm breit werden bei ebenfalls 1,8mm Wandstärke. Da würde Keramik vermutlich sowieso wegfallen...
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #33
jetzt moppere ich mal ein bißchen. Das Rendering am Anfang der Threads offenbart, hätte eine gezieltere Beratung ergeben können.
Tilo
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Tilo

 ·  #34
ich meine, ist ja doch weniger filigran als gedacht
zumindest als ich gedacht hab
bloß jetzt kommt die Quizfrage:
sehn wir echt das Design, von dem die ganze Zeit gesprochen wird?
das Design des Weißgoldrings hätte doch jeder Goldschmied aus nem stinknormalen Rohrabschnittsrohling feilen können, ist doch nur eine kerbe
der datzu geplante Ring ist natürlich schlechter aus nem Rohrabschnitt zu feilen, weil ein großer Bereich abmuß, und jetzt ausgerechnet das schwerer zu bearbeitende Material geplant ist (Titan oder gar tantal)
das design des ersten, also ne Kerbe in nem umlaufend gleichbreiten Ring, wäre ja sogar in tantal überschaubar gewesen

zudem ist natürlich ne weitere allerdings negative Überraschung, daß ein Stein reinsoll, von dem bisher gar keine Rede war

aber egal, da sollen sich andere mit beschäftigen.........
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 ·  #35
Nun, wenn ich mir im Vergleich irgendwelche Keramikbomber ansehe, die um die 8mm breit sind, bin ich mit 3 dann doch deutlich filigraner. Und wie gesagt, um den schmalen Weißgoldring geht es nicht, der ist bereits seit Herbst am Finger. Den Stein samt Sockel lassen wir ruhig mal aussen vor, mein Ring soll sowieso ohne Stein sein und meine Zukünftige hat sich noch nicht endgültig entschieden. Daß es nun eine große Enttäuschung gibt, weil wir nicht von einem Schnörkelbomber sprechen, tut mir leid ;) Nichtsdestotrotz geht es mir hier um die Präzision der Flächen und vor allem der umlaufenden Kante. Das Ding soll nicht nur, es MUSS exakt fluchten und die daraus ergebenden Teilflächen auch harmonisch verlaufen. Noch dazu sind die Flächen in dem Sinn keine Regelflächen (die man ja auf der Drehbank machen könnte), sondern Freiformflächen, da sich der Winkel der Fläche über den Umfang ändert. Auf Deutsch: Die Pfeilung der Flächen ist auf der einen Ringseite spitzer, auf der anderen flacher. Aber wie dem auch sei, ich sehe ein, daß die Geheimniskrämerei am Anfang wohl kontraproduktiv war. Kann ich aber jetzt auch nicht mehr ändern.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #36
Zitat geschrieben von Steppenwolf1980
Das Ding soll nicht nur, es MUSS exakt fluchten und die daraus ergebenden Teilflächen auch harmonisch verlaufen. Noch dazu sind die Flächen in dem Sinn keine Regelflächen (die man ja auf der Drehbank machen könnte), sondern Freiformflächen, da sich der Winkel der Fläche über den Umfang ändert.

ich garantiere Dir, sowas kann ein Goldschmied auch mit der Feile, so wie Tilo das schon richtig sagte. Ist zwar aufweniger, aber es geht. Einpaßarbeiten ist Teil des ersten Lehrjahres.

Du sagtest vorher, daß Dich die Vermackung des Edelmetalls stört. Deswegen willst Du kein Edelmetall. Wie kommst Du mit der Vermackung Deines Verlobungsrings zurecht?
Tilo
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Tilo

 ·  #37
nee
ich habe geschrieben, daß der jeweils erste mit der Kerbe problemlos feilbar war
die beiden mit dem Dach sind schon schlechter zu feilen
insbesondere, da jetzt ja mindestens Titan im Gespräch ist und extreme Maßhaltigkeit gefordert ist

so ein exakter Grat ist in edelmetall tatsächlich stark gefährdet und wenn beschädigt auch kaum aufzufrischen
also muß es ja "nur" in hartem, kontrastreichen Material gebaut werden

ob dafür nun Guß oder fräsen besser geeignet ist, muß mit den entsprechenden Spezialisten besprochen werden
tatze-1
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tatze-1

 ·  #38
Deswegen hab ich ja auch gesagt, es ist aufwendiger. Aber gehen tut es.

