Edelsteine & Perlen
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Warum Diamanten kaufen, in Zeiten des Moissanite?

 
timotius
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 03 / 2016

timotius

 ·  #1
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum. Zu meiner speziellen Frage habe ich per Suchfunktion das Forum durchforstet, aber keine befriedigende Antwort gefunden. Also habe ich mich dann doch mal angemeldet.

Mittlerweile habt Ihr ja massenhaft Threads zum Thema Moissanite als "Diamantersatz". Eine Frage will sich mir einfach nicht erschliessen: Warum wird der Moissanite die ganze Zeit als "Immitation" oder "fake" usw bezeichnet?

Mir ist klar, dass der Diamant (meistens) ein Naturstein ist, und dass er sauteuer ist, und daher billigere Alternativen entwickelt wurden. Jetzt gibt es diese eine (Synthetische) "Alternative" Moissanite, welche das Original in den wichtigen Punkten um Längen übertrifft. Welche da wären:

Höhere Licht-Brechung
Mehr Glanz
Mehr Feuer
Selbst die Haltbarkeit soll mit dem Diamant mithalten können, trotz leicht geringerer Härte. Die Steine sind Lupenrein, und mittlerweile werden praktisch farblose Töne bis zu Farbstufe "D" hergestellt.

Aus pragmatischen Gesichtspunkten würde ich doch denken, dass Schmuck hübsch sein soll. Also je glänzender leuchtender so ein Stein ist, desto höher der Nutzen. Von der Seite aus betrachtet wäre doch der Moissanite die Nummer Eins, und der Diamant nur die zweite Wahl.

Ich habe echt viel gesucht, konnte aber nichts überzeugendes finden.
WAS rechtfertigt es, dass ein Diamant als das echte, gute, richtige bezeichnet wird, und der Moisanite als "Fälschung"? Ist nicht eher der Diamant die suboptimale Notlösung?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20399
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #2
Schmuck an sich dient keinem rationalen Zweck - außer der Abgrenzungn - meistens.
Wozu Porsche fahren wenn man mit einem Opel genauso schnell ans Ziel kommt - wozu Gucci wenn es auch C+A tut.....?
Juwelfix
Mod-Teamleiter
Avatar
Beiträge: 6728
Dabei seit: 09 / 2007

Juwelfix

 ·  #3
Und "Moissanite are a girls best friend" ist doch gewöhnungsbedürftig.
Frag mal die, der du möglicherweise einen Moissanit schenken willst, ob du da auch eine 1 für bekommst.

Was den Moissanit als "Fake, Imitation, Fälschung" dastehen lässt, ist eben genau das, dass es sich um ein synthetisches Produkt handelt. Zudem ist er in Vergleich zu anderen "Alternativen" doch sehr teuer und bekommt gerade in dem Bereich Preis momentan mächtig Konkurrenz vom künstlich hergestellten Diamanten, die es inzwischen schon in richtigem Weiß gibt.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #4
Um die Begriffsverwirrung zu steigern: Ein "echter" Moissanit kann auch wenn er ein "synthetisches" Produkt ist die Fälschung eines Diamanten sein.

Dagegen kann ein "natürlicher" Moissanit, falls er Edelsteinqualität besitzt, theoretisch sogar wertvoller als ein Diamant werden und wäre dann natürlich keine Imitation mehr.

Der wirtschaftliche Grund sich einen schönen und großen "natürlichen" Diamant zu kaufen ist der, das es kaum höhere Konzentration von weltweit anerkanntem Wert auf kleinstem Raum gibt. Er stellt somit einen materialisierten Wert dar, wie ein Goldbarren zum Beispiel, im Gegensatz zu Geld das nur einen Anspruch darstellt aber keinen Sachwert.

Nebenbei kann man ihn auch noch in eine schöne Form schleifen und als Schmuckstein benutzen.
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7576
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #5
timotius, herzlich willkommen im Forum.

Die ersten Antworten zu Deiner Frage sind ja bereits eingetrudelt und eigentlich wurde schon alles gesagt.

Von meiner Seite aus folgendes: In erster Linie sollte man unterscheiden zwischen echten Materialien/Mineralien und künstlichen Produkten. Der synthetische Moissanit zählt demnach zu den künstlichen Produkten, da von Menschenhand geschaffen und der Diamant ist ein in der Natur vorkommendes Material/Mineral.

Es gibt eine Klientel, die arbeitet bzw. verarbeitet ausschließlich echte Edelsteine und Andere wiederum arbeiten bzw. verarbeiten auch künstliche Produkte.

Da nur der synthetische Diamant dem echten Diamant in chemischer und physikalischer Sicht gleich ist, spricht man von allen ähnlich aussehenden Edelsteinen bzw. Schmucksteinen von Imitationen.

Deswegen wird der synthetische Moissanit als Imitation des Diamant bezeichnet, wie auch der Zirkonia als Diamantimitation genannt wird. Genauso ist der Zirkonia eine Imitation des echten Zirkon.

