Zitat geschrieben von kaa
Es ist ein wichtiges Thema und sicherlich eins, dass die meisten Menschen, die in einer Wohlstandsgesellshaft leben berührt und nachdenklich macht und aber auch verdrängt wird. Es sind nicht nur die Blutdiamanten, die ethisch nicht vertretbar sind, da müsste man allgemein von Diamanten reden, wenn man sich die Abbaubedingungen anschaut. Aber ja nicht nur Diamanten, Gold, Silber, andere Matalle, aus denen unser Kochtopf und Handy und... zusammengebaut ist.
Dass Muscheln für Schmuck herhalten und geritzt werden ist nicht schön und auf Perlen kann man verzichten.. Fleisch zum Essen? Ethisch vertretbar? Aber zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis für die Tiere?? Also doch nicht vertretbar. Das glückliche Hähnchen vom französischen Bauernhof kostet gut das Vierfache. Wir verzichten zur Zeit auf Milchprodukte, nicht aus ethischen Gründen. Die Milchersatzprodukte sind auch um ein Vielfaches teurer. Billig geht nur, wenn wir ausbeuterisch sind. Und das sind wir! Perlen, von nicht geritzen Muscheln gibt es sicherlich, nur schauts da im Preis ganz anders aus. Wer ist bereit das zu bezahlen? Wir wollen Luxus zu nicht luxeriösen Preisen. Sind bereit für Namen, aber nicht für Qualität zu bezahlen. Das Thema ist so weitgreifend.. Und fängt irgendwo unten bei Schuhen und Socken an..Da brauchst nur Leder sagen, ganz gruselig..Ich habe in meiner Jugend versucht ein Gutmensch zu sein, vegetarisch gelebt, Pelz verabscheut und Fairtrade eingekauft, das mache ich zum Teil immer noch, aber es geht nicht, egal was du in die Hand nimmst, anziehst, benutzt, gebrauchst, isst, deine Wohnung damit heizt.... irgendjemand hat drunter gelitten. Bitterböse..
Nicht nur das, durch den Konsumverzicht wird es schlimmer für die Menschen die versuchen davon zu leben, denen geht es dann nämlich schlechter wenn aus ethischen Gründen ihre Produkte nicht mehr gekauft werden. Oder wenn viele diese Produkte nicht mehr kaufen, können diese nur noch billiger verkauft werden, was deren Produktionsbedingungen weiter verschlechtert.
Was hält Ihr von der These, das Produkte, aus der dritten Welt gekauft, praktizierte und nachhaltige Entwicklungshilfe bedeuten? Sie geben den sonst hungernden und arbeitslosen Lohn und Brot, fördern die Bildung über den Umweg besser bezahlter leitender Positionen im Betrieb u.s.w.
Und mit besserer Bezahlung werden auch die Arbeitsbedingungen auf lange Sicht besser.
Ich meine das durch moderne Transportmittel, offenere Grenzen, weniger Zölle (auch in Zukunft durch das umstrittene TTIP Abkommen) schon im letzten Jahrhundert mit Hilfe des Welthandels viel Wohlstand in Asien angekommen ist, der in USA und Europa als Vorreiter entwickelt wurde und dieser Prozess gefördert werden sollte und nicht behindert werden darf. In einigen Ländern Afrikas ist das noch nicht der Fall. Aber in vielen Ländern rührt sich schon etwas, auch wenn die Gewinne ungleich verteilt sind. Natürlich werden solche wirtschaftlichen Umbrüche durch sinnlose Kriege begleitet, das war in Mitteleuropa über fast 1000 Jahre so, da waren wir auch nicht gescheiter.
Aber der Weg ist insgesamt richtig und geht in die richtige Richtung und wenn er hunderte Jahre dauert ist es schneller als bei uns. Die Weltwirtschaft als Motor des Wohlstandes zieht auch schon in Afrika leicht an und wenn Deutschland Polizei und Militärausbilder nach Mali schickt ist das der richtige Weg der Unterstützung.