Edelsteine & Perlen
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Politur von Quarz auf Zinnbleischeibe

 
tiritomba11
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tiritomba11

 ·  #1
Hallo liebes Forum,

ich bin recht frisch hier, und versuche mich auch erst seit kurzem mit dem Facettieren.

An dieser Stelle auch großen Dank an alle Poster, das Forum ist wirklich sehr interessant und hat mir schon einige Male weitergeholfen bzw. Ideen geweckt.

Neben unzähligen anderen Fragen und vielen noch zu machenden Erfahrungen, hätte ich da eine bestimmte:

Meine Zinnbleischeibe, präpariert mit radialen Rillen wie in Hartigs "Edle Steine schleifen" beschrieben, hinterlässt beim Polieren einen unschönen Bleibelag (s. Bild).

Wenn ich die Scheibe vor dem Polieren mit Geschirrspülmittel und Wasser abschruppe, ist der Belag zwar bei weitem schwacher, allerdings immer noch deutlich zu sehen, und die Facette ist alles andere als klar. Oder muss die Facette nach dem Polieren auf bestimmte Weise gereinigt werden?

Bei Plexiglas tritt das Problem natürlich nicht auf. Trotzdem wäre es interessant zu wissen, wie man mit der Zinnbleischeibe klare Facetten hinbekommt.

LG,
peter
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Information: Bergkristall Pavillon mit Belag auf Facette (mein zweiter Stein).
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
tiritomba11
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tiritomba11

 ·  #3
Hallo Ulrich,

auf die Zinnbleischeibe tropfe ich ein Gemisch aus Wasser, Ceroxid-Pulver und etwas Geschirrspülmittel. Dieses wird während des Schleifens nachgetropft, sodass die Facette stets auf dem Flüssigkeitsfilm dahingleitet. Also würde ich es als nass bezeichnen.

Die Facette poliert grundsätzlich, aber eben mit Grauschleier.

Als Facettenkopf verwende ich einen (gebraucht erstandenen) Hamag Nova. Ich drücke auch etwas (Kraft entspr. ca. 1-2 kg) von oben auf den Stein. Die Zinnbleischeibe ist neu.

LG,
Peter
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #4
Mit welcher Körnung hast du vor dem Polieren geschliffen? Mit welcher Geschwindigkeit polierst du.
uhu
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #5
Noch etwas: hast du die Rillen in der Scheibe wieder etwas "plattgemacht" nach dem Einritzen?
uhu
tiritomba11
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tiritomba11

 ·  #6
Hallo Uhu,

vor dem Polieren schleife ich mit verschiedenen Diamantscheiben bis Körnung 1500, und schließe so ab, dass die Facetten ohne sichtbare Kratzer, mit einer gleichmäßigen feinen Oberfläche gelingen. Habe seit kurzem auch eine Scheibe mit 3000 grit, die ich aber noch nicht versucht habe.

Die Zinnbleischeibe ritze ich mit einem herkömmlichen Stanleymesser ein und beginne zu polieren. Also kein extra Abflachen vorher. Die Geschwindigkeit drehe ich auf bis zu 1000 U/min.

Anbei auch ein Foto der Zinnbleischeibe im aktuellen Zustand.

Vielen Dank für die Begutachtung.

LG,
peter
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Information: Zinnbleischeibe, die den Grauschleier hinterlässt. Rillen werden relativ schnell beim Polieren wieder Glatt.
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Information: Gesinterte Diamantscheibe (hier 1500 grit) für den Schliff vor dem Polieren.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Ich vermute 2 Dinge , die den Grauschleier verursachen können: die Rillen sind zu weit auseinander. Sie sollen einen Abstand haben, dass der zu polierende Stein wenigstens 2 Rillen gleichzeitig "überfährt", die Kante des Steines also NICHT in Wall der Rille einhakt. Die Rillen sollten mit einem gewölbten Achat wieder etwas herunter gerieben werden. Der Sinn der Rillen ist nicht, mehr Poliermittel fest zu halten, sondern die Auflagefläche des Steines zu verringern und damit den Druck zu erhöhen. Die frischen Rillen sind dünn und scharfkantig, es wird etwas Metall abgerieben, das sich in die pits der Steine setzt. Wenn du ein paar Facetten poliert hast, wird sich die Sache mit dem Grauschleier wahrscheinlich von selbst erledigen, weil die Rillen etwas abgeschliffen sind.
Weiterhin würde ich mal mit niedrigerer Drehzahl zu arbeiten versuchen. Auch die Menge des Poliermittels kann mitspielen. Man muss halt ein wenig herumprobieren, bis man den Dreh gefunden hat. Weiterhin darf man nicht "gegen den Strich" polieren.
Quarz zu polieren ist übrigens nicht die einfachste Übung. Wenn du die Sache mit dem Grauschleier gemeistert hast, wirst du feststellen, dass der Quarz noch ein paar andere Gemeinheiten auf Lager hat. Nicht verzagen! Üben und probieren und nicht alles glauben, was in den schlauen Büchern steht und die alten Hasen erzählen. Jeder Schleifer entwickelt seine eigene Technik, die nur bei ihm richtig funktioniert.
uhu
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #8
Hallo tiritomba
Als erste Hilfe empfehle ich Dir mit der Geschwindigkeit deutlich herunterzugehen auf ca.50-200 Umdrehungen. Abrieb von Metallpolierscheiben ist gewöhnlich ein Zeichen einer Mischung von zu hoher Drehzahl und zuwenig Poliermittel. Bei 1000 U/min. als erstes diese herunterregeln und dann mit unterschiedlicher Poliermittelmenge ausprobieren wann es passt.Generell ist immer ein funktionierendes Verhältnis von
Poliermittel
Polierscheibenmaterial
Geschwindigkeit
Wasser/Kühlmittel
Zu finden.Leider gibt es hier keine, in der Praxis funktionierenden , "goldenen Regeln".
Was halbwegs " generell "beim polieren zu beachten ist sind eher niedrige Drehzahlen sowie geringe Mengen Poliermittel. Da es hier sowohl je nach Steinart und Schleifer Abweichungen gibt ,ist dies nur als Empfehlung aus meiner Praxis anzusehen (sowie um Religionskriegen übel das polieren von Quarz aus dem Weg zu gehen)
Glückauf und viel Freude beim schleifen
steinfrosch
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #9
Moin Volker,
2 Schleifer ein Post.Bin hält nicht so schnell mit dem tippen.
steinfrosch
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #10
Hallo Tiritomba,

