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Gesucht Rezept 333er gelb

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #46
Jaja, rein rechnerisch, ich wundere mich nur, dass so ein bisschen sich gleich so stark auf die Farbe auswirkt. in dem 333er gelb ist ja trotzdem auch eine Menge Kupfer bereits drin gewesen.
Beim 1. guss Rot vor paar Wochen war alles genau abgerwogen.Und der war schön rot. Da ist nix übrig geblieben. Also da fehlte auch kein Gold.
Dann hab ich als erstes gestern die "Resteverwertung" geschmolzen, fehlte ja auch nix, waren eh 333er Reste, da ist halt ein bisschen nicht mit rausgeflossen, aber echt wenig. Dann die wiederum genau abgewogenen Zutaten für das rote und ich hab mir halt gedacht, so bisschen wenns hochkommt 1-2 Zehntel gramm, ja auch schon auf 333 legiert, kann nicht viel ausmachen, siehste mal.
Macht aber nix, ist jetzt eher wie das von dir und das lief ja auch.

Was ich nicht versteh:
Alte Leute haben manchmal noch alte Eheringe in 333 mit echt schöner Farbe, gelb, und es bröselt auch nichts auseinander, (Zink) obwohl die doch echt oft schon sehr dünn sind, und ständig Schweiß, Parfüm etc. ausgesetzt.

Die Legierung hätte mich interessiert.
Tilo
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Tilo

 ·  #47
deren Schweiß müßte dich interessieren
auch die gelbe Standardlegierung zu DDR-Zeiten hat bei den meisten Leuten trotzdes hohen Zinkanteils jahrelang gehalten, und eben bei manchen nicht
die Zusammensetzung alleine ist es also nicht
wie ich anhand der Altgoldkundschaft schon erwähnt habe: bei manchen Leuten geht alles gelbe 333 verschiedener Hersteller kaputt (Schweiß, Parfüm)
wie bei Silber, was bei manchen Leuten gar nicht, bei manchen etwas und bei manchen richtig schlimm anläuft
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #48
Ah, verstehe, ist also nicht immer böse, das Zink.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #49
Vor vielen Jahren habe ich diesen Artikel verfasst, der das leidige Thema Achtkarat behandelt. Hier ist er noch mal:

Warum wird 333-er Gold brüchig?

Eine leidige und altbekannte Erscheinung, ist das Brüchigwerden von achtkarätigen Goldlegierungen. Leider lässt sich nie genau voraussagen wann es auftritt. Eines allerdings, ist sicher: Wenn die Legierung Zink enthält, wird es auftreten. Und zwar je eher, je höher der verwendete Zinkanteil ist. Eine weitere Verschiebung tritt durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Schmuckträger auf.
Kommt ein mit Zink legiertes Gold mit Salzsäure in Kontakt, kommt es alsbald zu dessen unvermeidbare Zerstörung. Dazu bedarf es keineswegs etwa größerer Mengen, vielmehr reicht schon eine mikroskopisch feine Verteilung um diesen Prozess auszulösen.
Wie wenig bereits ausreicht, wird an folgendem Experiment (vorgestellt von der DEGUSSA) deutlich: In einem luftdicht schließenden Tresor, werden zwei Holzrollen mit aufgewickeltem, blankem, weichgeglühtem Golddraht deponiert. Der 0,3 mm starke Runddraht auf der einen Rolle hat den Feingehalt von 585/000, der auf der anderen Rolle besteht aus 333/000 Gelbgold einer handelsüblichen, blassgelben Legierung mit Zinkbeimengung.
Auf den Boden des Tresors kommt eine Tasse mit Wasser, in welches 1 Tropfen Salzsäure gegeben wird. Die Säure wird mit dem Wasser verrührt, der Tresor verschlossen.
Wenn man nun am anderen Tag den Tresor öffnet, wird man den zinkfreien 585-er Draht völlig unversehrt auf der Rolle vorfinden. Ganz anders aber die 333-er Legierung. Der Draht ist völlig matt und dunkel gewordener und an vielen Stellen zerbrochen. Beim Berühren zerfällt er in weitere Einzelteile. Das Material ist vollkommen morsch und brüchig geworden, zerstört, unbrauchbar. Was ist passiert?
Dem Phänomen liegt zugrunde, dass sich in dieser Legierung die zunächst homogenen Kristalle entmischt haben. Beim Abkühlen der Schmelze bilden sich in der Flüssigkeit homogene Kristallkeime aus den Metallen Gold, Silber, Kupfer und Zink. Bereits recht früh wird das Kupfer aus dem Kristallkeim ausgeschieden. Es lagert sich auf der Oberfläche des Kristalls an. Als nächstes Metall verlässt der Zinkanteil das Innere des Kristalls. Auch er lagert sich auf der Oberfläche an. Der Kristall besteht nun aus einem homogenen Innenkern (Silber und Gold), sowie den schichtförmig aufgelagerten Metallen Kupfer und Zink. Wenn man das Metallgefüge mit einem Mauerwerk vergleicht, bildet der Zinkanteil sozusagen den Mörtel zwischen den Steinen.
Das Fatale an der Angelegenheit ist nun Folgendes: Zink hat eine geradezu unglaubliche Empfindlichkeit gegenüber Chlor. Mit ihm verbindet es sich sofort zu Zinkchlorid, einem Metallsalz, welches der wirksame Bestandteil im Lötwasser ist. Ein ätzendes, unangenehmes, giftiges Produkt. Unser "Mörtel" wird ein Opfer der Chloratome, das Gold ist kaputt. Es kann zwar durch Einschmelzen völlig wiederhergestellt werden, aber das hilft dem betroffenen Verbraucher nicht weiter.
Wo kommt nun das Chlor her? Ganz einfach, wir tragen es in uns, in unseren Körpern. So ist z.B. die Magensäure ein recht konzentriertes Salzsäuregemisch, und wir scheiden immer auch etwas davon durch die Haut aus. Der Eine mehr, der Andere weniger.
Und Schmuckstücke aus 333-er Gold, die auf der Haut getragen werden, leiden da natürlich als Erste. Je dünner, je schneller und gründlicher! Am schlimmsten macht sich das bei dünnen Halsketten bemerkbar, hier ist die Haltbarkeit oft nur auf Stunden begrenzt!
Und so erklärt es sich auch, dass in früheren Jahren, als die Fabrikanten noch kein messinggelbes Material zur Herstellung von Schmuck verwendeten, dass gerade das 333-er Gold sich vor allem im Strapazierbereich allerhöchster Wertschätzung erfreute und dass so manch alter Rotgoldring mit 333-er Feingehalt bis in unsere Zeit hinein ununterbrochen getragen werden konnte, ohne den geringsten Schaden genommen zu haben.
Bei dem zinkhaltigen Material, wie es heute verwendet wird, ist eine derart lange Lebensdauer unvorstellbar, hier hat die Industrie die Zeitbombe eingebaut. Und sie funktioniert zuverlässig!

