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Silberguss mit Hausmitteln - Bitte um Tipps

 
dilettantus12
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dilettantus12

 ·  #1
Überlegung: Ich wollte für ein Familienmitglied einen Silberring anfertigen.
Diese sammelt sog. Marien- oder Wallfahrtsplaketten. Das sind so kleine Plaketten meist aus Aluminiumguss von 2 x 1,5 cm aufwärts. Der Plan ist, von einer davon davon einen Abguss aus Silber anzufertigen und diesen als Deckplatte des Ringes zu verwenden. Da diese Plaketten relativ detailliert sind (Schrift und Bilddarstellung), vermute ich, dass ein Abguss mit Sandtechnik zu grob wird.
Es gibt zwar hier einige Beiträge in den Foren zum Silberguss, diese sind aber schon älter.
Eine Gussform aus Hart- oder Dentistengips (nehmen oft die Zinngieser) scheidet wohl aus, da sich dieses Material nach meinem Wissen ab ca 750 Grad auflöst. Ich könnte mir eine Einbettmasse auf Phospat- oder Silizumbasis vorstellen ? Meist müssen jedoch diese Formen aufwendig vorgeheizt werden vor dem Guss (hier fehlt mir der Ofen). Es sollte einfach zu handhaben sein.
Hat vielleicht jemand einen Tipp oder gibt es technische Neuerungen, die ich als Hobbyschmied nicht kenne.
Ralph G
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Ralph G

 ·  #2
Meines Wissens nach lassen sich auch im Sandguss schon recht feine Strukturen erzeugen sofern der Gusskopf gross genug gewählt ist um entsprechenden Druck auf die Form zu bringen. Der Detailgenauigkeit sind jedoch Grenzen gesetzt. Für wirklich Mikrodetails kommt man an Vakuum oder Schleuderguss mit Formen aus entsprechend ausgebrannter, gipsgebundener Einbettmasse nicht herum. Das ist aber deutlich aufwendiger bezgl der Ausrüstung. Kommt also im Grunde darauf an wie detailliert jetzt die Vorlage ist. Phosphatgebundene Einbettmasse ist dafür nicht nötig, für Silber/ Gold reicht auch die Gipsgebundene. Das Ausbrennen muss aber sein - ohne geht nicht.
Der Heinrich weiss da aber viel viel besser Bescheid und kann dir sicher genau sagen ob das im Sandguss mit Erfolg noch geht sofern du z.B nen Beispielfoto eines Abzugießenden Teils hier einstellen könntest...
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Low- Tech wäre noch einen Reliefabdruck mit Silikon (2 komponenten- Knetsilikon) oder Fimo zu machen und dort hinein Silberclay zu drücken. Es formt alle Details ab und schrumpft beim Brennen um ca. 10 %.
Feinsilber- Clay kann auch ohne Brennofen mit der Lötflamme gebrannt werden, ist aber relativ weich und abnriebgefährdet. Sterlingsilberclay ist härter, aber erfordert einen komplizierteren Brennvorgang i.d.R. mit Ofen.
dilettantus12
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dilettantus12

 ·  #5
Hier zur Illustration ein Foto von solchen Plaketten, da diese manchen nicht so bekannt sind.
Diese finden primär im katholischen Kulturkreis Verbreitung.
Verteilung meist bei Wallfahrtsorten, Devotionalienhandlungen etc.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
es gibt solche Devotionalien und Wundertätige Medaillen auch schon für kleine Gelder in echtem Silber zu kaufen. Da lohnt sich der Abguß solcher nicht. So bin ich zu meinen Wundertätigen Medaillen gekommen, die ich für meine Rosenkränze, die ich zwischendurch immer mal wieder baue, brauche. Einfach mal Google bemühen. Oder bei Klostershops nachfragen.

Ich denke, die Verwandtschaft wird's trotzdem mit Freude honorieren, wenn die Medaille in einen von Dir gebauten Ring integriert wird.
dilettantus12
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dilettantus12

 ·  #8
Danke für den Tipp, werde dann mal meinen Pilgerstab nehmen und losziehen.
Cripsi
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Cripsi

 ·  #9
Was hältst du davon eine Originalplakette in den Ring zu integrieren? Es gibt ja diese Mantelringe mit einer echten Münze - statt der Münze nimmst du einfach die Plakette. Oder irgendwie vernieten! :) Ich hab mir mal so ne Konzertmünze zwischen zwei Plexiglasscheiben gegeben und mit Metallrahmen + Ringschiene vernietet . (Klar, soetwas gefällt nicht jeden...) Es gibt auf alle Fälle Alternativen zum Abguss. :)
Tilo
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Tilo

 ·  #10
hat doch
Zitat geschrieben von tatze-1
gibt solche Devotionalien und Wundertätige Medaillen auch schon für kleine Gelder in echtem Silber zu kaufen. Da lohnt sich der Abguß solcher nicht.

schon empfohlen und dilettantus hats sich sofort auf den Weg gemacht, das genau so zu machen
dilettantus12
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dilettantus12

 ·  #11
Hier mal das erste Ergebnis, nachdem ich mich auf den Weg gemacht hatte:
Eine Marienmedaille wurde passend zugefeilt und auf einer Silberplatte gelötet in einen Silberring eingesetzt.
Derzeit suche ich noch weitere Walfahrtsmedaillen zusammen. Meist werde ich auf Flohmärkten fündig. Mittlerweile gibt es sogar ein Bestimmungsbuch für die hiesigen Medaillen.

Gruss
dilettantus12
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Toll geworden! Hattest du den Ring schon in fertig? Was ist das Blaue in den Ecken?
dilettantus12
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dilettantus12

 ·  #13
Hallo Silberfrau,
die Farbe in den Ecken ist aus dem Modellbau: Revell Email Color 752. Nennt sich hochtrabend so, ist aber kein Kaltemail. Kaltemail besteht aus zwei Komponenten >Harz + Härter< und bringt einen Emaileffekt ohne Brennen. Ich wollte nicht auch noch das Emaillieren mit Brennofen anfangen, tanze eh schon als Seniorenlehrling auf zu vielen Ich-mach-Schmuck-Hochzeiten, ohne dass die Grundtechniken richtig sitzen.

Gruss
dilettantus12
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Emaillack, ja, Stinkefarbe. Haben aber schöne Farben.
Macht nix.
Emaillieren würde ich erst mal als Trockenübung machen, nicht gleich am endgültigen Schmuckstück.
Du brauchst nicht mal einen Brennofen. https://www.google.de/#q=torch+fired+enamel+youtube
Wenn du silbernen Schmuck emaillierst ist es besser, der ist aus Feinsilber.
Wenn daran gelötet wurde ist es besser mir Emaillot oder einem Stück 800 er Silber, das du als Lot verwendest.
Bei Sterlingsilber kannst du keine Farben mit sehr hohem Schmelzpunkt (hartschmelzend) verwenden.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
das "Kaltemail" in Form von 2K-Epoxi hat doch auch keine größere Härte als lösemittelhaltiger Lack
es sind halt dickere Schichten möglich mit 2k
in der anwendung in vertiefung ist das mit dem lack doch ok.

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