Schmuck-Themen allgemein
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ethische Bedenken

 
Figolin
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Figolin

 ·  #1
Ich habe gerade hier beim stöbern gelesen, dass wohl Muscheln bis zu 10 Fremdkörper eingesetzt werden, um brauchbare Perlen zu erzeugen. Macht ihr euch da keine Gedanken, darüber, dass diese Tiere gequält werden, nur damit wir uns mit Perlen schmücken können? Ich meine Perlen sind so unnütz wie ein echter Pelz. Es ist doch etwas anderes Tiere zu töten, um zu essen, wie Tiere erst zu quälen und dann zu töten, für unnütze Dinge, die nur eine schmückende Funktion haben. (Wobei ich Perlen und Pelz nicht mal schön finde) Und woher weiss ich, dass das Gold z.b nicht so wie in den Serra Pelada abgebaut wurde? Und die Diamanten keine Blutdiamanten sind? Oder ist es bei Schmuck immer so, dass Schwächere / Ärmere einen grossen Teil des "Preises" mitbezahlen müssen, so wie bei der Leder- und Textilindustrie? Ist euch das bewusst, nehmt ihr das in Kauf und denkt ihr über sowas nach? Gibt es Fairtade-Schmuck? Achtet ihr beim Kauf des Schmuckes/Rohmaterials darauf?
Tilo
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Tilo

 ·  #2
Hannes
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Hannes

 ·  #3
Es gibt fairtrade-Gold (z.B. mal nach Fair Trade Nuggets googlen), allerdings muss man bei dem Begriff "Fair-Trade" sehr vorsichtig sein. Niemand von uns würde für den Fair-Trade Lohn auch nur einen Finger krumm machen.

Ich persönlich kann mir neu-Schmuck sowieso nicht leisten und kaufe daher ausschließlich second-hand (meinen ersten, hier im Forum erworbenen Schmuck mal ausgenommen). Dementsprechend ist die Thematik für mich bei Schmuck (aktuell) recht irrelevant.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Zitat
ich verwende schon seit Jahren ausschließlich Recyclinggold,

Auch das wurde vor 400 Jahren den Inkas auf brutalste Weise geraubt :evil: :evil: :evil:
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #5
Zitat geschrieben von Figolin
Achtet ihr beim Kauf des Schmuckes/Rohmaterials darauf?
Ja, tun wir!

Schon allein die CIBJO gibt hohe ethische Grundsätze vor und wir (und auch viele unserer Kunden in der Schmuckbranche) erkennen diese an und unterstützen diese.
Zitat geschrieben von Figolin
Gibt es Fairtade-Schmuck?
Auf der Inhorgenta Munich 2016 gab es übrigens eine Podiumsdiskussion zu Schmuck mit ethischem Grundsatz: http://www.gz-online.de/news-d…dsatz.html
Zitat geschrieben von Figolin
... nehmt ihr das in Kauf und denkt ihr über sowas nach?
Ja, teils müssen wir Dinge auch in Kauf nehmen (Perlenzucht) und wir machen uns auch alle Gedanken darüber: schmuck-foren/viewtopic.php?t=15441&highlight=nachhaltigkeit
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #6
Zitat geschrieben von Figolin

...Und die Diamanten keine Blutdiamanten sind?...


Ja, wenn wir Diamanten importieren, achten wir da ganz besonders darauf!

Jeder unserer Lieferanten muss uns schriftlich garantieren, dass die an uns gelieferten Diamanten dem Kimberly Abkommen entsprechen und somit u.a. nicht zur Finanzierung von Kriegshandlungen usw. dienen.

Dafür/Dewegen ist das Akommen ja entstanden, um genau dieses zu verhindern.
kaa
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kaa

 ·  #7
Es ist ein wichtiges Thema und sicherlich eins, dass die meisten Menschen, die in einer Wohlstandsgesellshaft leben berührt und nachdenklich macht und aber auch verdrängt wird. Es sind nicht nur die Blutdiamanten, die ethisch nicht vertretbar sind, da müsste man allgemein von Diamanten reden, wenn man sich die Abbaubedingungen anschaut. Aber ja nicht nur Diamanten, Gold, Silber, andere Matalle, aus denen unser Kochtopf und Handy und... zusammengebaut ist.