Urheber und Verfasser: Ulrich Wehpke (alle Rechte vorbehalten!)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #50
Tilo
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Tilo

 ·  #51
nimm am besten die Doppelung deines Textes raus, sonst liest es Reni gleich gar nicht aufgrund der schieren Menge
dabei ist es beim Umkopieren verdoppelt
wenn du das nicht liest, macht es vielleicht sinnvollerweise ein Mod und entsorgt meinen Hinweis, der dann obsolet ist
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #52
tatze-1
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tatze-1

 ·  #53
Interessanter Vortrag, Uli :super:
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #54
Ja, den kannte ich doch schon.
Daher ja meine Vorbehalte.
Uli, in denen Rezepten ist doch auch Zink drin?
Tilo
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Tilo

 ·  #55
aber erstens nicht übliche z.B. 11, sondern nur 5%
und 2. mehr Silber als in den üblichen Legierungen
durch diese Kombination könnte es den schröcklichen Effekt abmildern
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #56
Mit der 10 cent Methode wären es nur28 Tausendstel
Habe ich das richtig gerechnet 333Gold, 100 Ag, 504Cu 28,35 Alu 28,35 Zink, 5,67 Zinn

gegen Rotgold 333 :167 : 500

kann das obere trotzdem Gelb ergeben?
Tilo
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Tilo

 ·  #57
die 100 Silber waren doch nur ein Vorschlag, bevor Ulrichs Rezepte kamen
vermutlich gehts auch mit 150 Silber oder 200


und ja, es würde sogar auch ganz ohne Silber gelb, weil fürs Gelb ja Al, Zn und Sn sorgen wie bei Messing und Bronze
Silber macht die Sache eben edler und ist meiner Einschätzung nach dringend notwendig

ich hatte Anfang der 90er mal silberfreies 333er von Schaefer verarbeitet, das sich getragen wie Shakudo verhalten hat: gruselig
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #58
Wenn mein jetztiges aufgebraucht ist probier ich es halt mal. Wenns rötlich wird ist es halt rose
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #59
Ok, irgendeiner muss doch mal den Mut haben, sich sein Gold mit 10 cent-Münzen zu versauen.
Ich hatte 333 Gold, 100Ag und den Rest 10erle.
Also ist schon grenzwertig.
Beim Schmelzen haben sich Feingold und Feinsilber recht schnell miteinander angefreundet. Um sich allerdings die Münze einzuverleiben haben sie dann nochmal ganz schön lange gebraucht.
Die Schmelze habe ich nicht richtig flüssig bekommen, es war immer eher so eine pampige Konsistenz.
Der Einguss, der zwar zu Anfangs eine gruselig-helle Farbe hatte, war dann allerdings von der Konsistenz gar nicht so schlecht, ( ich staunte, da ich eine Katastrophe erwartet hatte) relativ duktil, läuft beim glühen wenig an, ein paar Gussfehler hatte er allerdings, sollten bei Draht wegfallen, für Blech wäre es nicht so gut. Neigte beim Walzen allerdings zu spröden Graten. Die Farbe passt eigentlich, aber ich überlege, ob ich beim nächsten Versuch das Silber nicht ganz weglasse. Allerdings fürchte ich, dann wird es vielleicht noch pampiger.
Ein paar Bröckchen unschmelzbare Schlacke sind in Tiegel zurückgeblieben.
Mal sehen wie es sich weiterhin bei der Verarbeitung verhält.
Tilo
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Tilo

 ·  #60
klingt echt gruselig
hoffentlich ist alles gut durchgemischt
ganz ohne Silber ist Murks, weil noch näher am Messing und schmilzt zudem noch schlechter
und warum Gußfehler bei Draht nicht so schlimm sind wie bei Blech, kann ich grad nicht nachvollziehen

wie war denn das Gewicht des Gußstücks vs den Einzelteilen vorher?
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