Ich hab schon Titan- und Stahlringe gesehen, die ähnlich abgerockt aussahen wie Silberringe. Es gibt meines Erachtens kein Metall, daß nicht irgendwie einen Damage nimmt. Wir reden hier von Trauringen, die tagtäglich in allen Lebenslagen getragen werden.

Normalerweise sagt man, der Trauring schmiedet sich jeden Tag neu und jede Macke erzählt das Leben. Diese Vorstellung finde ich "romantischer" als ein perfekter Ring, dem man keine Macke ansieht. Das ist unrealistisch, denn auch das EheLeben geht nicht fehlerfrei vorbei.

Ich habe einen Kunden, den stören selbst die Mikrokratzerchen, die durchs drüberstreichen mit einem Finger entstehen, auf einer polierten Fläche derart, daß der dauernd an seinem Schmuck am rumpolieren ist. Tragespuren an Ringen sind für ihn eine seelische Qual. Inzwischen hat er eingesehen, daß Schmuck, speziell Ringe und Manschettenknöpfe, Gebrauchsgegenstände sind, die immer Tragespuren bekommen und nicht nach dem Tragen wie frisch vom Juwelier ausschauen, und er arbeitet an sich, das zu akzeptieren.

Langer Rede kurzer Sinn, ich bin der Meinung, man sollte echt überdenken, ob man sich den Streß eines derartigen Perfektionismus, der in meinen Augen nicht dauerhaft erhaltbar ist, antun möchte, und stattdessen lieber das Leben mit dessen Spuren, das es hinterläßt, akzeptiert.
Tilo
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Tilo

 ·  #39
>Stahlringe gesehen, die ähnlich abgerockt aussahen wie Silberringe.

so einen habe ich in meinem Eheringoberflächenberatungskasten, um zu zeigen, daß selbst härtere Ringe als Edelmetalle deutlich Schaden nehmen und die Kunden niemals erwarten dürfen, daß Oberflächen wie gekauft überleben

>denn auch das EheLeben geht nicht fehlerfrei vorbei.

jetzt kommt die Philosophin durch ;-)

>den stören selbst die Mikrokratzerchen, die ....

autsch
tatze-1
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tatze-1

 ·  #40
Zitat geschrieben von Tilo
jetzt kommt die Philosophin durch ;-)

da stehe ich dazu :)

Zitat
>den stören selbst die Mikrokratzerchen, die ....

autsch

so siehts aus.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #41
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Guestuser

 ·  #42
Nun, das Verkratzen stört mich eigentlich nicht so sehr. Wenn ein Goldschmied mit der Hand diese komplexen Flächen symmetrisch feilen kann, ziehe ich meinen Hut vor ihm. Es geht mir in erster Linie darum, daß der Grat harmonisch über beide Ringe läuft und auch nicht "zittert", also wellig ist. Wenn sich das über die Zeit abnutzt, kann man eh nichts machen, ich sehe das da auch etwas romantischer. Notfalls lässt man nach ein paar Jahren halt den abgerockten Teil neu machen. Nur wenn das Ding von Anfang an schon nicht ganz so genau gefertigt wäre, wäre das nicht in meinem Sinn. Vielleicht könnte man sagen, ich erwarte mir eine Anfangsperfektion, die aber nicht dauerhaft zu sein braucht. Alles ist vergänglich. Zwischenfrage: Wie werden denn Steine in Titanringen befestigt? Eingeklebt? Oder mit Fassung eingelötet?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #43
Zitat geschrieben von Steppenwolf1980
Zwischenfrage: Wie werden denn Steine in Titanringen befestigt? Eingeklebt? Oder mit Fassung eingelötet?