Zitat
WAS rechtfertigt es, dass ein Diamant als das echte, gute, richtige bezeichnet wird, und der Moisanite als "Fälschung"?
Der Diamant ist echt, der Moissanit nicht. So einfach ist das. 😉

Ob gut und richtig ist Ermessenssache eines Jeden selbst.
Die richtige Bezeichnung lautet übrigens synthetisch Moissanit.
Fachleute wie wir hier im Forum achten deshalb auf die CIBJO-Deklarationsvorschrift und von daher ist es wichtig, alleine schon in der Bezeichnung "echt" von "synthetisch" bzw. "künstlich" zu unterscheiden.
Zitat
Jetzt gibt es diese eine (Synthetische) "Alternative" Moissanite,...
"Jetzt"?
Den gibt es schon länger; wir haben diesen schon seit über 15 Jahren im Programm.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #6
Zitat geschrieben von steinfroilein
...
Von meiner Seite aus folgendes: In erster Linie sollte man unterscheiden zwischen echten Materialien/Mineralien und künstlichen Produkten.......


Darf ich mal den Klugscheissmodus anwerfen, ich hoffe Du verzeihst:
Ich würde unterscheiden zwischen natürlichen und künstlichen Produkten.
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7576
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #7
Ja, logo, Heinrich, - es ist noch recht früh am Morgen ...... 😉

Im CIBJO-Buch heißt es:
Zitat
Die Branche unterscheidet zwischen
- natürlichen Materialien und
- künstlichen Produkten.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #8
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7576
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #9
Naturfedern oder Kunstfedern? :mrgreen:
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #10
Nachtrag zur Frage des OP, warum (natürliche und echte) Diamanten statt technisch und optisch vergleichbarer Imitationen (synthetischer Moissanit).
Der Sachwert ist meiner Meinung nach entscheidend, daher ist auch synthetischer Diamant keine Alternative.
http://www.emuenzen.de/forum/posts/967674
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von steinfroilein
Naturfedern oder Kunstfedern? :mrgreen:

Für mich Kunstfasern als Füllung der Bettdecke und fürs Kissen, meine Frau bevorzugt Eiderdaunen. Leichter ist die Decke tatsächlich aber das was die Verkäufer suggerieren, das die Feuchtigkeitsaufnahmen besser wäre, halte ich für falsch weil die Oberfläche auch von Naturdaunen geschlossen ist und nicht wie Baumwollfasern Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Allerdings ist ein schöner Pelzmantel aus kontrollierter Zucht auch etwas besonderes und feines und allemal wärmer als ein Kunstpelz.
K-Heinz
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 664
Dabei seit: 06 / 2014

K-Heinz

 ·  #12
Ich denke, da gibt es kein "Richtig" -oder "Falsch". Das muss jeder für sich selbst ausmachen. Sieht man den Schmuck als rein optischen Aufputz, dann kann alles gefallen.

Es fiele mir persönlich aber nicht ein, einen Zirkonia oder den überteuerten marketing-hochgepuschten Moissaniten in Gold zu fassen.

Dieses Schmuckstück darf ich auf keinen Fall als echten Diamantschmuck darbieten und somit fällt der Wert wohl auf das Bruchgold zurück.

Ein Diamant allerdings behält den Wert und es gibt einen Markt dafür. Keine Ahnung ob es für Miossanite einen Markt gibt.

Lieg ich da richtig?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #13
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7576
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #14
Zitat geschrieben von K-Heinz
Ein Diamant allerdings behält den Wert und es gibt einen Markt dafür. Keine Ahnung ob es für Miossanite einen Markt gibt.

Lieg ich da richtig?

Für syn. Moissanite gibt es einen Markt, aber nur einen sehr kleinen - soweit ich das aus unserer Seite für Europa sagen kann. Durch einen TV-Sender wurde er allgemein etwas "salonfähiger" gemacht. Daß allerdings syn. Moissanite einen Wertzuwachs erhalten, bezweifle ich stark.

In den USA ist man dem syn. Moissanit gegenüber deutlich aufgeschlossener.
Da werden gerne auch Sammlerpreise bezahlt.
Hängt vielleicht auch damit zusammen, daß beispielsweise Charles & Colvard (Schleifer) nur bestimmte Formen und Größen schleift und seitens Cree (Züchter) so gut wie nicht an Rohware heranzukommen ist.

Zitat geschrieben von timotius
Eine Frage will sich mir einfach nicht erschliessen: Warum wird der Moissanite die ganze Zeit als "Immitation" oder "fake" usw bezeichnet? ?

Zu Anfangszeiten damals, als Breebart Trading erstmals den syn. Moissanit vorstellte und es keine geeigneten Testgeräte gab, lief der synthetische Moissanit als "Mogelstein" und in der Diamantbranche war Vorsicht angezeigt. Gefasste syn. Moissanite nicht richtig deklariert oder böswillig sogar als Diamant unter das Volk gebracht, war ein Fake im Sinne von Betrug.

Wobei "Fake" durchaus auch nur für "Imitation" stehen kann und richtig deklariert steht dem dann nichts im Wege.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20399
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #15
Zitat
„Unser Geldsystem ist pure Fiktion und ich empfehle den Bürgern,
einen Teil ihrer fiktionalen Ersparnisse zu schützen und in Gold
und Silber anzulegen.“
Aber auch davon kannst du, wenn es hart auf hart kommt, Aliens landen oder so, genausowenig abbeißen wie von deinenn Diamanten.
Es stellt lediglich eine graduelle Verbesserung dar. Und keinesfalls wird es in Krisenzeiten den Wert haben, den du heute dafür ausgeben müsstest. Allerdings gegen den Nuller für Währung ein wenig mehr, stimmt schon.
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0