Dass Muscheln für Schmuck herhalten und geritzt werden ist nicht schön und auf Perlen kann man verzichten.. Fleisch zum Essen? Ethisch vertretbar? Aber zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis für die Tiere?? Also doch nicht vertretbar. Das glückliche Hähnchen vom französischen Bauernhof kostet gut das Vierfache. Wir verzichten zur Zeit auf Milchprodukte, nicht aus ethischen Gründen. Die Milchersatzprodukte sind auch um ein Vielfaches teurer. Billig geht nur, wenn wir ausbeuterisch sind. Und das sind wir! Perlen, von nicht geritzen Muscheln gibt es sicherlich, nur schauts da im Preis ganz anders aus. Wer ist bereit das zu bezahlen? Wir wollen Luxus zu nicht luxeriösen Preisen. Sind bereit für Namen, aber nicht für Qualität zu bezahlen. Das Thema ist so weitgreifend.. Und fängt irgendwo unten bei Schuhen und Socken an..Da brauchst nur Leder sagen, ganz gruselig..Ich habe in meiner Jugend versucht ein Gutmensch zu sein, vegetarisch gelebt, Pelz verabscheut und Fairtrade eingekauft, das mache ich zum Teil immer noch, aber es geht nicht, egal was du in die Hand nimmst, anziehst, benutzt, gebrauchst, isst, deine Wohnung damit heizt.... irgendjemand hat drunter gelitten. Bitterböse..
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
:super:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Zitat geschrieben von kaa
Es ist ein wichtiges Thema und sicherlich eins, dass die meisten Menschen, die in einer Wohlstandsgesellshaft leben berührt und nachdenklich macht und aber auch verdrängt wird. Es sind nicht nur die Blutdiamanten, die ethisch nicht vertretbar sind, da müsste man allgemein von Diamanten reden, wenn man sich die Abbaubedingungen anschaut. Aber ja nicht nur Diamanten, Gold, Silber, andere Matalle, aus denen unser Kochtopf und Handy und... zusammengebaut ist.

Dass Muscheln für Schmuck herhalten und geritzt werden ist nicht schön und auf Perlen kann man verzichten.. Fleisch zum Essen? Ethisch vertretbar? Aber zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis für die Tiere?? Also doch nicht vertretbar. Das glückliche Hähnchen vom französischen Bauernhof kostet gut das Vierfache. Wir verzichten zur Zeit auf Milchprodukte, nicht aus ethischen Gründen. Die Milchersatzprodukte sind auch um ein Vielfaches teurer. Billig geht nur, wenn wir ausbeuterisch sind. Und das sind wir! Perlen, von nicht geritzen Muscheln gibt es sicherlich, nur schauts da im Preis ganz anders aus. Wer ist bereit das zu bezahlen? Wir wollen Luxus zu nicht luxeriösen Preisen. Sind bereit für Namen, aber nicht für Qualität zu bezahlen. Das Thema ist so weitgreifend.. Und fängt irgendwo unten bei Schuhen und Socken an..Da brauchst nur Leder sagen, ganz gruselig..Ich habe in meiner Jugend versucht ein Gutmensch zu sein, vegetarisch gelebt, Pelz verabscheut und Fairtrade eingekauft, das mache ich zum Teil immer noch, aber es geht nicht, egal was du in die Hand nimmst, anziehst, benutzt, gebrauchst, isst, deine Wohnung damit heizt.... irgendjemand hat drunter gelitten. Bitterböse..
Nicht nur das, durch den Konsumverzicht wird es schlimmer für die Menschen die versuchen davon zu leben, denen geht es dann nämlich schlechter wenn aus ethischen Gründen ihre Produkte nicht mehr gekauft werden. Oder wenn viele diese Produkte nicht mehr kaufen, können diese nur noch billiger verkauft werden, was deren Produktionsbedingungen weiter verschlechtert.