es gibt pre-settings (Steine in Edelmetallzarge), die in vorgebohrte Löcher eingepreßt werden. So eine Art Clip-in. Inwieweit Edelsteinfasser in Titan Verschnitt machen können, bin ich nicht informiert. Hängt dann wohl vom Härtegrad des Materials ab.
Tilo
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Tilo

 ·  #44
klassischer Zielkonflikt
möglichts harte Titansorte wegen Verschleiß
wo dann aber das direkte Fassen, wie z.B. Einreiben, schwer ist
das gerenderte Bild zeigt eher eingerieben als Verschnitte
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #45
Zitat geschrieben von Steppenwolf1980
Nun, das Verkratzen stört mich eigentlich nicht so sehr. Wenn ein Goldschmied mit der Hand diese komplexen Flächen symmetrisch feilen kann, ziehe ich meinen Hut vor ihm. Es geht mir in erster Linie darum, daß der Grat harmonisch über beide Ringe läuft und auch nicht "zittert", also wellig ist. ..... Vielleicht könnte man sagen, ich erwarte mir eine Anfangsperfektion, die aber nicht dauerhaft zu sein braucht. Alles ist vergänglich. Zwischenfrage: Wie werden denn Steine in Titanringen befestigt? Eingeklebt? Oder mit Fassung eingelötet?


Also:
Titanring mit Clipfassung für einem noch zu benennenden Edelstein in einem herausstehenden Knubbel.
Den vorhandenen, bereits getragenen und verkratzten Weissgoldring für den Knubbel ausfeilen oder ausfräsen und spiegelnd abdrehen. Den Titanring per CNC gesteuerter Anlage erst zylindrisch mit Auslassung des Knubbels abdrehen damit er zum Weissgoldring passt. Dann beide zusammen mit gekippter Achse drehen damit die Phase über beide Ringe läuft. Dazu ein Werkzeug ausprobieren das Weissgold wie Titan in einer Umdrehung ratterfrei uns spanend bearbeitet. Anschließend den Edelstein einklippen und schon ist man fertig.

Zusammengefasst: Das ist überhaupt kein Problem. Ein kreativer Goldschmied kann das alles für Dich machen und Deutschland ist voller Technikbetriebe die ihn unterstützen können und das Projekt in der geforderten Präzision zum Erfolg führen können.

Goldschmiede waren immer schon herausgefordert aussergewöhnliche Projekte zu realisieren. So hat Faberge auf der Suche nach einer perfekten Imitation einer Pusteblume im Edelmetall entdeckt wie er lange keramische Naturfasern so zusammenfassen konnte das der Kopf genau so wie eine Pusteblume aussah. Cartier hat von einer Kundin zwei Babykrokodile auf den Tisch bekommen mit der Bitte diese in Gold als Armbänder anzufertigen. Dies mit dem Hinweis: Arbeiten Sie zügig, sie wachsen schnell.

Gemeinsam waren vielen weiteren solcher Aufträge die vorher noch nie so realisiert worden sind, das der Kunde nicht nach dem Preis gefragt oder eine Obergrenze genannt hatte die sich an einem Standardschmuckstück aus beliebiger Fertigung orientiert hatte.

Dein Ring soll aber maximal so viel kosten wie ein popeliger runder Platinring aus der Serienfertigung.

Das ist der wesentliche Knackpunkt für Deinen Auftrag. Wenn Du etwas besonderes willst, werden Goldschmiede Dir bestimmt etwas besonderes herstellen können. Auch die von Ulrich genannten anderen Varianten sind machbar und möglich. Aber keine in dem von Dir genannten Preisrahmen.
Aus unserem Shop


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