willkommen hier,

Ich bin auch noch weit weg von alles Wissen und kann schon mal bestätigen, daß du wohl aus den vielen tips deinen weg finden musst, vor allem, weil sich vieles wiederspricht.

Kennst du die Bücher von Tom Herbst ? Sind eine whatre Fundgrube. Gibt es be Amazon.

Wo wohnst du ? Ich bin nahe Hamburg.

Gruß
Cap
tiritomba11
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tiritomba11

 ·  #11
Hallo zusammen,

ein dickes Dankeschön für Eure Antworten bisher. Da sind ein paar sehr gute Tipps dabei, die ich sehr bald ausprobieren werde. Klar lasse ich Euch wissen, wie die Ergebnisse sind.

Aktuell poliere ich noch an einem (eben den oben fotografierten) Bergkristall mit Plexiglasscheibe herum. Der Stein wird alles andere als perfekt, aber zum Sammeln von Erfahrung passt das.

Trotz der Tücken werde ich wohl aus Kostengründen vorerst beim Quarz bleiben. Neben Bergkristall habe ich mir auch schon (halbwegs) klaren Rosenquarz, Rauchquarz und Ametrine. - Und das Dandelion, das Uhu hier in diesem Forum vorgestellt hat, werde ich wohl auch irgendwann probieren.

@Cap: Wien ist meine Location :-)

LG,
Peter
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #12
Wien ist von Hamburg leider nicht gerade um die Ecke. Das Wiener Edelsteinzentrum sollte aber für dich gut erreichbar sein.

Ich poliere Quarze mit wechselndem Erfolg bisher auf Plexiglas Scheibe.

Zum Aufrauen hab ich 40 Schleifleinen auf eine Sperrholzplatte getackert und die Scheibe darauf aufgeraut mit kreisenden Bewegungen.

Wenn der Quarz nicht will, versuch mal die Schleifrichtung um 90 ° zu drehen. Ist manchmal erstaunlich, was das ausmacht.

Gruß
Cap

Ich werde demnächst mal was anderes ausprobieren und berichten, wenns klappt.
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #13
tiritomba11
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tiritomba11

 ·  #14
Hallo Cap,

danke für Deine Anregungen. In dem Thread wird über verschiedene Scheiben bestimmter Hersteller geschrieben, die sicherlich sehr gute Ergebnisse liefern. Einen Punkt kann ich bzgl. gesinterten Diamantscheiben dazu erwähnen:

Meiner (bescheidenen) Erfahrung nach ist eine gesinterte Diamantscheibe (aus Fernost) von 1500 Grit in etwa so fein wie ein 600er Nassschleifpapier. Darüberhinaus hatte bisher jede meiner Scheibe zumindest im neuen Zustand ein paar rausstehende Körner, die einzelne, tiefe Kratzer gemacht haben.

Generell bekommt man mit ausschließlich Schleifpapier bis 3000 zu sehr guten Vorpolituren, ohne jegliche Kratzer. Facettieren habe ich mit Papier noch nicht versucht bzw. wird das wohl eher abgerundete Kanten geben. Bei meinem ersten Stein habe ich die Tafel mit Papier poliert, bevor ich die Krone geschliffen habe.

Ich werde demnächst den Tipp von Uhu befolgen und mit enger beinanderliegenden, abgeflachten Rillen auf der Zinnbleischeibe testen.

Übrigens, mit reduzierter Geschwindigkeit und etwas Spielerei mit dem Verhältnis zwischen Wasser und Schleifmittel (ich hatte zuwenig Ceroxid!), sehen die Facetten schon sehr viel besser aus. - Danke allen für die Tipps! (Foto folgt)

Den Trick mit der 90° Drehung habe ich auch versucht und kann die Wirkung bestätigen.

Was bei mir auch noch ein Problem zu sein scheint, ist die Genauigkeit des Schleifkopfes. Kaum hinzubekommen, dass eine Facette gleichmäßig auf einmal poliert. Meist kommt die Politur von einer Kante richtung Flächenmitte. Mit leichter Änderung des Winkels kommt man dann meist weiter, manchmal bleibt aber komischerweise die Mitte der Facette unpoliert.

Bücher von Tom Herbst kannte ich nicht, werde einmal eine Auge darauf werfen.

LG,
Peter
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #15
tiritomba11,
dass die Facetten beim Polieren nicht sofort passen, hat nicht nur mit der Genauigkeit des Schleifkopfes zu tun, sondern auch, wo du polierst - ob am Rand oder Zentrum der Scheibe. Die gibt nämlich durch den Druck ein wenig nach, besonders, wenn man sie nicht stramm festgeschraubt hat oder wenn die Lager schon ein wenig Spiel haben. Es gibt noch andere Gründe. Wichtig ist eine einfache, handliche und unkomplizierte Feineinstellung - und da hapert es bei vielen Maschinen.
uhu
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