Was hält Ihr von der These, das Produkte, aus der dritten Welt gekauft, praktizierte und nachhaltige Entwicklungshilfe bedeuten? Sie geben den sonst hungernden und arbeitslosen Lohn und Brot, fördern die Bildung über den Umweg besser bezahlter leitender Positionen im Betrieb u.s.w.
Und mit besserer Bezahlung werden auch die Arbeitsbedingungen auf lange Sicht besser.

Ich meine das durch moderne Transportmittel, offenere Grenzen, weniger Zölle (auch in Zukunft durch das umstrittene TTIP Abkommen) schon im letzten Jahrhundert mit Hilfe des Welthandels viel Wohlstand in Asien angekommen ist, der in USA und Europa als Vorreiter entwickelt wurde und dieser Prozess gefördert werden sollte und nicht behindert werden darf. In einigen Ländern Afrikas ist das noch nicht der Fall. Aber in vielen Ländern rührt sich schon etwas, auch wenn die Gewinne ungleich verteilt sind. Natürlich werden solche wirtschaftlichen Umbrüche durch sinnlose Kriege begleitet, das war in Mitteleuropa über fast 1000 Jahre so, da waren wir auch nicht gescheiter.
Aber der Weg ist insgesamt richtig und geht in die richtige Richtung und wenn er hunderte Jahre dauert ist es schneller als bei uns. Die Weltwirtschaft als Motor des Wohlstandes zieht auch schon in Afrika leicht an und wenn Deutschland Polizei und Militärausbilder nach Mali schickt ist das der richtige Weg der Unterstützung.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #10
Heinrich, Du hast ja nicht unrecht mit diesem Einwand. Trotzdem wäre es nicht doch besser, die Lieferanten/Produzenten der Rohstoffe bekämen gleich etwas bessere Löhne und auch Erlöse insgesamt dafür ? Wer mehr für ein einziges Produkt, bzw. für den Rohstoff bekommt, kann auch besser damit umgehen, wenn es nicht so massenhaft verkauft werden muß/kann. Sehr allgemein gehalten aber z.B. ein Handy. Geschürt vom neuesten Werbetrick eines Telefonanbieters: Jedes Jahr ein neues aktuelles Handy. Muß echt nicht sein und fördert die Verschwendung geradezu. Wenn mal mehr für die Rohstoffe und für die Leute, die sie zusammenbauen kleben bliebe, wäre z.B. Apfel trotzdem weit entfernt davon, in Schieflage zu geraten. Zuviel und zu billig sind oft fragile Blasen, die schnell platzen und die Leidtragenden sind die, die Du zu Recht auch im Blick hast.
Man muß als Kunde/Konsument/Verbraucher ja nicht auf alles verzichten. Aber ein bisschen nachdenken schadet nie und etwas kann jeder tun.

Nachtrag, um zum Fragethema zurückzukommen: Sicher denke ich darüber nach und nicht nur auf Schmuck bezogen. Ob man Perlen mag oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich merke dazu nur an, daß Perlaustern gutes, sauberes Wasser benötigen und somit die Perlzucht ein Interesse daran hat, allein schon um sich die Geschäftsgrundlage zu erhalten, daß die genutzten Gewässer eben die Qualität behalten, die für die Zucht notwendig ist. Hoffe ich jedenfalls.
stefanS
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stefanS

 ·  #11
ihr habt alle recht und doch kann ich euch nicht recht geben
als heinrich VIII in england alle klöster schließen ließ waren 1000de an knechten, bedienstet und mönche " arbeitslos" ähnlich würde es auch den arbeitern ergehen, die heute keine fair trade ware produzieren. es war schon immer so und es wird auch so bleiben, es wird menschen geben die sich mehr leisten können als andere; und wenn es kaffe ist, der aus bohne gemahlen wird die irgend eine selten katzenart ausgeschissen hat.

