Viele Facetten = große Lichtausbeute und/oder Dispersion?

Liebe Schleiferkollegen!
Antwort auf die obige Frage: dem ist nicht so. Vielen von Euch ist das keine Neuigkeit, aber es gibt ja auch ein paar Frischlinge...
Neulich musste ich einen runden Bergkristall im Treppenschliff mit 113 Facetten kopieren. Eine Heidenarbeit... und das Ergebnis ist nicht einmal hinreißend. Es wäre ein wenig mehr heraus zu holen gewesen, wenn ich mich nicht an die Winkel des Originales hätte halten müssen.
Zum extremen Vergleich ein achteckiger Stein mit 21 Facetten. Haushoch überlegen in Lichtausbeute und Dispersion.
Aber die Goldschmiede werden meutern: keine ebene Rondiste.
Man kann halt nicht alles haben.
In die Bilder müsst Ihr Euch selbst etwas einlesen. Wenn ich zu jedem eine Erklärung geschrieben hätte, hätte ich einen halben Tag gebraucht.
uhu
Bilder bitte in umgedrehter Reihenfolge betrachten!

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Hallo Uhu,

täuscht mich mein kleiner Handy-Bildschirm oder sind bei beiden Steinen noch reichlich Polierstreifen zu sehen?

Mal eine ganz andere Frage (eines Nichtschleifers):

Wie wird der unterschiedliche RI bei den Winkeln berücksichtigt? Bspw. wenn du einen bestimmten Schliff planst, gibst du dann das Material ein und erhältst entsprechend dem RI jeweils automatisch andere Oberteil-Winkel oder machst du das manuell oder gar Pi mal Daumen auf Grund deiner Erfahrung?

Bei dem CZ sind Polierstreifen auf dem Bild zu sehen. Das Kameraauge ist da gnadenlos. Allerdings ist auch die Vergrößerung beachtlich. In natura fallen die Polierfehler praktisch nicht auf und mittlerweile kann ich es auch noch besser. Bei dem Quarz strahlt das schlecht polierte Bretteisen durch.
Das BOG-Programm rechnet für einen bestimmten RI und ein bestimmtes Design die Lichtausbeute für verschiedene Winkelkombinationen aus und kann diese auch bildlich darstellen. Will man das gleiche Design in einem anderen Material schleifen, muss es wieder neu mit dem entsprechenden RI optimiert werden. Dabei kann man erstaunliche Überraschungen erleben. Es gibt Designs, die mit Material relativ niedriger Lichtbechung wie Quarz durchaus mit Topas konkurrieren können. Auch müssen die optimierten Winkelkombinationen bisweilen sehr genau eingehalten werden um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Übrigens bin ich kein BOG-Meister...
uhu