wo soll es denn anfangen

bei den erdbeeren im winter, der alu folie in der küche ( alu-folie ist umwelttechnisch gesehen mit das schlimmste was es gibt, einmal gebraucht, weggeworfen ) jeder klick am pc verbraucht energie nicht nur in der eigenen wohnung sondern auch dort wo die server stehen die mit klimaanlagen gekühlt werden müssen. müssen unsere autos immer schneller werden, wenn wir immer öfters im stau stehen........................................ die liste ist lang, zu lang.

wir können die uhr nicht zurück drehen und wenn wir es könnten, an welchen punkt sollten wir sie stellen, in die zeit wo autos noch keinen katalysator hatten?
zur zeit der pferdekutschen, wo wälder abgeholzt wurden um im winter zu heizen?
ins mittelalter mit kindersterblichkeit, pest und wochenbett sterben, da wir die ärztliche versorgung nicht haben oder gar noch früher......zu der steinzeit, wo sie nur pelze getragen haben

nein ich denke man sollte realistisch sein, jede zeit hatte ihre umweltsünden, endzeitstimmen und ausbeutung von anderen
man sollte vor seiner eigenen tür kehren, muss ich mir wirklich ein neues shirt kaufen, nur weil es in dem farbton noch nicht im schrank hängt. so nun ironietaste an , muss frau wirklich noch ein 27. paar schuhe haben , ironie aus.
solange die kosten die durch umweltschäden noch überschaubar sind, wird die wirtschaft nichts unternehmen. siehe fukushima was haben sie in japan geschrieen - alle atomkraftwerke ausschalten-, sie wurden abgestellt, nach 5 jahre laufen sie wieder und japan hat neuen anlagen die genehmigung erteilt. wir müssen auf den knall warten, bis politiker der wirtschaft , in deren aufsitzräten sie sitzten , die stirn bieten und die hand die sie füttert beisst.

in dem sinne werde ich nun strom sparen und den pc ausschalten

schönen abend noch

stefan
Abexi
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Abexi

 ·  #12
Also ich achte darauf, dass meine Perlen "natürlich" entstanden sind. Leider kann man sich ja nie zu 100% sicher sein.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #14
Und dann sollte nicht vergessen werden, dass die Muscheln auch sterben, wenn die natürliche Perle entnommen wird.
Tatsächlich würde ich davon ausgehen, dass beim "Wildfang" auch erhebliche Mengen vernichtet werden, die noch nicht mal eine Perle enthalten haben.
In so fern, ist die mir Muschelzucht, zumindest die für Salzwasserperlen, dann doch lieber.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Außerdem werden bei der Perlenzucht die Muscheln erneut bestückt, so dass die tatsächliche Vernichtung von Muscheln praktisch gar nicht, oder nur kaum stattfindet. Wenn man dann noch bedenkt, dass die gesamte Anzahl der Tiere durch die Zucht erheblich höher ist als sie es in der freien Natur wäre, ist für die Arterhaltung mehr getan, als ohne die Zucht von Perlen.

Betrachtet man dieses Thema konsequent, so müsste als erstes die ach so friedfertige Landwirtschaft verboten werden, da in diesem Bereich wohl die größten Schaeden angerichtet werden. Das fängt bereits beim Pfluegen an, wo Unmengen von im Boden lebender Tiere vernichtet werden. Von der q
Quälerei der durchtrennten Würmer will ich gar nicht erst reden. Bei jedem Biss in ein Stueck Kaese werden zig Milliarden von Lebewesen vernichtet und für jeden Schluck Bier ebenfalls. Man muss das alles nur mal aus der richtigen Perspektive betrachten. Der richtige Weg ist also nicht immer derjenige, der sofort wahrgenommen werden kann. Er heißt: Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und sich selbst.
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